Internetanschluss und Tarife 23.329 Themen, 98.023 Beiträge

Nicht existierender Code kann gesamtes Heimnetz lahmlegen

schuerhaken / 7 Antworten / Baumansicht Nickles

Auf mehrfaches insistierendes Befragen versicherte ein ISP-Techniker steif und fest ebenso oft:

Einen solchen Befehl gibt es nicht!

Dabei steht fest, dass jeder Internet-Service-Provider (ISP) die Möglichkeit (und bei entsprechender "Notstandslage" sogar die "Pflicht") hat, einen solchen Code als "Abschalt- Kommando" u.U. sogar über sein gesamtes Netz auszusenden. 
Dann sind alle Heim- und Firmennetzwerke mit einem Schlag tot, die an dem betreffenden Router hängen. 

Ist dieser Befehl ausgeführt, hat niemand die Möglichkeit, ihn zurückzunehmen, der ausschließlich drahtlos auf seinen Router zugreifen kann. 

Ein "abtrünniger" ISP-Insider verriet einmal (nachdem ihm absoluter Informantenschutz zugesichert worden war), dass dieses Kommando auch schon mal missbraucht werde, um bei einem Kunden eine "Störung" zu verursachen. Wenn der Kunde sich dann melde, werde ihm ans Herz gelegt, einen "Tarif-Upgrade" vorzunehmen. Er werde dann ausnahmsweise sogar kostenlos das neuere Modell eines Routers erhalten. Das sei vorteilhafter, als seinen Router reparieren zu lassen (falls das überhaupt möglich sei...!), und gehe viel schneller. Er brauche dann auch nicht eine ungewisse Zeit auf das reparierte Gerät warten. 
Die meisten Betroffenen würden sich auf eine solchen Deal einlassen und einen neuen Vartrag mit erneut längerer Laufzeit abschließen. 

Es kommt auch schon einmal vor, dass bei einer Störung im Netz auf den Router ein Signal treffe, das in seinen Bitfolgen exakt dem Abschalt-Code entspricht. Das ist dann ungewollt und einfach nur ein großes Pech. Auch kann es -- nach vertraulichen Informationen -- auch gelegentlich -- aber selten -- geschehen, dass sich der Router beim Durchmessen einer DSL-Leitung "deaktiviert". Er ist dann nicht defekt, bietet jedoch kein WLAN mehr an und lässt sich auch nicht mehr von einem ansonsten berechtigten Rechner über den Browser ansprechen. 

WLAN des Routers deaktiviert

Am Beispiel einer "Fritz!Box" könnte das dann so aussehen, dass im Register "Funknetz" der Haken an der betreffenden Stelle fehlt. Dann läuft über WLAN absolut nichts mehr. 

Fatal ist, dass ein Aus- und Wiedereinschalten des Routers dann auch nicht helfen kann. Das Flag steht auf "inaktiv", ist also solches dann gespeichert und bleibt auch so. Schließlich soll ein Router seine Einstellungen ja erinnern und nicht verlieren. 

Wer nun als Standard ausschließlich vom Rechner aus mithilfe eines Browsers die Benutzeroberfläche des Routers aufruft, um Einstellungen vorzunehmen, hat jetzt keine Chance mehr, den Fehler (wenn es denn dieser Fehler ist) zu beheben. 

Was tun?
Falls es dieser Fehler ist und nicht irgendein anderer, der ja denkbar sein mag, muss man das oft einem gelieferten Router beiliegenden LAN-Kabel einsetzen, um mit dessen Hilfe den Rechner mit dem Router zu verbinden. 

Sobald das geschehen und der Router eingeschaltet ist, kommt nach dem Aufruf der Adresse des Routers im Browser normalerweise ohne weitere Zwischenschritte eine Verbindung zustande. 

Es mag sich dann (wieder am Beispiel einer Fritz!Box) folgende Ansicht anbieten: 

Vorher ... nachher

Ohne das Flag (Haken gesetzt) ist das WLAN-Funknetz nicht "aktiv". Wird aber nun der Haken gesetzt, aktiviert der Router nach einem Klick auf den entsprechenden Button das WLAN-Netz. 

Danach dürfte alles wieder "normal" sein. Nicht nur der Rechner kann dann wieder über Funk auf den Router zugreifen, sondern alle anderen Geräte, die zuvor bei diesem Router im WLAN registriert worden waren, können das auch. Der "Schaden" ist dann behoben. 

Je nach Fabrikat zeigt sich dann ein Bild wie dieses: 

Netze aktiv

 
Das Netz funktioniert wieder und ist u.U. sogar ein wenig "schneller", weil der Umweg über die Drahtlos-Strecke zwischen Rechner und Router entfällt. 

Wer eine Art "stationären Hauptrechner" in Nachbarschaft zu seinem Router stehen hat, mag gut beraten sein, die Verbindung zum Router in jedem Fall (auch) per LAN-Kabel zu unterhalten. 

bei Antwort benachrichtigen
mawe2 schuerhaken „Nicht existierender Code kann gesamtes Heimnetz lahmlegen“
Optionen
Was tun? Falls es dieser Fehler ist und nicht irgendein anderer, der ja denkbar sein mag, muss man das oft einem gelieferten Router beiliegenden LAN-Kabel einsetzen

Würde es nicht u.U. schon genügen, an der Fritz!Box einfach mittels des WLAN-Tasters das WLAN wieder zu aktivieren?

Ansonsten gilt natürlich grundsätzlich, dass man einer LAN-Verbindung immer den Vorzug gegenüber einer WLAN-Verbindung geben sollte.

Gruß, mawe2

bei Antwort benachrichtigen
schuerhaken mawe2 „Würde es nicht u.U. schon genügen, an der Fritz!Box ...“
Optionen

Lieber mawe2, 

es handelte sich generell um eine noch laufende Untersuchung, die
eine Essener "Institution" durchführt und von der ich Kenntnis bekam. 

Auf eigene Faust habe ich dann selbst mal etwas herum geschnüffelt. 
Dabei habe ich dann mit zwei Fritz!Boxen (7270 und 7390) selbst 
experimentiert. 

In beiden Fällen hatte ich drahtlos den Haken bei "WLAN-Funknetz aktiv" 
weggemacht und war mit dem gesamten Netz nach dem Klicken auf
"Übernehmen" dann auch "weg vom Fenster". Es lief absolut nichts mehr
(logisch!)
Bei beiden Boxen habe ich es dann mehrmals mit Drücken auf den
WLAN-Knopf versucht, nachdem die Boxen mindestens zwei Minuten 
von der Stromversorgung abgeklemmt waren. 

Keine Chance! - Das WLAN-Netzwerk wird nicht mehr aktiviert. 
Nur der Zugriff über LAN schafft Abhilfe. 
Und -- zur Verdeutlichung -- noch einmal: Drei verschiedene Vertreter 
von Internet Service-Providern schworen Stein und Bein, dass ihre 
Unternehmen ein Heimnetz nicht über Remote lahmlegen können. 
Es geht um das "lahmlegen"
Die spezielle Fähigkeit dazu leugnen sie.

MfG, Manfred

bei Antwort benachrichtigen
Maybe schuerhaken „Nicht existierender Code kann gesamtes Heimnetz lahmlegen“
Optionen

Moin,

sicherlich ist es möglich, einen Router auch extern zu steuern und Funktionen zu aktivieren/deaktivieren. Ob und inwiefern dafür die Fernwartung notwendig ist, oder es noch andere Backdoors bei ISP-Routern gibt, ist ja noch nicht komplett heraus.

Mir ist selbst ist keine Firma bekannt, die sich für ihr internes Netzwerk alleine auf den Router eines ISP für das interne Netz verlassen würde. Ich kann das aber nicht ausschließen aber die sind es selber schuld.

Normalerweise kommen Switches und ein separater DHCP-Server zum Einsatz und somit zumindest die Funktion des internen Netzwerkes gesichert.

Ich würde mich nie wieder nur auf einen ISP-Router verlassen, sondern diesen immer nur zum Internet-Gateway degradieren. Das interne Netzwerk läuft über einen separaten WLAN-Router.

Ich denke auch, dass man immer noch gebrandete Fritzboxen mit der Original-Firmware von AVM über Telnet flashen kann. Oder?

Für den ISP dürfte es allerdings andere Möglichkeiten geben, einen Kunden vorübergehend vom Netz zu nehmen, oder seine Verbindungsgeschwindigkeit zu beeinflussen.

Gruß

Maybe

"Es gibt nur eine falsche Sicht der Dinge: der Glaube, meine Sicht sei die einzig Richtige!" (Nagarjuna, buddhistischer Philosoph)
bei Antwort benachrichtigen
alex179 schuerhaken „Nicht existierender Code kann gesamtes Heimnetz lahmlegen“
Optionen

Hallo Manfred,

bei der Fritzbox-Sicherheitslücke in der Fernwartung haben mein Provider O2 und 1+1 bei meinen Eltern automatisch das Firmware-Update durchgeführt. Das bedeudet für mich, dass die Provider über das Telefonkabel in dem Router wesentlich mehr Einstellungen vornehmen können, als nur das WLAN abzuschalten. O2 setzt auch noch eine modifizierte Firmware ein, die automatisch bei Anschluss die Einstellungen für DSL und VOIP vornimmt. Der Startbildschirm der FB zeigt bei der Firmware-Version vom Hersteller nicht unterstützte Änderungen an.

In meiner Firmware ist seit den letzten Versionen ein Haken für automatische Konfiguration durch den Anbieter gesetzt. Früher gab es dort noch weitere Haken für Protkolle zu Fernwartung durch den Provider. Diese sind jetzt nicht mehr sichtbar. Da O2 keine DSL+VOIP Paswörter verschickt, kann man Router nicht selbst für diesen Anbieter einrichten, und muss die Konfiguration per Fernwartung akzeptieren.    

Gruss Alex

bei Antwort benachrichtigen
torsten40 alex179 „Hallo Manfred, bei der Fritzbox-Sicherheitslücke in der ...“
Optionen

TR 069 ist ein Protokoll, dass eigends dazu entwickelt wurde, damit Provider aus der Ferne die Router konfigurieren und auch drauf zu greifen können.

http://de.wikipedia.org/wiki/TR-069

http://www.heise.de/netze/meldung/TR-069-Fernwartungsluecke-bei-DSL-Routern-Deutsche-Internetanbieter-bezeichnen-ihre-Netze-als-sicher-2299863.html

Freigeist
bei Antwort benachrichtigen
schuerhaken torsten40 „TR 069 ist ein Protokoll, dass eigends dazu entwickelt ...“
Optionen

Lieber Torsten, 

die jetzt (s.o.) anderweitig erwähnte Untersuchung hier in Essen 
wurde dadurch ausgelöst, dass gleich bei mehreren studentischen 
Wohngemeinschaften die Netze ausfielen. 
In diesem Netzen waren/sind zum Teil erhebliche Mengen von 
Geräten vertreten. In einem Fall -- per Repeater -- sogar eine 
"ungeheure" Menge. 

Obwohl sich diese Netze geografisch sehr weit verstreut im Essener 
Großraum befanden/befinden, wurden sie schlagartig alle deaktiviert. 

Zugriff auf jedes Netz hatte/hat jeweils nur der Vertragsinhaber. Wegen 
des Passwortes, dass nur er/sie kannte, konnte kein anderer Teilnehmer 
im Netz die Box/en für das jeweilige Netz deaktiviert haben. 
Sämtliche Netze liefen/laufen über denselben ISP.

So weit der Sachstand.
Auffällig ist dabei der schlagartige Ausfall mehrerer solcher Netze. 
Ein Student, der sich in der IT gut auskannte, konnte schnell die 
passende Lösung herausfinden und weitergeben, so dass die Netze 
schnell wieder aktiviert werden konnten. 

Es bleibt daher das Rätsel des "schlagartigen" Ausfalls, der ja wohl 
"gezielt" provoziert worden war. Was steckte dahinter? 
Zur Zeit laufen alle betroffenen Netz seit längerem wieder einwandfrei.

MfG, Manfred

bei Antwort benachrichtigen
alex179 schuerhaken „Lieber Torsten, die jetzt s.o. anderweitig erwähnte ...“
Optionen

Eventuell hat der Provider gemerkt, dass die Studenten hier einige Hundert Gigabyte/Monat herunterladen und wollte auf diese Weise die Notbremse anziehen. Eine DSL-Leitung(10 MBit) für kleinere Unternehmen kostet in der Regel auch schon deutlich mehr als der Privatanschluss in einem Haushalt. Der Traffic von 20-30 Geräten ist bei ca. 35 EUR/Monat für VDSL bestimmt nicht mit einkalkuliert. Früher versuchten Provider in solchen Fällen "intensiver" Internetnutzung noch, sich irgendwie aus den Veträgen freizukaufen.

Gruß Alex.     

bei Antwort benachrichtigen