Alte Limits, brandaktuell
Egal, wieviel RAM Du Deinem Windows-PC spendierst:
Eine "Out Of Memory"-Meldung, einen Hinweis wie "für
diesen Vorgang ist nicht genügend Arbeitsspeicher vorhanden",
kriegst Du nicht durch mehr RAM weg. Mißverständlicherweise
meinen diese Fehlermeldungen keineswegs den installierten Arbeitsspeicher,
sondern etwas ganz anderes.
In alten MS-DOS-Zeiten gab es eine Barriere: Nur
mit viel Gewalt war es möglich, überhaupt mehr als 640
KByte Speicher nutzen zu können. Zu diesem Zweck wurden die
Speichermanager himem.sys und emm386.exe erfunden. Programmierer
mußten sich dennoch weiterhin damit rumärgern, daß
Speicher nur in 64 KByte großen Segmenten genutzt werden
durfte. Ab der Windows 95-Version wurden diese Limits aufgehoben,
Programme und Daten können beliebig viel vom Speicher verwenden.
Das wurde uns als einer der großen Vorteile von Windows 95
verkauft. Das Wichtigste wurde verschwiegen:
WINDOWS 95 IST KEIN MODERNES BETRIEBSSYSTEM,
SONDERN EIN GEBLÖDEL, DAS ÜBER URALTEN SCHROTT ALS BASIS
GEFUMMELT WURDE.
Böse Barrieren!
Genau wie unter der allerersten MS-DOS-Version existieren
auch unter Windows 95 bitterböse Barrieren,
was die Verwaltung des Hauptspeichers anbelangt. Unter Windows
existieren nach wie vor zwei 64-KByte-Speicherbarrieren: der sogennante
"User Heap" und "GDI".
Das sind spezielle Speicherbereiche, in denen Windows Informationen
ablegt. Beide Speicherbereiche sind für das Betriebssystem
lebenswichtig und auf je maximal 64 KByte Größe limitiert.
Sind diese Speicherbereiche voll, dann knallt es, Windows
bleibt stehen, nichts geht mehr.
Bei den Systemressourcen gibt Windows 95
in Prozent an, wieviel Platz in den 64 KByte großen "Spezialspeicherbereichen"
noch frei ist.
Crashgefahr bei weniger als 30 Prozent!
Auf der Leistungsmerkmale-Seite in "Eigenschaften
für System" zeigt Windows, wie stark die
essentiell wichtigen 64-KByte-Speicherbereiche ausgelastet
sind. Nach dem Windows-Start sollten mindestens 90 Prozent dieser
"Ressourcen" als frei bescheinigt werden. Fällt
der Wert unter 30 Prozent, wird es verdammt kritisch: Der Systemzusammenbruch
steht bevor.
Jedes Programm, das aktiv ist, belegt kostbare Bytes
der 64-KByte-Ressourcen - besonders schlimme "Fresser"
sind das Windows-Hintergrundbild und jeglicher Krempel, der in
der Taskleiste "Komfort" bringen will.
Abgesehen von den beiden 64-KByte-Ressourcen-Limits
existiert unter Windows 95/98 eine weitere grausame Barriere aus
alten Zeiten: der Speicherbereich zwischen 640 KByte und 1 MByte,
das sogenannte "Upper Memory". Unter DOS versuchte man
früher, möglichst viele Treiber in diesen Speicherbereich
hochzuladen, um mehr freien DOS-Hauptspeicher zu kriegen. Das
war DAMALS eine wichtige Tuning-Maßnahme, für MS-DOS
gilt sie natürlich auch heute noch! Aber nur für MS-DOS!
Unter Windows 95/98 sieht die Sache ganz anders
aus: Windows 95/98 legt großen Wert darauf, eine möglichst
dicke Scheibe aus dem Upper Memory abzukriegen. Wenn Du Dein System
für DOS optimierst und das Upper Memory knallvoll lädst,
dann bricht die Windows-Leistung zusammen. Eine der wichtigsten
Maßnahmen, um Upper Memory für Windows zu gewinnen,
besteht darin, auf das Spiegeln von ROMs zu verzichten - die Details
hierzu findest Du im BIOS-Kapitel!
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