Die beliebte SMS-Alternative Whatsapp ist theoretisch kostenlos und das soll auch nach der Übernahme durch Facebook wohl so bleiben. Praktisch gibt es Whatsapp aber nur ein Jahr lang zum Anfixen gratis, danach werden die Nutzer zur Kasse gebeten, wenn sie den Dienst weiter verwenden wollen.
Die Nutzungsgebühr beträgt nur 0,99 Dollar für ein Jahr, 5 Jahre kosten nur 3,71 Dollar. Die Kosten sind also durchschaubar. Nicht jeder Whatsapp-Nutzer weiß allerdings auswendig, wann die nächste Zahlung fällig ist. Und das hat ein Unternehmen auf eine neue Masche gebracht.
Laut Bericht von mimikama.at, einem österreichischer Verein zur Aufklärung über Internetmissbrauch, wird auf Smartphones eine Anzeige eingeblendet die suggeriert, dass die Whatsapp-Lizenz bald abläuft und verlängert werden muss.
Wer die angezeigten Inhalte nicht exakt studiert und sich darauf einlässt, die angebotene vermeintliche Whatsapp-App runterlädt, schließt damit automatisch ein kostenpflichtiges Abo ab, das pro Woche 4,99 Euro kostet.
Laut Bericht von mimikama.at führt dieser Wucherpreise dann nicht einmal zu einer Verlängerung von Whatsapp - es wird dafür lediglich auf eine weitere Webseite oder zu Google Play weitergeleitet.
Laut mimikama.at steckt hinter der Masche ein Unternehmen namens Globway B.V, das in den Niederlanden ansässig ist. Dieses Unternehmen soll diverse Premiumdienste anbieten, die über die monatlichen Mobilfunkrechnungen eingezogen werden - Globway kooperiert also (wie auch auf TrustedWatch beschrieben) mit Mobilfunkanbietern.
Beschiss? Nein, sondern ganz bestimmt völlig legal! Klar ist es eine Sauerrei, aber Gerichte werden garantiert urteilen, dass hier keine "arglistige Täuschung" vorliegt. Hier verkauft ein Unternehmen halt ganz einfach einen Hinweis, dass Whatsapp abläuft.
Und auf der Folgeseite wird klar darauf hingewiesen, dass es sich um ein Abo handelt, das 4,99 Euro pro Woche kostet. Betroffene werden also wohl erst (wie üblich) 4 bis 8 Wochen später mit einer saftig hohen Abrechnung ihres Mobilfunkanbieters erfahren, dass sie viel Kohle verbrannt haben.
Solche Maschen sind heute normal. Zumindest ist mir kein Fall bekannt, bei dem Unternehmen mit derlei Methoden (auch in Deutschland) jemals eine nennenswerte Strafe kassiert haben.
Einen interessanten Video-Beitrag zum Thema gibt es hier: Verbrechen lohnt sich doch. Darin wird unter anderem erläutert, warum selbst verurteilte Wirtschaftskriminelle ihr ergaunertes Geld in der Regel behalten dürfen.