19 Fragen an die Unterhaltungskonzerne

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News: Offener Brief an die Medienindustrie

19 Fragen an die Unterhaltungskonzerne

Redaktion am 14.07.2006, 07:19 / 7 Antworten / Baumansicht

Die Electronic Frontier Foundation stellt in einem offenen Brief an die Unterhaltungsindustrie 19 überwiegend peinliche Fragen, zum Beispiel was mit den 75 Millionen Dollar Schadenersatz geschehen ist, die erwischte Filesharer bisher bezahlen mussten.

Die Motivation der EFF ist so klar wie einfach: Den klugen Reden von Vertretern der Unterhaltungsindustrie begegnet man besten mit noch klügeren Fragen. Vielleicht ist dann unten wieder unten und oben wieder oben.

Hier einige Auszüge: Bisher wurden 20 000 Musik-Fans wegen illegalen Filesharings verklagt, trotzdem erfreut sich Filesharing wachsender Beliebtheit. Wann hören die Klagen gegen Musik-Fans endlich auf?

75 Millionen Dollar haben Musik-Sharer an Strafen zahlen müssen. Wieviel davon ist bei den Künstlern angekommen?

Warum darf ich keine Backups meiner gekauften DVDs machen?

Natürlich erwartet niemand ernsthaft Antworten auf diese und weitere Fragen, aber sie sollten einmal öffentlich gestellt werden.

Der vollständige Fragenkatalog kann hier eingesehen werden (englisch).

Olaf19

Redaktion „19 Fragen an die Unterhaltungskonzerne“

14.07.2006, 10:55 Optionen

> 75 Millionen Dollar haben Musik-Sharer an Strafen zahlen müssen. Wieviel davon ist bei den Künstlern angekommen?

Nach meinem bescheidenen Verständnis: kein Cent... denn Plattenverträge sind immer so gestrickt, dass die Künstler einen gewissen Prozentsatz vom Umsatz erhalten. Da die MI beim Filesharing keinen Umsatz macht, dürften die Künstler am Ende leer ausgehen - es sei denn, sie haben eine Sonderklausel in ihrem Vertrag, dass sie im Falle einer Schadenersatzleistung anteilig an dieser beteiligt werden.

Solche Sonderklauseln gibt es in Plattenverträgen in Hülle und Fülle - nur nie zugunsten des Künstlers.

CU
Olaf

The Wasp

Redaktion „19 Fragen an die Unterhaltungskonzerne“

14.07.2006, 15:35 Optionen

Die Fragen sind an Ironie zum Teil kaum zu übertreffen. Die Begriffe sind willkührlich austauschbar. Beispiel:

Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung werden trotz hoher Strafen immer beliebter, wann werden Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung legalisiert?

Wer so argumentiert, begibt sich auf dünnes Eis, aber das weiß die EFF, denn rhetorische Fragen stellen nur jene, die sich ihrer Sache nicht sicher sind, beim unkritischen Zuhörer/Leser aber Emotionen wecken wollen.

the_mic

The Wasp „Kleiner Rhetorikkurs...“

14.07.2006, 19:41 Optionen

>Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung werden trotz hoher Strafen immer beliebter, wann werden Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung legalisiert?

Ist das wirklich so? Hast du eine Quelle dafür, dass es immer beliebter wird?
In der Schweiz sind die Strafen für Steuerhinterziehung übrigens lächerlich... inexistent ist die bessere Bezeichnung.

The Wasp

the_mic „ Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung werden trotz hoher Strafen immer...“

15.07.2006, 17:27 Optionen

Ist das wirklich so? Weiss ich nicht. Quelle, The Wasps Philosophie, S.666. ISBN 007. ;)

In Deutschland ist Steuerhinterziehung Volkssport und wer seine Millionen in der Schweiz bunkert, wird von der Politik alle 10 Jahre amnestiert. Wenn ich mich recht erinnere, wird der Schaden durch Steuerhinterziehung in Deutschland auf fast 100Mrd € per anno geschätzt.u.s.w.

Tilo Nachdenklich

Redaktion „19 Fragen an die Unterhaltungskonzerne“

14.07.2006, 19:00 Optionen

In den USA verklagt die Industrie anscheinend wahllos Leute, die einen Internetzugang haben.

Andy 386

Tilo Nachdenklich „In den USA verklagt die Industrie anscheinend wahllos Leute, die einen...“

18.07.2006, 02:54 Optionen

sowas wird dort auch vom Steuersystem untersützt: Wer bei einem selbst angestrengtem Prozess verliert, zahlt meiner Meinung nach nix, das tut alles der Steuerzahler....

InvisibleBot

Redaktion „19 Fragen an die Unterhaltungskonzerne“

15.07.2006, 15:30 Optionen

Diese und andere Fragen sollte nicht die EFF, sondern die Politik stellen. Aber die lassen sich von der Lobby der Unterhaltungindustrie lieber einen neuen Gesetzentwurf zum Urheberrecht diktieren - und werden dafür mit Parteispenden belohnt. Noch Fragen, wo die 75 Mille sind?