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News: Kopf hoch statt ab

Pokémon Go Wahn - wie Eltern ihre Kinder retten können

Michael Nickles / 6 Antworten / Baumansicht Nickles

(Originalmeldung) Ein neuer Hype greift um sich: Immer mehr Menschen ziehen mit gesenktem Kopf durch Deutschlands Straßen und jagen Monster. „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht“ empfiehlt Eltern, sich mit Pokémon Go zu beschäftigen und ihr Kind auf Risiken hinzuweisen.

Bei Pokémon Go wird die reale Welt zur Spielfläche, vergleichbar mit einer digitalen Schnitzeljagd: Pokémon findet man an öffentlichen Orten, besondere Gegenstände an echten Sehenswürdigkeiten, sogenannten Pokéstops. Dies funktioniert über Augmented Reality: Das Spiel erfasst die Bewegung und Umgebung des Spielers per GPS und auch per Kamera und blendet virtuelle Gegenstände ein.

„Wer sich wie ein ‚Smombie‘ auf den Display starrend fortbewegt um seltene Pokémon zu fangen, gefährdet sich im Straßenverkehr, kann sich verlaufen und in dunkle Ecken gelockt werden. Wichtig ist, immer auch seine Umgebung im Blick zu haben“, so SCHAU HIN!-Mediencoach Kristin Langer.

App prüfen

Es ist wichtig, dass Eltern Installation und Anmeldung selbst vornehmen und sich vorher über Datenschutzbestimmungen und Altersempfehlungen informieren. So ist Pokémon Go im Play Store mit 6 Jahren, im Apple App-Store mit 9+ eingestuft. Da von den Kindern gefordert wird, Kaufanreizen Stand zu halten, die eigene Spielzeit zu begrenzen, sich in Kontakt mit Fremden zu begeben, persönliche Daten freizugeben und sicher im Straßenverkehr zu agieren, ist das Spiel nach einer Einschätzung des Spieleratgebers NRW eher ab 12 Jahren zu empfehlen.

Datenschutz kritisch prüfen

Laut Richtlinie müssen für Kinder unter 13 Jahren ein Elternteil oder gesetzlicher Vertreter eines Kindes über den Pokémon Trainer Club ein Kinder-Konto anlegen. Dafür werden E-Mail-Adresse und Benutzername sowie Geburtsdatum abgefragt. Für den Account ist generell eine neue E-Mail-Adresse zu nutzen. Eltern können bei Kindern den Zugriff auf alle gespeicherten Daten anfordern.

Um Pokémon Go spielen zu können wird das Smartphone über GPS geortet. Die App speichert dabei Daten zum Standort des Spielers und erstellt so Bewegungsprofile. Zudem können andere Spieler den Standort und Benutzernamen sehen. Daher unbedingt einen Namen auswählen, der nichts über einen persönlich verrät. Auch ist der Standort nach dem Spiel auf jeden Fall auszuschalten. Zudem sollte man online keine Screenshots des Spiels posten, da man so verrät, wo man sich aufhält.

In-App-Käufe einschränken

Das Spiel bietet auch In-App-Käufen, indem man virtuelle Poké-Münzen für echtes Geld erwerben und diese für wichtige Gegenstände einlösen kann. Zwar kann man sich diese auch erspielen, doch kann schnell der Druck entstehen, Geld auszugeben um im Spiel schneller weiter zu kommen. Am besten deaktivieren Eltern diese Käufe (iOS) oder schützen sie per Passwort (Android).

Gemeinsam Spielzeit vereinbaren

SCHAU HIN! rät, mit dem Kind feste Zeiten zu vereinbaren, die es mit den mobilen Geräten am Stück verbringt, etwa eine Stunde. Kommt es über die Festlegung der Spieldauer zum Streit, hilft es sachlich die Position zu erklären. Schließlich dürfen andere Tätigkeiten wie Hausaufgaben und Hobbys nicht zu kurz kommen. Ein Kompromiss kann sein, Kinder eine gewisse Anzahl an Gegenständen sammeln zu lassen und somit nicht zum Spielverderber zu werden.

Sicher unterwegs sein

Laut Medienberichten wurden in den USA Opfer zu Pokéstops gelockt und ausgeraubt. Es ist zu empfehlen, Kinder für Gefahren bei der Smartphone-Nutzung im Stadtverkehr zu sensibilisieren und das Spiel auf geschützte Flächen wie Parks und Spielplätze in der Nähe zu beschränken. Abgesperrte Bereiche oder Privatgelände nicht betreten. Bei jüngeren Kindern den Bewegungsradius eingrenzen, also vereinbaren, dass es sich nur in Bereichen bewegen darf, die es schon kennt. Daran denken, dass das Spiel durch den Zugriff auf den Standort sehr viel Akku verbraucht. Wichtig ist, dass Kinder darauf achten, noch genügend Akku zu haben, um erreichbar zu sein oder in Notfällen anzurufen. Entfernte Pokéstops nur in Begleitung aufsuchen, etwa beim Familienspaziergang. Das ist auch ein guter Anlass, um seine Umgebung gemeinsam neu zu erkunden.

Michael Nickles meint:

Der "Pokémon Go"-Hype ist schon irre. Ich musste gestern ordentlich schlucken, als selbst meine Mutter davon redete - und die hat kein Smartphone und weiß eigentlich auch gar nicht, was "Pokémon" ist. Sie weiß nur, dass ihre Freundin beim Telefonieren erzählt hat, dass ihr Sohn beim Autofahren von der Polizei erwischt wurde, weil er mit seinem Smartphone so ein "Pokémon-Ding" fangen wollte. Strafe: 80 Euro Geldbuße - aus meiner Sicht zu milde. Ich bin gespannt, wann Pokémon Go die ersten Todesopfer fordert beziehungsweise möchte lieber nicht wissen, wie viele es bereits gibt.

Ich habe übrigens mein erstes Pokémon-Viech gefangen und inzwischen hat auch die Anmeldung geklappt. Zum Fangen eines weiteren war ich bislang zu faul. Es reicht mir aktuell aus überall zu beobachten, wie verrückt sich Leute in meiner Umgebung um dieses AR-Spiel machen.

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mi~we Michael Nickles „Pokémon Go Wahn - wie Eltern ihre Kinder retten können“
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Ich bin gespannt, wann Pokémon Go die ersten Todesopfer fordert

Ist wohl schon soweit:

http://www.mirror.co.uk/news/world-news/pokmon-go-sees-first-death-8453153

"Es wäre dumm, sich über die Welt zu ärgern. Sie kümmert sich nicht darum." (Marc Aurel)
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Arctophylax mi~we „Ist wohl schon soweit: http://www.mirror.co.uk/news/world-news/pokmon-go-sees-first-death-8453153“
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Wie werden eigentlich die anfänglichen Standorte der Pokémons festgelegt, die man fangen soll? Rein zufällig? Nach dem von dir verlinkten Bericht war offenbar ein Pokémon in einer (fremden) Privatwohnung. Wär ja eigentlich sinnvoller, wenn die zu fangenden Pokémons generell nur in öffentlichen und möglichst ungefährlichen Orten zu finden wären.

Hab selbst keine Ahnung von dem Spiel, aber vielleicht weiß ja jemand mehr?!

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Michael Nickles Arctophylax „Wie werden eigentlich die anfänglichen Standorte der Pokémons festgelegt, die man fangen soll? Rein zufällig? Nach dem ...“
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Rein zufällig?

Wohl kaum. Nachdem ich paar Tage lang nicht weitergespielt hab, haben sie mir ein Pokémon-Viech direkt vor meine Nase, also hier in den Garten gesetzt. Knallhart betrachtet ist dieses Pokémon Go nur ein neuer Verarschungs-Level in der digitalen Welt. Die Masse ist aber garantiert zu dumm um das zu verstehen. :-)

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giana0212 mi~we „Ist wohl schon soweit: http://www.mirror.co.uk/news/world-news/pokmon-go-sees-first-death-8453153“
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Schade, das Video hier wollte ich kurz verlinken, weil ich gerade bei Youtube drüber gestolpert bin. Mach ich einfach trotzdem.

https://www.youtube.com/watch?v=dD51pg9iTN8

"Schau hin!" ist ein guter Tipp.

Ein Irrtum dieser Zeit ist es, Glück mit Besitz zu verwechseln.
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alex179 Michael Nickles „Pokémon Go Wahn - wie Eltern ihre Kinder retten können“
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Pokemon Go ist eine gigantische Werbemaschinerie. Neben meinem Arbeitsplatz ist eine Kletterhalle. Da sind laut meiner Kollegin auch Gegenstände in der AR and der Kletterwand plaziert gewesen. Wie gut der Werbefeldfeldzug langfristig organisiert wurde, erkennt man daran, dass die Kletterhalle schon beim Start der App Pokemon Klappstühle vor der Tür stehen hatte.

Wenn ich durch die Stadt fahre, sehe ich, dass auch "Kinder" über 30  und 40 gerettet werden müssen...

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Alekom alex179 „Pokemon Go ist eine gigantische Werbemaschinerie. Neben meinem Arbeitsplatz ist eine Kletterhalle. Da sind laut meiner ...“
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so isses. "alt" und jung sind wie irre auf das zeugs. gestern war ich mit einer gruppe in wels (oberösterreichische Stadt) unterwegs.

wir kommen in einen park, ich glaube ich träume. die leute schlenderten in gruppen mit dem kopf aufs display gerichtet im park hin und her. und nicht 30 Leute oder so...nö...mehr :x

abseits dieses parks möcht ich gar nicht mehr kommentieren. Brüllend

das ist, sorry, alles nicht mehr normal.

Alles hat seinen Sinn, auch das scheinbar Sinnlose, denn es gibt nichts ohne Sinn.
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