Hi!
Jetzt hat mich der Fluch der alten Hardware doch fast erwischt und zwar da, wo ich nicht damit gerechnet hatte. Bei meinem alten Dell Notebook.
Auf meinem Dell Inspiron 8600 und dem Samsung NC10 lief bei mir bisher Ubuntu 11.10 und das soweit ohne große Probleme. Ich hatte bereits die Ubuntu 120.04 Version heruntergeladen und auf einem USB-Stick zum Testen als Live-Version kopiert. Das klappt mit dem NC10 gut (besser als mit der 11.10, die sehr lange zum Starten von USB brauchte; die 12.04 ist da deutlich flotter).
Heute habe ich mein altes Dell mit gebracht und wollte die Live-Version von USB testen und sie dann auch von dort installieren. Normalerweise nutze ich das Notebook an einem UMTS-WLAN-Router und da ist im Moment der Empfang so schlecht, dass ich mit analogen GPRS unterwegs bin (ich musste in einen Kellerraum umziehen).
Am Wochenende habe ich zu hause Kabel-Internet mit einer 6000er Leitung, daher wollte ich das Notebook über das lange Wochenende updaten.
Da hat der Fluch der alten Hardware dann zugeschlagen: die ISO auf USB-Stick startete zwar brav, brach dann aber ab, weil das Kernel PAE benötigt und die alte Notebook-CPU (ein Pentium 4 M aus der ersten Centrino-Generation) das nicht bietet.
Eigentlich ist das ziemlicher Mist. Man könnte ja erwarten, das mein Notebook nur lahm läuft, aber es ist mindestens so gut mit Ubuntu 11.10 gelaufen, wie das einige Jahre jüngere Netbook. Da wundert es mich schon, dass Ubuntu 12.04 nicht damit laufen sollte.
Nun eine Google-Suche brachte heraus, dass ich nicht der einzige Anwender mit dem Dell Inspiron 8600 bin, der Ubuntu nutzt. Dies kannten das Problem. Xubuntu und Lubuntu sollen ein Kernel mitbringen, das kein PAE benötigt, also sollte es eigentlich auch mit Ubuntu 10.04 klappen.
Eine weitere Fundstelle brachte den Hinweis, dass man ein Update von 11.10 auf 12.04 durchführen kann, dabei wird dann ein Kernel ohne PAE-Unterstützung installiert. das habe ich dann probiert.
Da ich diesen Beitrag auf dem jetzt unter Ubuntu 12.04 laufenden Notebook schreibe, dürfte klar sein, das dieser Weg in der Tat funktioniert. So ganz verstehe ich diese Beschränkung in der ISO nicht. Mein Dell 8600 ist zwar alt, aber mit einer Aufrüstung auf 2 GByte RAM und eine 160 GByte Platte ausreichend schnell. Dank neuem Akku hält es auch etwa 2 bis 3 Stunden ohne Stromnetz durch.
Selbst Unity läuft bei mir nicht in der abgespeckten 2D-Version, sondern mit der Version, die Unterstützung durch eine geeignete Grafiklösung braucht (mein Dell hat einen alten ATI-Mobilgrafikchip).
Bisher war das Dell-Notebook meine "Teststation" für neue Ubuntu-Versionen. Da ich nun die 12.04 zum laufen bekommen habe, werde ich wohl auf die neueren Versionen verzichten. Immerhin wird die 10.04 als LTS weitere 5 Jahre gepflegt werden. Ich schätze nicht, dass mein Dell noch weitere 5 Jahre läuft...
Ich werde jetzt erstmal weiter testen und mir das neue Ubuntu 12.04 weiter anschauen. Das Netbook wird dann sicherlich auch irgendwann das Update bekommen. Evtl. mache ich dann auch ein Update (obwohl dort die ISO vom USB-Stick startete).
Das Update von 11.10 auf 12.04 lief bis auf einen Fehler beim Einrichten des Kernels in Grub ohne Probleme (die Bootpartition war voll; die Einrichtung des neuen Kernels erfolgt vor dem löschen der alten Kernelversionen; der Befehl zum Aufbau des Finitramfs brach ab; wurde aber später offenbar nochmal angestoßen, als die alten Kernel von 11,10 entfernt wurden - denke ich, da das Notebook ja problemlos startet).
Das Update hat selbst meine zusätzlich installierte Taskleiste Tint2 beibehalten, so dass ich hier nichts nachinstallieren musste.
Die Addons und Daten in Firefox und Thunderbird sind ebenfalls (natürlich) übernommen worden. Probleme sollte es keine geben, weil die Versionen der Programme unter 11.10 und 12.04 identisch sind.
Wer will kann ja seine Erfahrungen mit alter Hardware und Ubuntu 12.04 hier ebenfalls reinstellen. Hat jemand mal versucht X/Lubuntu installiert und dann Unity nachinstalliert, um quasi ein Ubuntu 12.04 über diesen Weg zu installieren?
(Ja, ich weiß: Unity-Hasser werden würden eher sterben, also so einen Frevel zu begehen, aber vielleicht sind ja weitere furchtlose verwegene Gesellen - die keiner Schandtat aus dem Weg gehen - unter den Mitlesern und deren Erfahrungen würden mich interessieren. )
Bis dann
Andreas