Zuerst die gute Nachricht:
Bild ist online mit aktiviertem Adblocker nicht mehr zu sehen:
http://www.bild.de/wa/ll/bild-de/unangemeldet-42925516.bild.html
Und jetzt die schlechte:
Mit NoScript funktioniert es trotzdem:
http://www.bild.de/
Allgemeines 22.005 Themen, 148.987 Beiträge
Das wird sich schnell wieder ändern wenn dort
keiner mehr lesen will. Andy
Schöner Kommentar auch von Fefe:
http://blog.fefe.de/?ts=a8e23ab5
So´n Mist aber au .
Mein "armer " Kollege war heute morgen ganz verzweifelt mit ohne Bild.
Als Nichtfreak wusste er sich auch nicht zu helfen und kann sich immer noch nicht BILDen.
Denn es hilft offensichtlich nur, ALLE Seiten zu deaktivieren und nicht nur BILD, wenn man diesen Schund lesen möchte.
Möchte ich nicht und vermisse es auch nicht.
Eigentlich wäre ich froh darüber, wenn es nicht 20 000 000 Leute gäbe, die es dennoch wieder anklicken.
Hoch lebe die "freie" Meinung.
LOL
Lustig, ich deaktiviere bei mir temporär Ghostery, aber Bild lässt mich trotzdem nicht rein:
Erwarten die jetzt ernsthaft, daß ich bild.de noch in die Whitelist eintrage?
Das kommt, wenn JavaScript deaktiviert ist. - Und das ist es bei FF standardmäßigk. - Ich habe überhaupt kein KavaScript auf meiner Kiste - schon seit Jahren nicht mehr.- Und sehen will ich den Schrott sowieso nicht.
Das ist doch kein Problem. Wer es trotzdem lesen will geht über "anonymouse.org"
http://anonymouse.org/anonwww_de.html
Hier mit der "Bild.de" adresse:
http://anonymouse.org/cgi-bin/anon-www_de.cgi/http://www.bild.de
Man kann die Seite sehen. Ghostery und Adblock blocken weiterhin.
Bild ist online mit aktiviertem Adblocker nicht mehr zu sehen:
Mit NoScript funktioniert es trotzdem:
Wie albern ist das denn?
Die erwarten ernsthaft, dass sie auf meinem Rechner ihre Scripte ausführen dürfen, die mir dann den Zugang zu ihrem überaus entbehrlichem Schund blockieren werden, weil ich die noch viel entbehrlichere Werbung ausblende???
Wenn das kein eindeutiger Beleg dafür ist, auf welchem Niveau die BILD-Macher ihr Publikum einstufen!!!
Gruß, mawe2
Wenn das kein eindeutiger Beleg dafür ist, auf welchem Niveau die BILD-Macher ihr Publikum einstufen!!!
Das scheint eine Springer-Krankheit generell zu sein.
"Die Welt" aus gleichem Hause hält es für richtig, mich ab und an darauf hinzuweisen, dass ich für diesen Monat nun schon meine "10 Freiartikel" verbraten hätte.
Einmal Cookies aufrufen, "welt.de" löschen, Seite neu laden und ab geht der Peter :-D
Cheers, Olaf
Das ist ja fast so lustig, wie die "Bezahlschranke" der Thüringer Allgemeinen.
http://www.thueringer-allgemeine.de/
Wenn man dort auf einen "Plus-Artikel" stößt (also einen, den man normalerweise bezahlen müsste), genügt es, die Überschrift zu kopieren und in Google danach zu suchen. Dann bekommt man i.d.R. den Link zu dem vollständigen Artikel - ohne Bezahlung!
Beispiel:
Original-Link
Google-Suchergebnis
Über den Link unter "News-Themen" bekommt man den Artikel gratis.
Nun muss man sich schon sehr gut im Griff haben, wenn man sich aussuchen darf, ob man die 99 ct nun abdrückt oder nicht... :-)
Gruß, mawe2
Das ist ja abgefahren... tatsächlich, mit dem Google-Suchergebnis kommt man kostenlos auf die Bezahlversion des Artikels. Wobei, selbst wenn nicht: man findet auf diesem Wege genug andere Quellen, die sinngemäß die gleiche Info liefern, ohne dass man dafür bezahlen muss.
"Bezahlschranke"...? Da war doch was? => http://www.wer-weiss-was.de/t/outpost-firewall-konfigurieren/5950289/5 – bisschen runterscrollen, bis zum Foto – nicht ganz das gleiche Thema zwar, passt aber trotzdem gut ins Bild.
Immer wieder schön sind auch die Newsletter vom XING-Netzwerk. Da steht sinngemäß immer, "irgendjemand hat sich dein Profil angeguckt, wer? – wird nicht verraten, musst erst Premium-Mitglied werden...".
Klar, die ganzen Nasen, die sich jeden Mist als Full HTML anzeigen lassen, kann man damit schön auf den Leim locken. Alle anderen lassen sich den sprechenden(!) Link in Reintext anzeigen und können dann den Klarnamen des Besuchers einwandfrei lesen...
CU, Olaf
bisschen runterscrollen, bis zum Foto
Sehr schönes Bild! Und ja, es zeigt hier wie dort, dass der Betreiber der Schranke das Thema nicht wirklich zu Ende gedacht hat.
Ich warte ja immer noch drauf, dass die Thüringer Allgemeine das irgendwann mal merkt und dann einen Riegel vorschiebt. Die haben das Bezahlsystem erst ca. ein Vierteljahr, da muss man Kinderkrankheiten evtl. noch verzeihen.
Ich verstehe auch, dass Verlage sich irgendwie finanzieren müssen. Zwangswerbung ist aber definitiv der falsche Weg, weil die dafür verwendeten Verfahren ein zu hohes Sicherheitsrisiko darstellen.
Mal sehen, wie sich die BILD-Zeitung diesbezüglich weiter verhält? Schaffen sie es, die AdBlock-User tatsächlich wirkungsvoll auszuschließen? Und wenn ja: Welchen Vorteil hat es, noch mehr Nutzer zu verlieren?
Gruß, mawe2
...dass die Thüringer Allgemeine das irgendwann mal merkt und dann einen Riegel vorschiebt. Die haben das Bezahlsystem erst ca. ein Vierteljahr, da muss man Kinderkrankheiten evtl. noch verzeihen.
Kannst da ja mal Bescheid geben, vielleicht freuen die sich ;-)
Das Ganze ist übrigens nicht nur zum Schmunzeln. Ich habe mit Hilfe von Google, besonders auch mit dem Google-Cache, schon des öfteren Sachen entdeckt, von denen sich später herausgestellt hat, dass sie gar nicht für die Allgemeinheit bestimmt waren, sondern nur für registrierte/zahlende/eingeloggte Mitglieder. Ist in gewisser Weise sogar etwas wie ein Sicherheitsleck.
Zwangswerbung ist aber definitiv der falsche Weg, weil die dafür verwendeten Verfahren ein zu hohes Sicherheitsrisiko darstellen.
Solange die Werbung auf externen = vom Seitenbetreiber selbst nicht kontrollierbaren Servern liegt, leider ja.
Schaffen sie es, die AdBlock-User tatsächlich wirkungsvoll auszuschließen? Und wenn ja: Welchen Vorteil hat es, noch mehr Nutzer zu verlieren?
Wahrscheinlich sagen die sich, ein Nutzer, der nicht zahlt, ist genau so gut wie / schlechter als gar kein Nutzer?
Die Krux bei all dem ist: Surfer mit Werbeblockern sind tendenziell eher erfahrene Internetnutzer. Die finden im Zweifelsfall doch noch Mittel und Wege, die Werbung nicht zu sehen, ohne sich damit von der Seite auszusperren – siehe Eröffnungspost von faki.
CU, Olaf
Kannst da ja mal Bescheid geben, vielleicht freuen die sich ;-)
Och nö. Ich warte mal drauf, bis sie es selber merken. (Vielleicht haben sie es auch schon gemerkt, haben nur keinen Plan, wie sie das Problem abstellen sollen.) Also: Nicht petzen! :-)
Ich habe mit Hilfe von Google, besonders auch mit dem Google-Cache, schon des öfteren Sachen entdeckt, von denen sich später herausgestellt hat, dass sie gar nicht für die Allgemeinheit bestimmt waren, sondern nur für registrierte/zahlende/eingeloggte Mitglieder. Ist in gewisser Weise sogar etwas wie ein Sicherheitsleck.
Da können die Google-Bots offensichtlich mehr, als vielen Betreibern von kostenpflichtigen Inhalten (oder von privaten Inhalten) lieb ist.
Ich habe es gerade mal probiert: Die Inhalte eines aktuell gerade von mir gepflegten Joomla-Auftritts sind auf diese plumpe Art und Weise zumindest nicht erreichbar. Es gibt also durchaus auch (kostenlose) CMS, die so einfach nicht zu überrumpeln sind. Noch.
I.d.R. kann man ja entscheiden, was ein Suchmaschinen-Bot indizieren darf und was nicht.
Offensichtlich hat aber die TA explizit der Nutzung ihrer Inhalte bei Google News zugestimmt. Sonst würde Google das nicht zeigen. Die Verlage wollten ja dafür ursprünglich Geld von Google. Google hat dann den Spieß umgedreht und alle Verlage rausgeschmissen, die nicht einer unentgeltlichen Nutzung zugestimmt haben. Also haben viele den Schwanz eingezogen und zugestimmt.
Es ist also jetzt ein doppeltes Eigentor für die Zeitung.
Solange die Werbung auf externen = vom Seitenbetreiber selbst nicht kontrollierbaren Servern liegt, leider ja.
Und das ist ja genau das Problem. Und obwohl man seit vielen Jahren weiß, dass das unzumutbar ist, wird es seit Jahren so gemacht. Also haben die Betreiber gar kein wirkliches Interesse, Werbung sicher auszuliefern. Geld verdienen mit Werbung ist OK, Gefährdung der User ist nicht OK.
Die Krux bei all dem ist: Surfer mit Werbeblockern sind tendenziell eher erfahrene Internetnutzer.
Vielleicht. Aber inzwischen ist der Anteil der Nutzer, die AdBlocker einsetzen schon bei über 20 % (c't, 21/2015: 21,49 %), da dürften auch ein paar weniger erfahrene dabei sein. Zumal es ja auch sehr einfach ist, ein solches Add-On zu installieren.
Gruß, mawe2
Da können die Google-Bots offensichtlich mehr, als vielen Betreibern von kostenpflichtigen Inhalten (oder von privaten Inhalten) lieb ist.
Naja, ich denke eher, dass da seitens der Webmaster einfach etwas geschludert worden ist. Bin selbst kein PHP-Programmierer oder -Kenner, aber so weit mir bekannt ist es kein Hexenwerk, unerwünschte Zaungäste von "internen Bereichen" auszusperren.
Und obwohl man seit vielen Jahren weiß, dass das unzumutbar ist, wird es seit Jahren so gemacht. Also haben die Betreiber gar kein wirkliches Interesse, Werbung sicher auszuliefern.
Naja, etwas ins eigene Fleisch schneiden die sich schon. Sicher, die brauchen weniger zu bezahlen, wenn die nach Aufrufzahlen abgerechnete Werbung häufiger blockiert wird. Nur ist es ja nicht Sinn des Werbungschaltens, dass sie nachher keiner sieht. Wenn man nur darauf aus ist, nichts für Werbung zu bezahlen, könnte man einfach keine mehr schalten ;-)
Geld verdienen mit Werbung ist OK, Gefährdung der User ist nicht OK.
ACK.
CU, Olaf
Es gibt noch eine dritte Möglichkeit, Zitat ****-Zeitung:
Sie sehen diese Seite, weil Sie einen Adblocker eingeschaltet haben. De-aktivieren Sie diesen bitte für ****.de, um unsere Artikel wieder lesen zu können.
Ganz ehrlich: das habe ich bei anderen(!) Websites schon ganz oft gemacht.
Wenn ich einen Internetauftritt als vertrauenswürdig und sympathisch erachte und die Werbung darauf als angemessen und unaufdringlich empfinde, habe ich überhaupt kein Problem damit, die Blockade abzuschalten. Und dann auch gleich im großen Stil, also nicht nur für die eine Seite, sondern gleich für die komplette Domain.
Übrigens nutze ich zurzeit "Adblock" unter Safari 9.0 – nein, nicht "plus" und auch nicht "edge". Einfach nur Adblock.
CU, Olaf
Übrigens nutze ich zurzeit "Adblock" unter Safari 9.0 – nein, nicht "plus" und auch nicht "edge". Einfach nur Adblock.
Selbst nutze ich uBlock, nachdem Mike es hier vorstellte. Das Add-on gibt es auch für den Safari.
Gruß
knoeppken
Das Add-on [uBlock] gibt es auch für den Safari.
Hatte ich auch ausprobiert und hat mir überhaupt nicht gefallen.
Viele Seiten wurden daraufhin nur noch eingeschränkt dargestellt; ich musste dann jeweils individuelle Ausnahmen definieren, was auf welcher Seite geblockt werden soll und was nicht. Dieses ganze Herumgefummel erinnerte micht rein vom Handling doch sehr an NoScript.
Bei Adblock heißt es einfach nur: einschalten und fröhlich sein. Und wieder ausschalten, wenn eine Website freundlich darum bittet, sofern es nicht gerade die Zeitung mit den 4 großen Buchstaben ist oder eine Website mit besonders aufdringlicher Werbung.
CU, Olaf
Liegt vielleicht daran, dass wir unterschiedliche Seiten oder Browser besuchen und nutzen. Nach der Installation von dem Add-on veränderte ich nichts, dennoch funktioniert es bei mir prima. Deaktivieren und erneutes aktivieren für bestimmte Seiten, funktioniert über einen Rechtsklick oder eben über das mitgelieferte Symbol.
Aber egal, ich wollte für das Add-on nun keine Werbung, sondern nur einen Vorschlag machen, wenn du mit deinem Add-on so zufrieden bist wie ich mit meinem, ist doch alles gut.
Bis bald,
knoeppken
Liegt vielleicht daran, dass wir unterschiedliche Seiten oder Browser besuchen und nutzen.
Naja, es waren schon etliche Seiten, die mir "Kummer" bereitet hatten, während es mit Adblock alles klaglos lief. Nur Browser habe ich nicht so viele probiert, nur Safari und FF, kein Chrome, kein Opera.
wenn du mit deinem Add-on so zufrieden bist wie ich mit meinem, ist doch alles gut.
So ist das immer middie Software: irgendwann bleibt man an irgendwas hängen und nimmt fortan nichts anderes mehr ;-)
Cheers, Olaf
Bis zu einem gewissen Punkt ist es durchaus zu verstehen, dass sich Zeitungen in Papierform und auch online mit Werbung finanzieren. Dabei liegt der Blick auf mit und nicht durch!
das nun gerade Bild so eine Nummer fährt, ist eigentlich paradox, denn Springer will sein Gift einträufeln. Jetzt weiss man natürlich nicht, ob die gedruckte Auflage so beschissen läuft oder ob zu viele "Beglückte" am 3.Oktober ihr Gratisexemplar unfrei zurückgesendet haben und diese Kohle jetzt wieder herein muss oder die Werbefuzzis der Bild die Freundschaft kündigen wollen oder, oder, oder...
Kein Problem habe ich mit Paywalls wie TAZ oder heise, die sich entweder wegklicken lassen oder bei Interesse der einzelne Beitrag als PDF geladen werden kann. Für einen Artikel gleich ein Abo abzuschliessen halte dagegen für überzogen und wie zu sehen ist, gibt es immer einen (Um)weg.
dass sich Zeitungen in Papierform und auch online mit Werbung finanzieren. Dabei liegt der Blick auf mit und nicht durch!
Du meinst: "durch Werbung" = 100% werbefinanziert, "mit Werbung" = nur zum Teil werbefinanziert? In diesem Fall stellte sich mir die Frage, woher die restlichen zur Finanzierung der Seite notwendigen Einnahmen kommen sollten. Ich würde es jedenfalls nicht so gut finden, wenn der Anteil der kostenpflichtigen Beiträge im Netz größer würde.
Ich weiß nicht, zu wie viel % nickles.de inzwischen werbefinanziert ist. Ursprünglich war der Webauftritt ja einmal als Werbung für die Nickles-Reports zu sehen. Nur – wer kauft heute noch Fachbücher? Ich fürchte daher, die Werbefinanzierung kratzt langsam an der 100%-Marke.
CU, Olaf
Du meinst: "durch Werbung" = 100% werbefinanziert, "mit Werbung" = nur zum Teil werbefinanziert? In diesem Fall stellte sich mir die Frage, woher die restlichen zur Finanzierung der Seite notwendigen Einnahmen kommen sollten.
Genau - im klassischen Zeitungsgeschäft werden die Einnahmen über die Abonennten und Anzeigenkunden finanziert. Wie das Verhältnis dort im Einzelnen aussieht, müsste ich auch erst herausfinden. Fakt ist jedoch, dass die Verlage mächtige Probleme im Papiergeschäft haben durch rückläufige Abonnements.
Wird der Werbeanteil zu gross, bestimmt am Ende der Sponsor den Inhalt. Bei der Bild sehe ich da jetzt nicht das Problem, für den freien oder investigativen Journalismus dagegen schon. Da lassen sich solche Projekte am Ende nur noch über Crowdfunding oder gegügend eigene Kohle bezahlen. Schreibst Du dann nicht gleich ein Buch oder kannst auf Portalen wie Telepolis veröfentlichen, bist Du wieder auf einen Verlag angewiesen, bei dem es darauf ankommt, ob er es als erfolgreich einschätzt und sich mit so einem Werk nicht in die Nesseln setzt. Bei Büchern gilt das sinngemäss, nur ist dort die Chance grösser, so etwas zu vermarkten (schon wieder denke ich da an Telepolis bzw. den Heise-Verlag, über den sich viel auch kritische Lektüre recht preiswert als E-Book erwerben lässt). Die sind da schon um Einiges weiter als herkömmliche Plattformen:
http://www.heise.de/tp/ebook/default.html
im klassischen Zeitungsgeschäft werden die Einnahmen über die Abonennten und Anzeigenkunden finanziert. Wie das Verhältnis dort im Einzelnen aussieht, müsste ich auch erst herausfinden.
Genaue Zahlen sind mir ebenfalls nicht bekannt, aber aus meiner Zeit im Kundenservice eines großen Verlages kann ich etwas überspitzt ausgedrückt sagen: Es ist wohl so, dass für den Verlag ökonomisch relativ wurscht ist, ob er seine Zeitungen verkauft oder verschenkt. Die Anzeigenkunden bringen die Kohle, nicht die Leser. Bzw. die Leser nur deswegen, weil sie die Anzeigen konsumieren...
Verschenken hätte sogar den Vorteil, das die Reichweite der Zeitschrift weiter steigen würde, was sich positiv auf die Werbepreise auswirkte. Das ist aber nicht erwünscht, und deswegen ist auch immer so viel von der "verkauften Auflage" die Rede. Die Gratisexemplare zählen da nicht mit. Auf die Weise will man die Verlage davon abhalten, dass sie ihre Auflage durch "großzügige" Schenkungen künstlich pushen.
Ich denke, im Internet sind die Karten grundsätzlich anders gemischt. Eine Zeitung hat etwas Haptisches, die kann man anfassen, also zahlt man auch dafür. Das Internet dagegen ist virtuell und flüchtig, es fühlt sich nach nichts an, die Bereitschaft zu bezahlen ist sehr gering. Das hat auch rein pragmatische Gründe: wenn der Webauftritt einer Zeitung mir sagt, ab hier musst du bezahlen, dann müsste ich schon sehr sehr überzeugt von genau diesem Blatt sein, wenn ich dann immer noch darauf bestehe, weiterlesen zu wollen. Die meisten klicken dann einfach woanders hin und lesen den sinngemäß gleichen Artikel dort, wo sie nichts bezahlen müssen.
Für freien investigativen Journalismus ist die ganze Entwicklung Gift, keine Frage...
CU, Olaf
Jetzt san´s völlig übergschnappt:
Nachdem über NoScript das Erkennen des Adblockers abgewürgt wurde, sollen jetzt noch Skripte freigegeben werden. Die Bild will wirklich keine Leser mehr der wie doof ist das denn?
Oder um eine andere Aussage im Zusammenhang mit Bild zu rezitieren:
"Ich glaub´, jetzt hackt´s!"
;-)
Nachdem über NoScript das Erkennen des Adblockers abgewürgt wurde
Das heißt: du hattest bei deinem Experiment anlässlich des Eröffnungspostings nicht etwa den Adblocker deaktiviert und stattdessen mit NoScript die Werbung unschädlich gemacht, sondern NoScript hat verhindert, dass B***.de bemerkt, dass überhaupt ein Adblocker installiert ist?
Dass so etwas auch geht, war mir aus dieser Beschreibung nicht klargeworden: https://de.wikipedia.org/wiki/NoScript – nicht schlecht...
CU, Olaf
Das heißt: du hattest bei deinem Experiment anlässlich des Eröffnungspostings nicht etwa den Adblocker deaktiviert und stattdessen mit NoScript die Werbung unschädlich gemacht,
Ich bin doch nicht verrückt;-)
sondern NoScript hat verhindert, dass B***.de bemerkt, dass überhaupt ein Adblocker installiert ist?
So sieht es aus und das hat vermutlich der von Bild engagierte Vollchecker für´s Internet recht schnell herausgefunden, dass ausgerechnet ein blockiertes Skript das Erkennen des Adblockers verhindert.
Jetzt versuchen sie es halt mit DDM - der Doppel-Deppen-Methode, wie geil ist das denn!
Vielleicht gibt es zum Absenken der hemmschwelle beim Abschalten der o.g. Hindernisse des Bild-Genusses bald Piktogramme als Brüste, die das Drücken leichter macht...
Übrigens: Die (scheinbare) BILD-Blockade verhindert nicht die Übertragung der eigentlichen Daten der WebSite!
Wenn man mit aktivem AdBlock Plus und aktivem NoScript die Seite aufruft, wird in einem ca. 20 Pixel hohem Bereich am oberen Rand der komplette Inhalt der Seite dargestellt, man kann durchscrollen und bekommt alles (Natürlich alles außer der Werbung!) dort zu sehen, die Inhalte werden also komplett vom Browser abgerufen.
Wer den Mist also trotzdem lesen möchte (oder sich auch nur die großen Bilder ansehen will), kann durch diesen "Sehschlitz" den kompletten Inhalt markieren, kopieren und anschließend in ein geeignetes Dokument seiner Wahl (z.B. ein leeres Word-Dokument) einfügen.
Ich gehe also mal davon aus, dass man mit etwas mehr Mühe, als ich sie mir gegeben habe, auch die jetzige "Sperre" komplett umgehen kann.
Aber wozu sollte das gut sein???
Gruß, mawe2
Aber wozu sollte das gut sein???
Um sich zu BILDen?
Und hier noch eine Meinung dazu:
https://tamagothi.wordpress.com/2015/10/16/journalismus-nach-dem-zusammenbruch-des-werbemarktes/
Hat ja nicht lange gedauert, bis die Sache eskaliert:
YMMD;-)
YMMD;-)
Freu dich besser nicht zu früh, sonst wirst du auch noch von Herrn Springer junior abgemahnt... :-O
Ernsthaft: bin sehr gespannt, wie die Juristen das beurteilen. Zitat aus mi~wes Golem-Link:
Um dagegen vorzugehen, bemüht die Kanzlei eine originelle Argumentation. Die Verwendung dieser Filterbefehle stelle eine Urheberrechtsverletzung gemäß Paragraf 95 a des Urheberrechtsgesetzes dar.
Die süffisante Einleitung deutet ja schon darauf hin, dass die Golem-Redaktion hierin eher das verzweifelte Umherrudern eines Mandanten sieht, der seine Felle davonschwimmen sieht.
Paragraph 95, da klingelt's bei mir: das war doch das Ding mit dem "Kopierschutz". Nun, wenn man sich das Zitat aus dem Gesetz bei Golem anschaut, fällt auf, dass diese Vokabel nicht vorkommt. Trotzdem finde ich die Verbindung zu §95 ein wenig herbeikonstruiert. Immerhin, hier liest ein Mensch und kein CD-Brenner... "IANAL" zwar, aber ob das jetzt Bestand haben wird?!
CU, Olaf
Adblocker und Umgehen eines Kopierschutzes ist tatsächlich etwas weit ausgeholt.
Möglicherweise geht das aus wie das Hornberger Schiessen und hier sehe ich eher einen Zusammenhang:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Wir-haben-es-vergeigt-Online-Werbeverband-IAB-gelobt-Besserung-2849345.html
Hoffentlich wird das nach dem Leistungsschutzrecht die nächste Pleite. Auf die Inhalte der Bild kann ich jedenfalls verzichten, ob mit oder ohne Sperre.
Auf die Inhalte der BILD kann ich jedenfalls verzichten, ob mit oder ohne Sperre.
Jedem halbwegs aktiven Mitleser, der das Wirken und Schaffen des Users fakiauso bei nickles.de auch nur einigermaßen mitverfolgt hat, sollte das längst klar sein :-)
Im Prinzip bemerkenswerte Statements vom internationalen Werbeverband IAB, allerdings mit einer kleinen Einschränkung:
Wenn man bedenkt, wie lange die (aggressive) Werbung im Internet bereits in der Kritik steht, auch aus Gründen der Datensicherheit/Privatsphäre, so schwimmt der IAB nicht vor der großen Welle, sondern nur hinterher... was auch wiederum typisch menschlich ist.
Ich fand schon immer die Formulierung in diesem Paragrafen für grundsätzlich unsinnig:
"Wirksame technische Maßnahmen zum Schutz eines nach diesem Gesetz geschützten Werkes oder eines anderen nach diesem Gesetz geschützten Schutzgegenstandes dürfen ... nicht umgangen werden."
Wie solch ein Unfug überhaupt den Weg in ein Gesetz finden konnte, erschließt sich mir in keinster Weise!
Wenn man einen Schutz umgehen kann, ist er per se unwirksam. Wie kann man dann noch von der Umgehung eines wirksamen Schutzes sprechen?
Erst recht ist es Quatsch, diesen unsinnigen Paragrafen auf die BILD-Thematik anwenden zu wollen. Denn wie ich oben bereits geschildert hatte, versucht BILD nicht mal, die Datenübertragung zu verhindern. Nein, sie liefern Ihre Inhalte komplett aus und zwängen sie in einen engen Schlitz, der für ausführliche Betrachtung nicht geeignet ist.
Es gibt also gar keinen Schutz (weder einen wirksamen noch einen unwirksamen), also kann auch gar kein Schutz umgangen werden.
Der logische nächste Schritt der Werbe-Mafia wäre die Initiierung eines Gesetzes, dass das Verlassen des Wohnzimmers verbietet, wenn im TV Werbung kommt. Das Abschalten des TVs kann man relativ leicht von Seiten der Hersteller unterbinden lassen. Aber man könnte ja immer noch aus dem Raum fliehen. Das wird zukünftig mit einer persönlichen Fußfessel, die alle TV-Kunden tragen müssen, überwacht werden!
Gruß, mawe2
Wenn man einen Schutz umgehen kann, ist er per se unwirksam. Wie kann man dann noch von der Umgehung eines wirksamen Schutzes sprechen?
Ja, das war von Anfang an eine "Reiz-Formulierung" (Reizwort kann man ja nicht sagen.)
Ich versuch' es einmal mit meinen eigenen Worten: Gemeint ist, wenn man fachspezifische "Hacker"-Kenntnisse und -Fähigkeiten benötigt, um einen Kopierschutz zu umgehen, dann ist er "wirksam", wird gewissermaßen "mit Gewalt umgangen" = strafbar. Einschränkung: dies gilt nur für Musik und Filme; bei Software hingegen ist das eben oben beschriebene "Knacken" von Kopierschutz weiterhin legal. Frag jetzt bitte nicht mich, warum das so ist.
Wenn sich hingegen jemand eine kopiergeschützte CD anhört und so ganz nebenbei via Cinch-Kabel eine Audio-Verbindung mit der Soundkarte des PCs herstellt und die CD mitschneidet – Dampfradio lässt grüßen! – dann hat er keinen Kopierschutz geknackt. Das ist dann "plötzlich" wieder legal, wenn auch das Ergebnis einigermaßen das gleiche ist.
Erst recht ist es Quatsch, diesen unsinnigen Paragrafen auf die BILD-Thematik anwenden zu wollen.
ACK. Das ist an den Haaren herbeigezogen. Die Bild-Artikel bleiben urheberrechtlich völlig unberührt, egal ob jemand Werbung blockiert und mit welchen technischen Mitteln.
Der logische nächste Schritt der Werbe-Mafia wäre die Initiierung eines Gesetzes, dass das Verlassen des Wohnzimmers verbietet, wenn im TV Werbung kommt.
Am besten, gar nicht erst einschalten...
Das Abschalten des TVs kann man relativ leicht von Seiten der Hersteller unterbinden lassen.
Stromstecker ziehen? Sicherung herausnehmen? Mit der Axt draufhauen? ;-))
CU, Olaf
wenn man fachspezifische "Hacker"-Kenntnisse und -Fähigkeiten benötigt, um einen Kopierschutz zu umgehen, dann ist er "wirksam"
Das steht so aber nicht im Gesetz, das ist Deine persönliche Interpretation. Jeder kann das anders interpretieren.
Und wenn es so wäre, wie Du schreibst, dann müsste irgendwo definiert werden, wo "Alltagskenntnisse" aufhören und wo "spezifische Hacker-Kenntnisse" anfangen. Ich denke aber mal, dass so eine Abgrenzung unmöglich ist.
Ich könnte soweit noch mitgehen, dass man sagt: Wenn spezielle Software nötig ist, die nur zu dem Zweck programmiert wurde, einen Kopierschutz zu umgehen (wie es bei DVDs ja üblich ist) und ein Laie (der selbst eine solche Software niemals programmieren könnte) setzt diese Software ein, dann ist das eine "Umgehung eines wirksamen Schutzes".
Aber genau das ist bei BILD ja nicht nötig: Man braucht keine spezielle (Hacker-)Software, um den Inhalt zugänglich zu machen. Gewöhnliche (legale) Browser und (legale) Browser-Add-Ons reichen aus. Da ist nichts dabei, was "spezielle Hacker-Kenntnisse" erfordern würde. Das sind sozusagen alles Bordmittel (OK: erweiterte Bordmittel), deren Beherrschung heute zur Allgemeinbildung eines Mitglieds der Informationsgesellschaft gehören sollte.
Alles in allem sollte "Security by obscurity" nicht als wirksame Schutzmaßnahme gelten:
https://de.wikipedia.org/wiki/Security_through_obscurity
Am besten, gar nicht erst einschalten...
Es werden Zeiten kommen, wo auch das Einschalten (wenigstens zu den Werbeblöcken) Pflicht wird! Die Geräte machen das dann automatisch.
Stromstecker ziehen?
Eine USV in jedem TV wird das überbrücken. Bei längerer Stromlosigkeit wird über Mobilfunk ein Notruf abgesetzt und ein Vollzugsbeamter kommt zu Dir und zwingt Dich zum Verbinden des Gerätes mit der Steckdose.
Sicherung herausnehmen?
Wird unterbunden. (Gibt's heute eigentlich noch Sicherungen in elektrischen Geräten, die man selbst entnehmen könnte???)
Mit der Axt draufhauen?
Notruf >> Vollzugsbeamter >> MediaMarkt >> Zwangskauf eines neuen TV!
(Die Gebühren für die Nutzung hast Du ja schon bezahlt!)
:-)
Gruß, mawe2
Das steht so aber nicht im Gesetz, das ist Deine persönliche Interpretation.
Nein, das ist keine Kopfgeburt von mir, das ist lediglich mit meinen eigenen Worten und einem eigenen Beispiel wiedergegebene Sachlage. Was sollte der Begriff "wirksam" denn sonst bedeuten?
Zur Verdeutlichung: wenn ich in eine fremde Wohnung einbreche, als mit Gewalt das Türschloss knacke, dann wird das auch schwerwiegender bewertet, als wenn die Tür offensteht und ich nur hineingehen muss.
Beim Urheberrecht ist es natürlich wesentlich schwieriger zu entscheiden, was "wirksam" ist und was nicht.
dann müsste irgendwo definiert werden, wo "Alltagskenntnisse" aufhören und wo "spezifische Hacker-Kenntnisse" anfangen.
Nicht unbedingt. Das könnten Richter genau so gut von Fall zu Fall entscheiden.
Aber genau das ist bei BILD ja nicht nötig: Man braucht keine spezielle (Hacker-)Software, um den Inhalt zugänglich zu machen.
Ein Richter könnte Tools wie NoScript so bewerten, und sei es nur, dass er es deshalb für ein Hackertool hält, weil er selbst privat noch nie davon gehört hat...
CU, Olaf
Ein Richter könnte Tools wie NoScript so bewerten, und sei es nur, dass er es deshalb für ein Hackertool hält, weil er selbst privat noch nie davon gehört hat...
DAS ist das eigentliche Problem.
Wenn nirgendwo definiert ist, was legal und was illegal ist, ist es vom (zufälligen) Kenntnisstand des jeweiligen Richters abhängig.
Und sind wir mal ehrlich: Man kann kaum von jedem in Frage kommenden Richter erwarten, dass er bei diesen Themen stets auf der Höhe der Zeit ist. der hätte ja gar keine Zeit mehr für seine Fälle und wäre permanent nur noch mit IT-Weiterbildungen beschäftigt.
Aber noch geht es ja nicht darum, dass jemand für die Benutzung von NoScript oder AdBlock verklagt wird sondern nur darum, dass jemand erklärt hat, wie man solche Werkzeuge sinnvoll einsetzt. Das ist allein schon durch die Meinungsfreiheit gedeckt. (Klar, dass BILD dagegen vorgehen will, dass jemand eine andere Meinung als sie selbst hat.)
Zur Verdeutlichung: wenn ich in eine fremde Wohnung einbreche, als mit Gewalt das Türschloss knacke, dann wird das auch schwerwiegender bewertet, als wenn die Tür offensteht und ich nur hineingehen muss.
Es geht aber hier nicht darum, dass ich mir unberechtigt etwas hole, was mir nicht zusteht (Analogie zum Wohnungseinbruch) sondern nur, dass ich etwas nicht abhole, was ich nicht haben will!
NoScript und AdBlock (oder etwas Vergleichbares) sind unbedingt erforderliche Sicherheitswerkzeuge. Es gibt hier gar keinen Entscheidungsspielraum, wenn man das Internet sicher nutzen will.
Gruß, mawe2
Man kann kaum von jedem in Frage kommenden Richter erwarten, dass er bei diesen Themen stets auf der Höhe der Zeit ist. der hätte ja gar keine Zeit mehr für seine Fälle und wäre permanent nur noch mit IT-Weiterbildungen beschäftigt.
Er könnte aber Experten/Gutachter zu Wort kommen lassen und sich aufgrund von deren Ausführungen ein Urteil bilden.
Mein Vertrauen in die Juristerei bezüglich IT-Welt ist spätestens seit der verbalen Totgeburt der "neuartigen Rundfunkgeräte" erschüttert. Auch das Herumgeeier von Dr. jur. Wolfgang Schäuble (sinngemäß: "Das Internet darf man sich ja nicht so vorstellen wie eine Art Telefonleitung, da steckt doch etwas mehr dahinter") fand ich wenig vertrauenerweckend...
dass jemand erklärt hat, wie man solche Werkzeuge sinnvoll einsetzt. Das ist allein schon durch die Meinungsfreiheit gedeckt.
Finde ich auch.
Es geht aber hier nicht darum, dass ich mir unberechtigt etwas hole, was mir nicht zusteht (Analogie zum Wohnungseinbruch) sondern nur, dass ich etwas nicht abhole, was ich nicht haben will!
Darum ging es aber nicht, sondern nur um das Prinzip des "wirksamen" Schutzes und seiner "Umgehung". Und wenn ich die Werbung nicht haben will, brauche ich die Website ja nicht aufzurufen... siehe ganz unten meine Antwort auf den Link von King-Heinz.
NoScript und AdBlock (oder etwas Vergleichbares) sind unbedingt erforderliche Sicherheitswerkzeuge. Es gibt hier gar keinen Entscheidungsspielraum, wenn man das Internet sicher nutzen will.
Ich war jahrelang ohne beides unterwegs. AdBlock habe ich inzwischen installiert, NoScript ist mir schlichtweg zu anstrengend. Bei jeder Website erstmal minutenlang herumfummeln, damit sie vernünftig angezeigt wird, dazu habe ich einfach keine Lust.
CU, Olaf
Er könnte aber Experten/Gutachter zu Wort kommen lassen und sich aufgrund von deren Ausführungen ein Urteil bilden.
Den Gutachter müsste aber die eine oder die andere Partei einschalten und auch bezahlen. Er erhöht also das Prozesskostenrisiko für die unterlegene Partei.
NoScript ist mir schlichtweg zu anstrengend
Ja, es ist anstrengend. Aber auch sehr lohnend. Alleine, dass man auf einen Blick sieht, von wie vielen Domains Scripte eingebunden werden sollen, spricht Bände was die Seriosität einer WebSite betrifft.
Bei jeder Website erstmal minutenlang herumfummeln, damit sie vernünftig angezeigt wird, dazu habe ich einfach keine Lust.
Für die wichtigen und regelmäßig besuchten Sites erledige ich das ein einziges Mal. (Evtl. mal wieder, wenn sich was geändert hat.) Für alle anderen Sites unterbinde ich Fremdscripte (also von anderen als den Stammdomains) komplett oder erlaube einzelnen Domains temporär die Scriptausführung.
Sites, die nicht funktionieren, wenn man nicht x-verschiedene (unbekannte) Domains zulässt, benutze ich schlicht und einfach nicht mehr.
Man kann nach wie vor WebSites auch völlig ohne Scripte (oder mit einem sehr sparsamen und begründeten Einsatz von Scripten) erzeugen. Exorbitante "Scriptorgien" sind kein Beleg für besonders hochwertige oder besonders nutzenswerte Inhalte.
Ein kluger WebDesigner wird sich über die Problematik der Script-Blocker bewusst sein und schon aus eigenem Interesse dort eher konservativ arbeiten.
Gruß, mawe2
Den Gutachter müsste aber die eine oder die andere Partei einschalten und auch bezahlen. Er erhöht also das Prozesskostenrisiko für die unterlegene Partei.
Punkt für dich. Das Gericht bestellt natürlich keinen "neutralen" Gutachter auf Steuerzahlers Kosten.
Man kann nach wie vor WebSites auch völlig ohne Scripte (oder mit einem sehr sparsamen und begründeten Einsatz von Scripten) erzeugen. Exorbitante "Scriptorgien" sind kein Beleg für besonders hochwertige oder besonders nutzenswerte Inhalte.
Im Grunde kann ich dir in allem nur zustimmen, habe jetzt exemplarisch einmal diesen Absatz herausgegriffen.
Ja, vieles was technisch machbar ist, ist schlicht unnötig, wird aber trotzdem gemacht, sei es aus Bequemlichkeit / alter Gewohnheit / Gedankenlosigkeit oder sogar bösartiger Absicht...
Ich schau mir NoScript bestimmt irgendwann noch einmal an. Es gibt kaum ein Tool, was derart nachdrücklich empfohlen wird, alles andere kommt – nach meiner Wahrnehmung – weit danach. Das muss mir natürlich zu denken geben.
CU, Olaf
Ich schau mir NoScript bestimmt irgendwann noch einmal an.
Ich wollte keineswegs in dieser Richtung missionieren sondern habe nur mal meinen Umgang mit dem Tool und meine Meinung zu dem Problem "lokal auszuführende Scripte im Web-Alltag" dargestellt.
Gruß, mawe2
Freu dich besser nicht zu früh, sonst wirst du auch noch von Herrn Springer junior abgemahnt... :-O
Mit Recht!
Hat der Kerl nicht neulich erklärt, wie man Cookies löscht, um sich kostenlos von welt.de zuspammen zu lassen?
Hat der Kerl nicht neulich erklärt, wie man Cookies löscht, um sich kostenlos von welt.de zuspammen zu lassen?
Nee, das war er nicht, das war ich! Die Springer-Presse wird ganz schön gerupft in unserem Forum...
CU, Olaf
Ich habe zum Thema Adblocker noch einen interessanten Kommentar gefunden, den ich euch nicht vorenthalten möchte: http://www.internet-law.de/2015/10/warum-die-diskussion-pro-und-contra-adblocker-unsinnig-ist.html
Gruß
K.-H.
Moin Heinz,
Sicherlich steht in dem Artikel von Internet-Law viel Gutes und Richtiges, aber diese Passage sorgt dann doch für Stirnrunzeln, wenigstens bei mir:
Werbepausen im Fernsehen überbrücken die meisten Menschen mit der Fernbedienung, Briefkastenwerbung unterbindet man durch den bekannten Aufkleber oder dadurch, dass man Prospekte und Werbebeilagen direkt in die Papiertonne verfrachtet. Was bei E-Mails der Spamfilter ist, ist für Websites der Adblocker.
Das sind schon ziemlich oberflächliche Vergleiche. Der mit dem Briefkasten ist regelrecht unverschämt.
Ja natürlich wandert die Werbung aus dem Briefkasten ungelesen in die Tonne. Warum sollte ich mir die anschauen? Welche Gegenleistung erhalte ich dafür? Null, nada, nix.
Schaue ich mir dagegen eine Website an, erhalten ich sehr wohl eine Gegenleistung, denn wozu hätte ich die Seite sonst aufgerufen, wenn ich die teuer produzierten und administrierten Inhalte gar nicht sehen wollte?
Ähnlich unsinnig ist der Vergleich mit dem Fernsehen. Dadurch, dass ich während der Werbung den Ton wegschalte und an meinen Kühlschrank gehe, unterdrücke ich nicht gewaltsam die Auslieferung der Werbung.
Ergo: dem Programmbetreiber entsteht dadurch kein Schaden, weil mein Verhalten während der Werbung nicht messbar ist.
Die Legitimität der Werbevermeidung wird auch von niemandem in Frage gestellt, außer von den Werbetreibenden selbst
Dann bin ich wohl eine Ausnahme... man darf hier nicht vergessen, dass uns all die aufwändig gemachten und professionelle administrierten Webseiten, die wir tagtäglich dutzendfach aufrufen, kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
Irgendwie muss das alles finanziert werden, deswegen die Werbung. Das Durchlassen von Werbung ist also nichts anderes als eine Art Eintrittskarte für den jeweiligen Webauftritt.
Im Grunde genommen ist Werbung blocken nicht viel anders, als wenn man schwarz fährt. So nach dem Motto, die U-Bahn fährt doch sowieso, lass doch die anderen Dummen zahlen.
Die einzigen Gründe, warum ich trotzdem Adblock benutze, sind Sicherheitsaspekte (es ist ja bekannt, dass Werbeserver mitunter viel Müll einschleusen) und die partielle Unbenutzbarkeit des Webs durch aggressive, überlagernde Werbung.
Wenn ich eine Website besuche, auf der ich gebeten werde, den Werbeblocker auszuschalten, dann tue ich das zunächst. Wenn ich dann sehe, dass nicht aggressiv und aufdringlich geworben wird, belasse ich es dabei. Allerdings gehe ich dann das oben beschriebene Restrisiko ein...
CU, Olaf
Schaue ich mir dagegen eine Website an, erhalten ich sehr wohl eine Gegenleistung, denn wozu hätte ich die Seite sonst aufgerufen, wenn ich die teuer produzierten und administrierten Inhalte gar nicht sehen wollte?
Verbreitung von Werbung ist (mindestens im Web aber auch anderswo) kein akzeptables Finanzierungskonzept!
Wer sich seine freiwillig produzierten Inhalte bezahlen lassen will, soll sich taugliche Bezahlkonzepte einfallen lassen. BILD macht das ja auch mit der Paywall. Und mehr ist dann eben nicht!
Dadurch, dass ich während der Werbung den Ton wegschalte und an meinen Kühlschrank gehe, unterdrücke ich nicht gewaltsam die Auslieferung der Werbung.
Für den Werbetreibenden macht es sehr wohl einen Unterschied, ob Werbung völlig ins Leere läuft oder ob sie im Kopf des Adressaten ankommnt. Wenn Werbetreibenden an völlig nutzlos augelieferter Werbung ein Interesse hätten, hätte sich schon längst ein Markt dafür entwickelt. Es würde dann Firmen geben, die millionenfach Werbung "empfangen" und die dafür Geld bekommen. Ohne dass je ein Mensch diese ausgesendeten Inhalte sieht. Da das aber nutzlos ist, gibt es das auch nicht.
Ergo: dem Programmbetreiber entsteht dadurch kein Schaden, weil mein Verhalten während der Werbung nicht messbar ist.
Dem Programmbetreiber entsteht kein Schaden. Wohl aber dem, der die Werbung im Programm geschaltet hat. Und wenn der merkt, dass er niemanden mehr erreicht, schaltet er die Werbung erst gar nicht mehr und dann entsteht sofort auch dem Programmbetreiber ein Schaden. (Warum soll gerade der Werbekunde den Schaden tragen, der Programmbetreiber aber nicht? Das ist nicht nachvollziehbar.)
Das Durchlassen von Werbung ist also nichts anderes als eine Art Eintrittskarte für den jeweiligen Webauftritt.
Die Auffassungen dazu sind - wie wir alle wissen - unterschiedlich. Man kann der Werbung durchaus auch positiv gegenüber eingestellt sein - ich bin es jedenfalls nicht.
In der Realität stellt sich aber diese Frage gar nicht. Werbung ist per se eine Gefährdung der Systemsicherheit und des Datenschutzes und deswegen gibt es an dieser Stelle keinen Entscheidungsspielraum. Werbung muss also aus ganz objektiven Gründen unterbunden werden - selbst wenn ich sie gern sehen würde!
Im Grunde genommen ist Werbung blocken nicht viel anders, als wenn man schwarz fährt.
Doch, das ist etwas ganz anderes. Denn im Gegensatz zu WebSites, die keine Idee für ein intelligentes Finanzierungskonzept haben, gibt es bei der U-Bahn schon seit Ewigkeiten funktionierende und anerkannte Bezahlverfahren.
Allerdings gehe ich dann das oben beschriebene Restrisiko ein...
Genau darin unterscheiden wir uns. Ich würde nie ein Risiko in (dieser Hinsicht) eingehen, das man leicht vermeiden kann.
Natürlich bleibt darüber hinaus immer noch ein Restrisiko. Aber das ist dann eines, das ich eben nicht vermeiden kann.
Gruß, mawe2
Verbreitung von Werbung ist (mindestens im Web aber auch anderswo) kein akzeptables Finanzierungskonzept!
Warum denn das nicht? Willst du für eine werbefreie Illustrierte 10 EUR hinblättern?
Wilst du für jede Webseite, die du aufrufst, erstmal PayPal anschmeißen und 10 Cent rüber wachsen lassen? Da würdest du dich aber wundern am Monatsende, selbst wenn es nur 1 Cent wäre.
Oder was verstehst du sonst unter einem "intelligenten Finanzierungskonzept"? Und wie viel würdest du monatlich in Summe zahlen wollen für all die Inhalte, die du heute gratis im Web konsumierst?
Zum Thema Fernsehwerbung: ob ich das Wohnzimmer verlasse, den Ton abschalte, für ein paar Minuten einen anderen Sender wähle – all das ist durch niemanden feststellbar (es sei denn, du glaubst an die Urban Legend von den "Peilwagen" – die aber auch nicht überall gleichzeitig sein können).
Verhindere ich hingegen auf einer Website die Auslierung von Werbung, so wird 1 Click weniger mitgezählt. Das ist der Unterschied. Deswegen sind die Vergleiche auf der von KH verlinkten Internet-Law-Seite, was diesen Aspekt angeht, sehr oberflächlicher Natur.
>>> Das Durchlassen von Werbung ist also nichts anderes als eine Art Eintrittskarte für den jeweiligen Webauftritt.
Die Auffassungen dazu sind - wie wir alle wissen - unterschiedlich.
Auffassungen sind wie Nasen – jeder hat eine.
Es gibt auch Leute, die meinen, es ginge schon in Ordnung, bei Karstadt zu klauen, schließlich wäre "Herr Karstadt" ja schon reich genug... Und was soll ich mit einer Theaterkarte, die Vorstellung findet ja sowieso statt. Die U-Bahn fährt auch ohne meine Fahrkarte, und mein Auto fährt auch ohne Wald...
Interessanter als irgendwelche "Auffassungen", resp. sich die Welt so schönzubiegen wie man sie gern hätte, finde ich harte Fakten.
Fakt ist: wenn wir für Websites nichts bezahlen, müssen sie anderweitig finanziert werden. Werbung magst du nicht, aus Gründen die jeder gut verstehen kann – aber einen besseren Vorschlag hast du auch nicht.
CU, Olaf
Und wie viel würdest du monatlich in Summe zahlen wollen für all die Inhalte, die du heute gratis im Web konsumierst?
Was konsumiere ich denn?
Ich konsumiere dieser Site, auf der wir hier kommunizieren. Ich habe schon vor ein paar Jahren dazu meinen Standpunkt dargestellt: Meine Form der Unterstützung hier ist die gelegentliche Hilfe, die ich (kostenlos) anderen gebe. Sollte das nicht ausreichend sein, muss ich meine Beteiligung hier einstellen.
Im Übrigen ist die Werbung hier auf nickles.de wirklich sehr ätzend! Ich besuche - ganz bewusst - diese Site außer mit meinen maximal(??) gesicherten Windows-Systemen auch mit einem Android-Tablet (ohne Blocker !). Und damit ist nickles.de nahezu unbrauchbar! Ständig ploppt irgendein Banner vor den Text, den ich gerade lese - ich bekomme nahezu täglich die Bestätigung, wie wertvoll AdBlock Plus gerade hier auf dieser Site ist!
Ich konsumiere irgendwelche Sites von Online-Shops (z.B. notebooksbilliger.de). Dort kaufe ich dann Geräte und Zubehör. Warum soll ich deren Werbung ertragen müssen? Weil die mich so lieb darum bitten? Ich bezahle deren Waren und damit müssen die Kosten für das Bestellsystem und den Vertrieb dann auch abgedeckt sein. Ansonsten kaufe ich woanders!
Ich konsumiere die WebSite meiner Bank, um dort Online-Banking zu machen. Für mein Konto zahle ich Gebühren. Mehr kriegen die nicht von mir.
So könnte ich jetzt ewig die Liste fortsetzen: Ich benutze WebSites, um mir Dienstleistungen oder Waren zu beschaffen und bezahle die Dienstleistungen oder die Waren sowieso. Wieso soll ich dann auch noch Werbung von denen ertragen müssen?
Wenn Firmen echte Waren und echte Dienstleistungen anbieten, sollten sie damit auch Geld verdienen können und die WebSite ist dann das Mittel zum Zweck, das man heute halt anzubieten hat.
Wenn eine Firma aber etwas anbietet, was eigentlich niemand haben will und sie deswegen damit auch kein Geld verdienen kann, dann ist das gesamte Geschäftsmodell fragwürdig!
Keine Bank gibt Dir einen Kredit, wenn Du ein Firmenkonzept präsentierst, bei dem die einzige Finanzierungsquelle im geschäftsmäßigen Belästigen und Gefährden der Kundschaft besteht. Aber im Web muss das dann plötzlich funktionieren?
Verhindere ich hingegen auf einer Website die Auslierung von Werbung, so wird 1 Click weniger mitgezählt.
Du lässt die Werbung also nicht nur anzeigen, Du klickst auch noch aktiv drauf?
Aber nur, weil es - wie im TV-Beispiel - nicht festgestellt werden kann, heißt das ja nicht, dass Du die Werbetreibenden nicht genau so um Deine Aufmerksamkeit (und damit um den Erfolg ihrer Werbebemühungen) "betrügst".
Werbung magst du nicht, aus Gründen die jeder gut verstehen kann – aber einen besseren Vorschlag hast du auch nicht.
s.o.
Gruß, mawe2
Du lässt die Werbung also nicht nur anzeigen, Du klickst auch noch aktiv drauf?
Selbstverständlich nicht. Ersetze "Klicks" durch "Auslieferungen", dann passt es wieder.
Also: ich klicke eine Webseite an, die ich gern lesen möchte, der Klick wird gezählt. Da die Seite Werbung mit ausliefert, zählt der Klick auch mit dafür.
Klar, wenn einer dann noch so gutmütig ist und zusätzlich noch auf die Werbung klickt, zählt das noch einmal extra (und wird deutlich höher vergütet als der Klick auf die Webseite selbst).
Was konsumiere ich denn?
Inhalte von Webseiten. Und Inhalt ist teuer, der fällt ja nun nicht vom Himmel.
Da werden Redakteure beschäftigt, die Artikel schreiben, da werden Admins bestellt, die dafür sorgen, dass die Technik reibungslos läuft, da gibt es noch Mitarbeiter im kaufmännischen Bereich – die müssen alle von irgendetwas leben.
Das war jetzt das Beispiel "Nachrichtenseite". Banken und Onlineshops haben zwar keine bezahlten redaktionellen Inhalte als Geschäftsmodell, aber auch die müssten Preise resp. Gebühren erhöhen, wenn die Finanzierung durch Werbung wegfiele.
Ich benutze WebSites, um mir Dienstleistungen oder Waren zu beschaffen und bezahle die Dienstleistungen oder die Waren sowieso. Wieso soll ich dann auch noch Werbung von denen ertragen müssen?
Siehe oben – die Sachen würden sonst teurer. Das nennt man Mischkalkulation.
Und nein, der Vergleich mit Fernsehwerbung macht nach wie vor keinen Sinn. Solange niemand registriert, dass ich Werbung ganz wegschalte oder den Ton wegnehme, hat mein Verhalten keinen Einfluss auf die vermutete Reichweite der Werbung. Davon hat genau niemand einen Schaden.
Bei Internetseiten ist das völlig anders. Benutzt jemand einen Werbeblocker, dann ist das zähltechnisch so, als hätte er die Website nie aufgerufen.
Wenn ich die Werbung im Internet ignoriere, indem ich da einfach nicht hinschaue, schädige ich natürlich auch niemanden. Es ist wurscht ob ich die Werbung sehe, wichtig ist nur, dass sie ausgeliefert wird. Das zählt im wahrsten Wortsinne.
Nach wie vor hast du nicht im Ansatz eine Alternative angeboten, wie Content-Anbieter selbigen finanzieren sollen. Du hast dir lediglich einige Rosinen herausgepickt (Bank, Online-Shop) von Webseiten, die insofern privilegiert sind, weil in der glücklichen Lage, dass sie mit Waren und Dienstleistungen handeln und daher weniger auf Werbung angewiesen sind.
D.h. was denen an Werbeeinnahmen wegbricht, klatschen die einfach auf ihre Preisgestaltung wieder drauf. Wenn wir das denn so wollen...
CU, Olaf
Ersetze "Klicks" durch "Auslieferungen", dann passt es wieder.
Aber mit Klicks würde der Betreiber der WebSite viel mehr Geld verdienen!
Ist es legitim, ihm genau diese höheren Einnahmen zu verwehren, obwohl man doch grundsätzlich die Finanzierung der WebSite über Werbung befürwortet?
Und Inhalt ist teuer, der fällt ja nun nicht vom Himmel.
Ich habe Dir die Beispiele aufgeführt, die ich konsumiere. Und wie ich deren Inhalte finanziere.
Siehe oben – die Sachen würden sonst teurer.
Dann müssen sie das so machen, also die Preise anpassen. Vielleicht wird es dann sogar billiger, weil sie viel unnütz verpuffende Werbung nicht mehr bezahlen müssen?
Bei Internetseiten ist das völlig anders. Benutzt jemand einen Werbeblocker, dann ist das zähltechnisch so, als hätte er die Website nie aufgerufen.
Wenn es den Werbetreibenden tatsächlich nur darum gehen sollte, Traffic zu erzeugen ohne Menschen zu erreichen, dann wird es höchste Zeit, dafür ein Unternehmen zu gründen, das diesen Traffic erzeugt und die Kunden gleichzeitig vor Werbung schützt. Also ein "AdBlock-Proxy", der auf der einen Seite dem Sitebetreiber Traffic (und Klicks) beschert, der auf der anderen Seite aber dem Kunden Ad-gefilterte WebSites ausliefert.
Meinst Du, das würde lange funktionieren? Nur, weil der Sitebetreiber das Ausbleiben des Werbeerfolgs nicht messen kann? Ich glaube nicht.
Es ist wurscht ob ich die Werbung sehe, wichtig ist nur, dass sie ausgeliefert wird.
Dann würdest Du also das eben konstruierte Szenario für geeignet halten, WebSites dauerhaft solide zu finanzieren?
Du hast dir lediglich einige Rosinen herausgepickt (Bank, Online-Shop) von Webseiten, die insofern privilegiert sind, weil in der glücklichen Lage, dass sie mit Waren und Dienstleistungen handeln und daher weniger auf Werbung angewiesen sind.
Weil das die Sites sind, die ich i.d.R. nutze. Sites, die Du meinst, sind bei meinem Nutzungsszenario eher die Ausnahme.
D.h. was denen an Werbeeinnahmen wegbricht, klatschen die einfach auf ihre Preisgestaltung wieder drauf. Wenn wir das denn so wollen...
Ja, das wollen "wir" so. Weil dann die Dienstleistung von denen bezahlt wird, die sie wirklich nutzen und nicht von denen, die zufällig ein exzessiv beworbenes Produkt kaufen, ohne je die Site genutzt zu haben, auf der dieses Produkt beworben wurde.
Denn eines ist auch klar: Bei werbefinazierten Sites zahlen i.d.R. immer die Falschen. Wollen wir das haben?
Gruß, mawe2
Wie man sieht: So weit sind unsere Standpunkte gar nicht entfernt. Du verweigerst die Klicks (die viel Geld bringen) und ich zusätzlich noch die Einblendungen (die wenig Geld bringen). Am Ende haben wir beide gute Gründe für unser Handeln.
Vielleicht kannst Du Dir mit Deinem Mac auch etwas mehr Toleranz gegenüber Malware-Schleudern (wie es Ad-Server nun mal sein können) leisten? Mit einem Windows-PC muss man da etwas restriktiver sein.
Interessanter finde ich die Frage, wo das Geld eigentlich herkommt, das WebSite-Betreiber so wehement für sich einfordern während sie das grundsätzliche Desinteresse aller Nutzer an der gezeigten Werbung häufig sogar anerkennen.
Hier entspinnt sich gerade eine Diskussion zu diesem Thema:
Die Gedanken des Threadstarters decken sich im Prinzip mit meiner Haltung.
Gruß, mawe2
Was Werbung wirklich einbringt, wer weiß das ?
Angeblich sollen in Tests Probanden auf das reagiert haben, was sie in zu kurzen Einblendungen gar nicht wirklich bewußt wahrnehmen konnten.
In Deutschland gibt es schon lange ein Affiliate-Netzwerk, über das web-Seiten Geld machen können mit Werbung.
Den aktuellen Stand dazu kenne ich aber nicht mehr.
Früher haben sich angeblich Zeitungen und Zeitschriften mit Werbung finanziert. Die Werbeeinnnahmen sollen dabei den durch Verkauf der Zeitungen überstiegen haben.
Und warum sollte Werbung auf web-Seiten weniger wirkungsvoll sein als die Aufstellen an den Straßen, Bahnhöfen usw.
Wovon niemand weiß, das verkauft sich schon gar nicht.
Mit Gruß
Anne
Kennst Du jemanden, der von sich aus sagen würde: "Ich mag Werbung im Internet, ich bin sehr neugierig darauf und kaufe immer alles, was dort beworben wird." ??
Ich kenne ausschließlich Leute, die sich genau gegenteilig äußern. Selbst wenn sie WebWerbung mit Rücksicht auf den Sitebetreiber durchlassen, so kommt dann immer der Nebensatz "ich ignoriere das, ich blende das instinktiv aus". Und man hört oft: "Ich kaufe etwas gerade deswegen nicht, weil mich die WebWerbung dafür nervt."
Natürlich kann auch irgendwo eine Werbung erscheinen für etwas, wofür ich mich sowieso interessiere. Dann kaufe ich es aber nicht wegen der Werbung sondern trotz der Werbung, weil ich mich sowieso dafür interessiert habe.
Letztlich geht es aber um die Frage: Soll der Betrieb einer WebSite von denen finanziert werden, die diese Site nutzen oder von denen, die zufällig das Produkt eines Herstellers kaufen, der auf dieser Site Werbung laufen lässt und die die Site niemals benutzen?
Was davon ist "gerechter"?
Gruß, mawe2
Nun, Du kennst doch auch noch Zeiten ohne jede Werbung! (Oder bist Du zugewandert)
Werbung funktioniert nicht mehr über Werbung sehen - begeistert sein - Produkt kaufen. Wer weiß denn, wie Menschen Entscheidungen, die nicht so essentiell wichtig sind, treffen? Was da im Kopf alles mitspielt? Und Werbung, die man/frau sieht, ist im Kopf drin.
Angeblich soll Werbung ja Verkaufszahlen erhöhen, sei es ein Saft oder der Baumarkt, oder...
Das, was jemand über Werbung sagt, muss nicht dem entsprechen, wie er sich verhält. Die Rede ist wie bei allen solchen Statistiken der Durchschnitt - also nicht DU.
Werbung im Internet ist zugegeben lästig. Ich war vor 2 Jahren noch (meist) mit 56k im Internet, da war jedes Banner zu viel und es hat mich von allen Versuchungen durch Werbung abgehalten.
Aber hier auf den U-Bahnhöfen ist seit längerem fast keine Werbung mehr zu sehen.
Nur in ein paar großen Umsteigebahnhöfen. Und das fällt schon sehr auf!
Die Entscheidungen, ob eine Werbung eingestellt wird, treffen die Firmen weiß-ich-wie. Manchmal kann ja eine Ausgabe auch günstig bei Steuer oder sonst was sein.
Aber wie in der Berliner U-Bahn oder bei der Presse: wann Werbung auch im Internet weniger wird, hängt von den Unternehmen ab, die für die Werbung bezahlen.
Mit Gruß
Anne
"Ich kaufe etwas gerade deswegen nicht, weil mich die WebWerbung dafür nervt."
Dieser Satz, und auch alle anderen von dir als Beispiele angeführten Äußerungen, hätten glatt von mir stammen können. Mir geht Werbung meistens auch auf den Sack, natürlich nicht nur die im Internet sondern auch anderswo. Und auch ich kenne eigentlich nur Leute, die ähnlich denken.
Und dennoch... die Leute schimpfen genau so auf die bluttriefende Zeitung mit den fetten Balkenüberschriften, auf den überteuerten Fastfood-Fraß bestimmter Ketten und auf Musik von Dieter Bohlen. Trotzdem verkauft sich all dies wie geschnitten Brot.
Werbung funktioniert, sonst würde sie nicht geschaltet werden...
Es gibt sogar Werbespots, die so witzig gemacht sind, dass ich sie immer und immer wieder sehen könnte. Z.B. diesen Opa, der seine Familie solange traktiert, schließlich sogar lärmend mit einem Dudelsack durchs Wohnzimmer marschiert, bis sie ihm endlich einen neuen, größeren Fernseher schenkt. Andere Spots sind einfach eine Augen- und Ohrenweide, z.B. der für diesen neuen schwedischen Geländewagen.
Nur: deswegen kaufe ich mir keinen Geländewagen, und falls doch, käme dieser nicht deswegen in die engere Wahl, weil der Werbeagentur des Herstellers ein zugegebenermaßen äußerst geschmackvoller Spot gelungen ist. Und in dem Elektro-Verbraucherfachmarkt mit dem lustigen Opa kaufe ich kein Stück mehr oder weniger. Sogar in letzter Zeit eher weniger, trotz der witzigen Werbung.
Henry Ford hatte also wohl doch recht. Nur weiß auch heute noch keiner, welche 50% des Werbeetats rausgeworfenes Geld sind.
CU, Olaf
Henry Ford hatte also wohl doch recht. Nur weiß auch heute noch keiner, welche 50% des Werbeetats rausgeworfenes Geld sind.
Ich denke mal, dass man genau das mittels zielgruppenorientierter Werbung herausfinden will.
Die 50%, die bei Ford noch sinnlos rausgeschmissen wurden, will man bei heutzutage Web-Werbung gleich einsparen, indem man nur noch die Leute mit der für sie zugeschnittenen Werbung beglückt. So zumindest die Theorie. Praktisch wird es da wohl noch Grenzen geben.
Wenn die Leute aber nicht aufpassen, werden sie irgendwann zu den zwangskonsumierenden Zombies mutieren, die sich die Industrie schon lange wünscht. Einige Beispiele dafür (B-Zeitung, B-Musik) hast Du ja schon genannt.
Gruß, mawe2
Ich denke mal, dass man genau das mittels zielgruppenorientierter Werbung herausfinden will.
will man bei heutzutage Web-Werbung gleich einsparen, indem man nur noch die Leute mit der für sie zugeschnittenen Werbung beglückt.
Das wollte man schon immer. Auch vor 30 Jahren haben sich Werbetreibende die Frage gestellt, wo treibt sich die Zielgruppe immer so umher, wie fischen wir die ab. Das funktioniert einmal besser und einmal schlechter...
Es ist ja seit einiger Zeit gang und gäbe, dass, wenn man ein Video irgendwo im Netz anklickt, man erst einmal ein oder zwei Werbevideos über sich ergehen lassen muss. Auf Zattoo ist das immer und auf YouTube teilweise so, aber auch auf fast allen Nachrichtenseiten.
Bei 99% dieser Werbung denke ich: Leute, klaut mir nicht meine kostbare Zeit und sülzt mich nicht voll, ich kaufe das Zeug sowieso nicht. "Sowieso nicht", das bedeutet: nein, ich kaufe auch nicht das Zeug von eurer Konkurrenz. Ich kaufe gar nicht. Der ganze Labersülz läuft also an mir runter wie auf Teflon, der Anbieter, zu dessen Nutzen die Werbung läuft, hat absolut nichts davon.
Aber das ist eben die große Diskrepanz zwischen Einzelfall und Statistik...
Einige Beispiele dafür (B-Zeitung, B-Musik) hast Du ja schon genannt.
Nicht zu vergessen: B-Food von B-King!! ;-)
CU, Olaf
Früher haben sich angeblich Zeitungen und Zeitschriften mit Werbung finanziert. Die Werbeeinnnahmen sollen dabei den durch Verkauf der Zeitungen überstiegen haben.
Aber locker! Das Streben nach hohen Auflagen zielt weniger auf die Einzelverkaufs- und Abo-Einnahmen, sondern auf eine hohe Reichweite der "verkauften Auflage". Nur so können hohe Werbepreise erzielt werden.
Allein dieser Wildwuchs mit den Prämien: du abonnierst eine Zeitschrift, und dein Nachbar bekommt zur Belohnung ein Mountainbike... früher konnten nur bestehende Abonnenten neue Abonnenten werden, dann wurde das gelockert, d.h. der Werber musste nicht mehr Abonnent sein, und heute darf man sogar schon "sich selbst werben..."
Das ist ungefähr wie: ich gehe in eine Bäckerei und kaufe eine Tüte mit 3 Brötchen. Zur Belohnung erhalte ich als Werbeprämie eine komplette Schwarzwälder Kirschtorte.
Da fasst man sich als denkender Mensch an den Kopf. Aber im Verlagswesen ist alles möglich.
CU, Olaf
Wie man sieht: So weit sind unsere Standpunkte gar nicht entfernt.
Das denke ich bei unseren Foren-Diskussionen öfter mal... beim Thema Werbung eher selten ;-)
Du verweigerst die Klicks (die viel Geld bringen) und ich zusätzlich noch die Einblendungen (die wenig Geld bringen). Am Ende haben wir beide gute Gründe für unser Handeln.
Ich bin sogar noch viel schlimmer. Zeitweise habe ich ja einen Adblocker drauf, aber nur deswegen, weil externe(!) Werbung, d.h. solche die nicht auf dem Server des Seitenbetreibers liegt, ein Sicherheitsrisiko bedeutet.
Der Unterschied liegt eher in der Einstellung zum Thema. Du bist davon überzeugt, dass es gut ist Werbung zu blockieren, für mich ist das eher ein notwendiges Übel. Prinzipiell finde ich mein Verhalten aber problematisch gegenüber den Seitenbetreibern, die mir gratis ihren Inhalt zur Verfügung stellen. Nur: sich an der allgemeinen Verseuchung des Internets durch Schadsoftware passiv zu beteiligen, ist mindestens ebenso problematisch, wenn nicht schlimmer.
Wenn eine Website mich darum bittet, den Werbeblocker auszuschalten, dann tue ich das in aller Regel. Ich sehe mir die Seite ohne Blocker an, und nachdem ich mich davon überzeugt habe, dass sie ohne Blocker genau so gut funktioniert, lasse ich die Ausnahme so stehen.
Vielleicht kannst Du Dir mit Deinem Mac auch etwas mehr Toleranz gegenüber Malware-Schleudern (wie es Ad-Server nun mal sein können) leisten? Mit einem Windows-PC muss man da etwas restriktiver sein.
Dazu sag ich jetzt mal nix, sonst gibt es hier noch einen "Flame War" :-D
Okay, ganz vorsichtig und diplomatisch: rein theoretisch könnte ich mir das unter Umständen vorstellen... indes, so ganz verlassen möchte ich mich darauf nicht.
Interessanter finde ich die Frage, wo das Geld eigentlich herkommt, das WebSite-Betreiber so wehement für sich einfordern während sie das grundsätzliche Desinteresse aller Nutzer an der gezeigten Werbung häufig sogar anerkennen.
Siehe dazu meinen Beitrag von eben mit dem Henry-Ford-Zitat und dem martialischen Schrotflintenvergleich: http://www.nickles.de/thread_cache/539146483.html#_pc
Kurz gesagt, dass Geld kommt daher, dass es ein paar Leute gibt, die die Werbung zur Kenntnis nehmen, davon positiv berührt sind und in der Folge ein Produkt erwerben, das sie sonst nicht oder von einem anderen Hersteller erworben hätten.
Je größer das allgemeine Desinteresse, desto niedriger die Werbepreise.
CU, Olaf
aber nur deswegen, weil externe(!) Werbung, d.h. solche die nicht auf dem Server des Seitenbetreibers liegt, ein Sicherheitsrisiko bedeutet.
Und das ist ja auch - unabhängig von der persönlichen Einstellung pro/contra Werbung - der Hauptgrund, warum man AdBlocker einsetzen muss. Und die meiste Werbung liegt nun mal nicht auf dem Server des Sitebetreibers sondern wird von extern eingebunden. (Amazon wäre da eine der wenigen Ausnahmen, die ich kenne.)
Wenn ein Sitebetreiber mich bittet, den AdBlocker zu deaktivieren, damit er Einnahmen generieren kann, möchte ich am liebsten immer mal nachfragen, ob er dann im Gegenzug aus diesen Einnhamen auch für die Schäden haftet, falls seine Webelieferanten meinen Rechner
Der Unterschied liegt eher in der Einstellung zum Thema. Du bist davon überzeugt, dass es gut ist Werbung zu blockieren, für mich ist das eher ein notwendiges Übel.
Das hat ganz sicher auch mit meiner Herkunft zu tun: Wer 30 Jahre lang quasi ohne jedwede Werbung gelebt hat und leben konnte, weiß halt, dass es auch ohne geht.
sich an der allgemeinen Verseuchung des Internets durch Schadsoftware passiv zu beteiligen, ist mindestens ebenso problematisch, wenn nicht schlimmer.
Genau so sehe ich das auch.
Dazu kommt die penetrante Art und Weise mit der Werbung mitunter ausgeliefert wird. Wenn eine WebSite quasi unbenutzbar wird, weil die Werbung verrückt spielt, dann gibt es genau zwei Möglichkeiten: Werbung blockieren und die Seite nutzen oder auf die Nutzung komplett verzichten. In beiden Fällen hat der Sitebetreiber keine Einnahmen generiert - wegen der Werbung!
Gruß, mawe2
Wenn ein Sitebetreiber mich bittet, den AdBlocker zu deaktivieren, damit er Einnahmen generieren kann, möchte ich am liebsten immer mal nachfragen, ob er dann im Gegenzug aus diesen Einnhamen auch für die Schäden haftet, falls seine Webelieferanten meinen Rechner
Der Satz geht dort zwar nicht weiter, aber ich weiß was du meinst ;-) Ist aber eine spannende Frage. Rein von der Logik her würde ich beinahe sagen: eigentlich ja. Und dann wären die letzten paar Cent, die er mit Werbung verdient, auch noch futsch...
Dass es in der DDR keine Werbung gab, ist schlichtweg irrelevant. In einem planwirtschaftlichen System gibt es keinen freien Wettbewerb gleichartiger Produkte; daraus zu schlussfolgern, dass es dann auch in einem marktwirtschaftlichen System ohne Werbung gehen kann oder gar muss, ist sachlich unzutreffend (und auch etwas unfair).
Dazu kommt die penetrante Art und Weise mit der Werbung mitunter ausgeliefert wird. Wenn eine WebSite quasi unbenutzbar wird, weil die Werbung verrückt spielt,...
Das ist der zweite Grund, warum ich mir vor einigen Wochen "zähneknirschend" und nicht frei von Bedenken, doch wieder einen Werbeblocker installiert habe. Allerdings prüfe ich jeden Einzelfall, wenn eine Website mich bittet, Ausnahmen zuzulassen; habe auch schon etliche Ausnahmen definiert.
CU, Olaf
Schon Henry Ford pflegte zu sagen: "Das Geld, was ich für Werbung ausgebe, ist zu 50% zum Fenster herausgeworfen. Dummerweise weiß ich nur nicht, welche 50% das sind." Dazu später mehr (siehe unten).
Fassen wir zusammen: du bist also tatsächlich bereit, für Waren und Dienstleistungen im Internet mehr zu bezahlen, nur damit auf der Website des Anbieters keine Werbung mehr geschaltet wird – Respekt. Damit dürftest du aber relativ allein auf weiter Flur stehen (die Masse würde vermutlich sagen: keine Werbung, aber auch keine höheren Preise – klar, lieber reich und gesund als arm und krank...).
Ich habe mir einmal die Webseiten meiner Bank, von ebay und Amazon angeschaut, mit Adblock und ohne – kein Unterschied, keine externen Banner, Popups u.ä. Welche Online-Shops oder Banken hast du eigentlich gemeint, wo so aufdringliche Werbung zu sehen ist?
Ausgangspunkt dieses Threads war jedoch ein Beispiel aus dem Verlagswesen. Journalistischer Content ist teuer in der Herstellung, Verlage sind somit viel stärker auf Online-Werbung angewiesen als Versandhändler im Web. Ganz sicher, dass du keine oder kaum Nachrichtenseiten liest? Das war es eigentlich, was ich mit "konsumieren" gemeint hatte.
Vielleicht wird es dann sogar billiger, weil sie viel unnütz verpuffende Werbung nicht mehr bezahlen müssen?
Die Seitenbetreiber zahlen nicht für die Werbung, sie nehmen dadurch Geld ein, wenn auch wenig. Alles andere wäre ja auch ein Witz ;-)
Dass "die Falschen" die Werbung zahlen, kann ich nicht nachvollziehen. Die Werbung zahlt genau der, der ein Interesse daran hat, seine Angebote zu vermarkten. Was soll daran verkehrt sein?
Wenn es den Werbetreibenden tatsächlich nur darum gehen sollte, Traffic zu erzeugen ohne Menschen zu erreichen, dann wird es höchste Zeit, dafür ein Unternehmen zu gründen, das diesen Traffic erzeugt und die Kunden gleichzeitig vor Werbung schützt. Also ein "AdBlock-Proxy", der auf der einen Seite dem Sitebetreiber Traffic (und Klicks) beschert, der auf der anderen Seite aber dem Kunden Ad-gefilterte WebSites ausliefert.
Das wäre Betrug, denn damit würde den Werbetreibenden eine Reichweite vorgegaukelt, die real gar nicht existiert. Natürlich geht es darum, dass Menschen den Content laden, in der Hoffnung, dass sie ihn dann auch sehen, dass sie hingucken, und nicht dass irgendwelche tauben, blinden und gefühllosen Bots einen Placebo-Traffic erzeugen (die Konsumgewohnheiten von Bots sind uns ja bekannt ;-))
Ich weiß natürlich, was du mit all dem sagen willst. Ja, in meinem Fall verpufft die Werbung völlig sinnlos, weil ich da nicht hingucke, bzw. wenn ich hingucke, mich mehr darüber ärgere, als dass ich den Auftraggeber dieser opto-akustischen Volksverdummung auch noch mit einem Kauf seines Erzeugnisses belohnen möchte.
Nur – die Werbetreibenden sind ja nicht doof. Das wissen die auch. Aber so funktioniert Werbung ja auch gar nicht.
Am Beispiel eines Werbeplakates lässt sich das am einfachsten erklären. Sagen wir, das Plakat ist an einer Stelle angebracht, wo jeden Tag 1000 Menschen vorbeigehen. Die meisten von ihnen, vielleicht sogar fast alle, laufen achtlos vorbei, nehmen das Plakat gar nicht wahr oder, falls doch, finden es sogar hässlich. Ein kleiner Teil nimmt das Plakat wahr und ist eher positiv berührt.
Ein ganz kleiner Teil von dem ohnehin schon kleinen Teil geht in den nächsten Laden und kauft das beworbene Produkt – und schon hat sich die Werbung gelohnt. Und das auch nur dann, wenn derjenige das Produkt nicht "sowieso" kaufen wollte, ohne die Wahrnehmung des Plakats. Schwer vorstellbar vielleicht, aber anders kann es ja nicht sein. Und solange, wie es Werbung gibt, muss es ja funktionieren, sonst wäre sie vor Jahrzehnten schon verschwunden.
Werbung muss man sich also wie eine Schrotflinte vorstellen, die wild in die Luft feuert, in der Hoffnung, dass oben zufällig ein Vogel vorbeifliegt und getroffen zu Boden sinkt (sorry für den martialischen, wenig tierfreundlichen Vergleich).
Dabei wird aber nicht völlig wahllos in die Gegend gefeuert, sondern es wird vorher analysiert, welcher Vogel wann und wo besonders häufig vorbeifliegt, um die Trefferwahrscheinlichkeit zu erhöhen. Aber es bleibt am Ende immer eine Statistik, und die auf ihr gründenden Voraussagen sind "mal wahrer und mal falscher".
Damit sind wir zum guten Schluss wieder bei Henry Ford.
Greetz, Olaf
Welche Online-Shops oder Banken hast du eigentlich gemeint, wo so aufdringliche Werbung zu sehen ist?
notebooksbilliger.de ist z.B. so ein Shop, der immer wieder auf Deaktivierung des AdBlockers pocht.
Aber Du hast das vielleicht auch ein bisschen missverstanden: Meine Beispiele (z.B. Banken) sollten nur verdeutlichen, dass ich überwiegend Sites nutze, die Ihre Einnahmen sowieso auf ganz anderem Wege generieren (und wo von mir ohnehin schon Geld fließt). Sites, die wirklich zu 100% auf Werbeeinnahmen angewiesen sind, nutze ich nur wenig.
Journalistischer Content ist teuer in der Herstellung
Das muss man aber auch etwas differenzieren: Wenn man heute sieht, wie identisch Inhalte in ganz unterschiedlichen Zeitungen wiedergegeben werden, hat man schon eine Vorstellung davon, wie wenig dort noch in journalistische Arbeit investiert wird.
Es gibt auch positive Beispiele, z.B. die c't. Die habe ich aber auch noch ganz altmodisch als Papierausgabe abonniert.
Das wäre Betrug, denn damit würde den Werbetreibenden eine Reichweite vorgegaukelt, die real gar nicht existiert.
Was aber bei der TV-Werbung genau so gemacht wird. Es werden die Haushalte gezählt, die prinzipiell den Sender schauen - die Menschen, die während der Werbung rausgehen, zählt man nicht.
Dass "die Falschen" die Werbung zahlen, kann ich nicht nachvollziehen. Die Werbung zahlt genau der, der ein Interesse daran hat, seine Angebote zu vermarkten. Was soll daran verkehrt sein?
Die Kosten für die Werbung stecken in den beworbenen Produkten.
Wenn ich ein Auto kaufe, zahle ich die Werbung für dieses Auto mit. Und zwar ganz unabhängig davon, ob ich die WebSite, die durch diese Gelder am Leben gehalten wird, jemals nutze oder nicht.
Das meinte ich mit: Die Werbung zahlen die Falschen. Wenn ich die Site kostenlos sehen kann gibt es jemand anderen, der dafür bezahlt. Und der hat nichts davvon, dass ich die Seite nutze.
Wenn stattdessen der tatsächliche Nutzer einer Site diesen Service auch bezahlt, ist das viel gerechter und senkt die Kosten insgesamt, weil dann nicht mehr bei jedem Produkt, das ich kaufe, unsinnige Werbekosten eingepreist sein müssen. Das ist also auch ein Henne-Ei-Problem.
Gruß, mawe2
Die Kosten für die Werbung stecken in den beworbenen Produkten.
Diese Mär ist einfach nicht auszurotten und schlichtweg falsch.
Siehe den Diskussionsverlauf ab hier:
http://www.nickles.de/thread_cache/539111603.html#_pc
Bei Werbung gibt es im Grunde drei Szenarien:
- Umsatz und Gewinn steigen
- Umsatz bleibt unverändert (weil die Werbung niemanden erreicht), während der verbliebene Gewinn durch die Werbungskosten leicht bis deutlich sinkt (je nach Kosten der Werbung)
- Umsatz steigt leicht an, das daraus resultierende Gewinnplus wird aber durch die Werbungskosten weitgehend aufgefressen.
Im Fall 1 kann es sich ein Unternehmen leisten, die Preise zu senken - auch unter dem Aspekt, um sich weitere Vorteile gegenüber Konkurrenzprodukten zu verschaffen, wodurch der mögliche Gewinn nochmals ansteigen könnte.
Im Fall 2 steht ein Unternehmen vor der Situation, seine Produkte zu verteuern, um auf den gleichen Gewinn wie zuvor zu kommen. Das bedeutet für ihn aber auch, dass er das Risiko eingeht, Kunden zu verlieren. So ein Unternehmen muss seine Werbstrategie überdenken, ggf. sogar abschaffen.
Kapitalismus ist keine lineare Milchmädchenmathematik.
Gewinne können steigen, wenn man das Geld an der richtigen Stelle zum Fenster rauswirft, denn es kommt aus dem anderen Fenster mehr wieder rein.
Richtig eingesetzte Werbung ist eigentlich mehr als geldbringender Investitionsfaktor zu betrachten, (z.B. können die Produktionskosten durch bessere Auslastung der Produktionsstätten gesenkt werden oder in es kann in größeren Chargen [mehr Mengenrabatt!] eingekauft werden).
Gruß
Shrek3
Bei Werbung gibt es im Grunde drei Szenarien:
Ich sehe da spontan 9 Szenarien (Kreuzprodukt aus jeweils sinkenden/unveränderten/steigendem Umsatz und Gewinn)
Diese Mär ist einfach nicht auszurotten und schlichtweg falsch.
Aber irgendwer muss nunmal die Kosten tragen.
Wenn ich Dich recht verstehe, führt also Werbung im Idealfall zu einer Senkung des Endpreises.
Die Konkurrenten, die Du ansprichst, werben aber auch. Nur eben weniger erfogreich. Deshab verkaufen sich deren Produkte schlechter. Meinst Du wirklich, dass diese Werbung dann auch die Preise der Produkte senkt?
Du kannst es drehen, wie Du willst: Die Gesamtkosten zahlen immer die Endverbraucher. Und da sind immer die Kosten für Werbung mit drin.
Auch, wenn der einzelne Endkunde evtl. von einer Werbemaßnahme durch sinkende Preise profitiert hat. Dann hat ein anderer Kunde durch steigende Preise verloren.
Und das meine ich, wenn ich sage, dass hier immer die "Falschen" bezahlen.
Gruß, mawe2
Wer erfolgreich wirbt, wird weiter werben.
Wer erfolglos wirbt (und deshalb vor schmaleren Gewinnen steht), wird sein Konzept überdenken müssen. Tut er es nicht, wird er zusehends vom Markt verschwinden.
Gruß
Shrek3
Ergänzung:
Aber irgendwer muss nunmal die Kosten tragen.
Da hast das Prinzip "Werbung" nicht verstanden.
Wenn alle Kfz-Hersteller geschlossen auf Werbung verzichten, werden weniger Neuwagen verkauft, weil dem potenziellen Neuwagenkunden die neuesten Modelle nun nicht mehr in dem bisherigen Ausmaß präsentiert und schmackhaft gemacht werden.
Das hat Folgen:
Geringere Auslastung der Produktionsstätten (u.v.a.), die unmittelbar zu einer Erhöhung der Produktionskosten pro fertiggestelltes Auto führt.
Weitere verteuernde Folge:
Es droht dann sogar die Entlassung von Arbeitskräften, welche du dann anschließend über deine Steuern mit finanzieren musst.
Die Frage wäre andersrum richtiger gestellt:
Wer trägt die Kosten bei ausbleibender Werbung..?
Antwort: Wir alle.
Der Kapitalismus hat seine eigene innere (und auch irrsinnige) Logik.
Gruß
Shrek3
notebooksbilliger.de ist z.B. so ein Shop, der immer wieder auf Deaktivierung des AdBlockers pocht.
Die sind ja niedlich: "Sie verpassen unsere aktuellen Angebote und Aktionen!
Bitte erstellen Sie eine Werbeblocker Ausnahme für unsere Seite" – was für ein Unfug! Wenn es um eigene Ads des Seitenbetreibers geht, warum legt er sie dann nicht auf seine eigenen Server? Dann wäre das Thema Blocken ganz stumpf erledigt.
Meine Beispiele (z.B. Banken) sollten nur verdeutlichen, dass ich überwiegend Sites nutze, die Ihre Einnahmen sowieso auf ganz anderem Wege generieren (...). Sites, die wirklich zu 100% auf Werbeeinnahmen angewiesen sind, nutze ich nur wenig.
Hatte ich schon so verstanden und wundert mich etwas, weil ich stillschweigend angenommen hatte, dass alle Internetnutzer viel auf Nachrichtenseiten aller Art unterwegs sind. Aber da schließe ich vielleicht zu viel von mir selbst auf andere.
Wenn man heute sieht, wie identisch Inhalte in ganz unterschiedlichen Zeitungen wiedergegeben werden, hat man schon eine Vorstellung davon, wie wenig dort noch in journalistische Arbeit investiert wird.
Da hast du recht. Das ist teilweise nur noch Copy & Paste. Ärgert mich regelmäßig, wenn ich zu einem bestimmten Thema im Web recherchiere. Da möchte ich natürlich bei 10 verschiedenen Zeitungen auch 10 verschiedene Blickwinkel / Sichtweisen sehen und nicht 10x das gleiche Gelaber lesen...
Wahrscheinlich können die sich eigenen Content schon nicht mehr leisten, wegen der vielen bösen Werbeblocker ;-)
Die Kosten für die Werbung stecken in den beworbenen Produkten. Wenn ich ein Auto kaufe, zahle ich die Werbung für dieses Auto mit.
weil dann nicht mehr bei jedem Produkt, das ich kaufe, unsinnige Werbekosten eingepreist sein müssen.
Das halte ich ehrlich gesagt für eine Milchmädchenrechnung, auch wenn das hier und anderswo in schöner Regelmäßigkeit wieder aufgetischt wird.
Werbung sorgt zunächst einmal dafür, dass ein Angebot bekannt wird und sich infolge dessen auch verkauft. Mit höherem Absatz sinken die Stückkosten, so dass die Werbung sich am Ende selbst dadurch finanziert, dass an anderer Stelle der Kostenseite gespart werden kann. Im Extremfall könnte ein Produkt dadurch sogar für den Endverbraucher günstiger werden.
Wäre Werbung hingegen derart unrentabel, dass sie die Produkte künstlich verteuert, wäre sie längst "vom Markt ausgelesen worden".
Und schließlich: wenn eine Nachrichtenseite an Werbung nichts mehr verdient, dann muss sie ihre Artikel gegen Gebühr einstellen. Das wird dann wirklich teuer für den Leser.
CU, Olaf
Wenn es um eigene Ads des Seitenbetreibers geht, warum legt er sie dann nicht auf seine eigenen Server? Dann wäre das Thema Blocken ganz stumpf erledigt.
Nein ist es nicht. Werbung wird auch an anderen Merkmalen als am ausliefernden Server ekannt. So lange die Werbung bestimmte Abmessungen, Pfadanteile oder CSS-Klassen hat wird sie auch als solche erkannt. Die Domain spielt da nur eine untergeordnete Rolle.
So lange die Werbung bestimmte Abmessungen, Pfadanteile oder CSS-Klassen hat wird sie auch als solche erkannt.
Wenn man das einmal zuende denkt – oder zumindest weiter – könnte demnach ein Werbeblocker auch "redaktionelle Inhalte" einer Website blockieren, sobald sie irgend welchen "werbe-ähnlichen Kriterien" genügen?
Der Übergang von "unerwünschte Werbung wegdrücken" hin zur Zensur wäre dann schon ziemlich fließend...
CU, Olaf
Wenn man das einmal zuende denkt – oder zumindest weiter – könnte demnach ein Werbeblocker auch "redaktionelle Inhalte" einer Website blockieren, sobald sie irgend welchen "werbe-ähnlichen Kriterien" genügen?
Natürlich. Nun ist es aber (auch im Printbereich) jahrelange Praxis, redaktionelle Inhalte klar von Werbung abzugrenzen. Dieses Prinzip sollte bitte auch im Web beibehalten werden. Wer meint, redaktionelle Inhalte in Form von Werbung veröffentlichen zu müssen, hat den Grund, warum man das sauber trennen sollte, schon nicht verstanden.
Umgekehrt gibt es immer mehr Werbung, die wie ein redaktioneller Betrag aufgemacht ist. Sowohl auf Papier als auch im Web wird es wahrscheinlich immer schwieriger, diese Form der Werbung zu eleminieren.
Der Übergang von "unerwünschte Werbung wegdrücken" hin zur Zensur wäre dann schon ziemlich fließend...
Insofern haben Firmen wie Eyeo schon einem ziemliche Macht. Die Frage ist aber immer, ob der Benutzer hier auch eingreifen kann, ob er also die Filterlisten selbst bearbeiten kann oder nicht. Und zumindest momentan kann man das noch.
Gruß, mawe2
Nun ist es aber (auch im Printbereich) jahrelange Praxis, redaktionelle Inhalte klar von Werbung abzugrenzen. Dieses Prinzip sollte bitte auch im Web beibehalten werden. Wer meint, redaktionelle Inhalte in Form von Werbung veröffentlichen zu müssen, hat den Grund, warum man das sauber trennen sollte, schon nicht verstanden.
Es geht mir nicht um journalistisch sauberes Handwerk – Meldung und Meinung erkennbar voneinander trennen, und Werbung vom Redaktionellen scheiden – sondern um den technischen Aspekt. Ein Adblocker ist kein Mensch, der in der Lage ist, Inhalte danach zu bewerten, ob es sich um eine Nachricht, einen Kommentar oder um Werbung handelt.
Deswegen hatte ich ursprünglich angenommen, dass die Domain den Ausschlag gibt. Also: *.meine-zeitung.de/* = vom Nutzer aufgerufen = erwünschter Content; alle anderen Domain-Masken = nicht bestellt, nicht erwünscht = Werbung = Blocken.
Nach den Ausführungen von Borlander funktioniert das aber nicht so schematisch, sondern vielmehr werden gewisse äußere Merkmale analysiert. Da frage ich mich schon, ob ein Werbeblocker dann nicht auch einmal daneben greifen kann.
Die Frage ist aber immer, ob der Benutzer hier auch eingreifen kann, ob er also die Filterlisten selbst bearbeiten kann oder nicht. Und zumindest momentan kann man das noch.
Ganz schlimm finde ich übrigens diese "Schutzgelderpressung" nach dem Prinzip: wenn du mir Geld gibst, lässt mein Filter deine Werbung durch. Dem zumeist ahnungslosen Anwender wird das als "akzeptable, unaufdringliche Werbung" verkauft.
Diesen Begriff definiere ich flexibel für mich selbst dadurch, dass ich Domains bewusst vom Blockieren ausnehme, wenn ich mich davon überzeugt habe, dass die Werbung mich nicht weiter stört.
Die ***d-Zeitung gehört natürlich nicht dazu ;-)
CU, Olaf
Wenn man das einmal zuende denkt – oder zumindest weiter – könnte demnach ein Werbeblocker auch "redaktionelle Inhalte" einer Website blockieren, sobald sie irgend welchen "werbe-ähnlichen Kriterien" genügen?
Möglich wäre das, deshalb müssen die Filternregeln vor allem auch hinreichend spezifisch formuliert werden.
Letztendlich vom Problem her ähnlich wie bei Spamfiltern: False-Positives müssen vermieden werden. Wobei das bei Werbeblockern besser funktioniert als bei Spamfilern.
Gruß
bor
weil ich stillschweigend angenommen hatte, dass alle Internetnutzer viel auf Nachrichtenseiten aller Art unterwegs sind
Ich benutze immer noch auch die klassischen Medien (örR), die ich ja sowieso bezahlen muss. Das schließt auch deren WebSites ein.
Aber da schließe ich vielleicht zu viel von mir selbst auf andere.
Das machen wir doch alle, das ist doch normal. Dewegen fällt es mir gelegentlich auch schwer, skurile Situationen zu verstehen, in die sich andere hineinmanövriert haben, weil es in meinem Alltag sowas gar nicht gibt.
Wahrscheinlich können die sich eigenen Content schon nicht mehr leisten, wegen der vielen bösen Werbeblocker ;-)
Zuerst mal wegen des Rückgangs der klassischen Papierauflage.
Um es kurz zu sagen: Die Verlage (in ihrer Gesamtheit) haben sich selbst das Grab geschaufelt, in das sie nun zu steigen nicht bereit sind.
Beispiel "Thüringer Allgemeine": Die haben so nach und nach alle redaktionellen Beiträge der gedruckten Ausgabe (kostenlos) ins Web gestellt. (Das Einzige, was man weiterhin nur auf Papier lesen konnte, waren die Klein- und Todesanzeigen.)
Da ich oft nicht dazu komme, die gedruckte Zeitung zu lesen, habe ich irgendwann mein Abo gekündigt und die Beiträge nur noch online gelesen. Ich schließe jetzt auch mal wieder von mir auf andere und denke, dass es andere genau so machen. Also sank die Auflage der verkauften Exemplare und damit auch die Werbeeinnahmen, die darüber gemacht wurden.
Es blieb also keine andere Chance, als auf der WebSite eine Paywall einzuführen. Und ich halte es grundsätzlich für sinnvoll, dort auch zu bezahlen.
Da aber die Konkurrenz im Web eine ganz andere ist als am lokalen Zeitungskiosk, wird wohl auch diese Maßnahme das "Blatt" nicht retten können.
Gruß, mawe2
Die Verlage (in ihrer Gesamtheit) haben sich selbst das Grab geschaufelt, in das sie nun zu steigen nicht bereit sind. Beispiel "Thüringer Allgemeine": Die haben so nach und nach alle redaktionellen Beiträge der gedruckten Ausgabe (kostenlos) ins Web gestellt.
Das klingt in der Tat wie: Lust am Untergang...
Die Frage ist nur, welche Alternative haben die Verlage? Wenn sie nichts ins Internet stellen, heißt es, die sind doch von vorgestern, die haben die Entwicklung verpennt. Stellen sie die Sachen kostenpflichtig ins Netz, z.B. für 20 Cent pro Artikel, dann will keiner dafür zahlen, denn im Internet muss ja alles umsonst sein.
Ein vielleicht ganz guter Kompromiss ist noch: Überschrift und einleitender Absatz ins Internet, wer weiterlesen will, muss die Zeitung kaufen. Aber auch dann kann sich ein Leser fragen, wozu soll ich bei dieser Zeitung zahlen, wenn ich irgendwo anders einen sehr ähnlichen Artikel zum gleichen Thema umsonst bekomme. Irgendeiner hat's immer gratis.
Z.B. wurde auch der Musikindustrie lange Zeit vorgehalten, den Zug der Zeit verpasst zu haben. Ja klar, die hätten auch schon zu Zeiten von Napster 1.0 (1999/2000) kostenpflichtige Downloads ins Internet stellen können. Aber dann hätten die Leute doch gesagt, wieso soll ich für Musicload bezahlen, wenn ich bei Napster / Gnutella / KaZaa / Rapidshare / Emule alles umsonst bekomme?
Dass kostenpflichtige Downloads schließlich doch noch zu einem Erfolgsmodell geworden sind, ist ausschließlich dem Umstand geschuldet, dass illegale Downloads heute um ein Vielfaches riskanter sind als 2002. Wenn das nicht wäre, würden die Musik-"Konsumenten" die Angebote von iTunes & Co. mit dem Arsch nicht angucken.
CU, Olaf
Irgendeiner hat's immer gratis.
Nicht unbedingt. Die regionalen Nachrichten z.B. in der "Thüringer Allgemeinen" findet man normalerweise nirgendwo anders kostenlos. (Man findet sie noch in den anderen Blättern der selben Zeitungsgruppe. Aber die verwenden auch die selbe Paywall.)
Z.B. wurde auch der Musikindustrie lange Zeit vorgehalten, den Zug der Zeit verpasst zu haben
Dort hat sich aber auch gezeigt, dass eine allzu rigide Gängelung der Kunden (Kopierschutz bei Audio-CDs) nach hinten losgeht und keine Lösung des Problems ist.
Gruß, mawe2
Die regionalen Nachrichten z.B. in der "Thüringer Allgemeinen" findet man normalerweise nirgendwo anders kostenlos.
Ja okay, da müsste man schon länger recherchieren als bei überregionalen Meldungen, oder sogar internationalen, wo man noch die englischsprachigen Medien, The Guardian, BBC etc. zur Verfügung hätte. Das ein oder andere würde einem entgehen.
Dort [Musikindustrie] hat sich aber auch gezeigt, dass eine allzu rigide Gängelung der Kunden (Kopierschutz bei Audio-CDs) nach hinten losgeht und keine Lösung des Problems ist.
Diese sog. Un-CDs, wie sie Anfang der 2000er en vogue waren, habe ich seinerzeit konsequent im Regal stehenlassen. Damit schießt die MI dem ehrlichen Käufer ins Knie und beschneidet dessen Möglichkeit der Überspielung auf ein anderes Medium. Wer sich eine illegale Kopie aus dem Internet zieht, der hat eh kein Problem damit.
Schlimmer noch: der Kopierschutz war seinerzeit ein Abspielschutz! Viele CD-Player kamen damit schlichtweg nicht klar. Das führte bis zur der Absurdität, dass Leute erst bei Karstadt eine CD gekauft und dann noch einmal illegal bei Emule heruntergeladen haben – damit sie sie auch hören können...
CU, Olaf
oder sogar internationalen, wo man noch die englischsprachigen Medien, The Guardian, BBC etc. zur Verfügung hätte
Da stellt sich mir gleich mal die Frage: Wie sieht das international aus? Sin auch diese oder andere große Tageszeitungen der Welt existenzbedroht? Leiden die auch unter den AdBlockern? Gibt es dort Paywalls?
Das führte bis zur der Absurdität, dass Leute erst bei Karstadt eine CD gekauft und dann noch einmal illegal bei Emule heruntergeladen haben – damit sie sie auch hören können...
Ja, das war alles ziemlich absurd. Aber das haben hochkompetente, wirtschafterfahrene manager auf allerhöchsten Ebenen damals für einen gangbaren Weg gehalten! (Soviel zu inneren Logig des Kapitalismus...)
Die Krönung waren dann bloß noch die DVDs, die sogar Malware (Root-Kits) auf den Rechnern der ehrlichen Käufer installiert haben, um dort abspielbar zu sein!
Gruß, mawe2
Wie sieht das international aus? Sin auch diese oder andere große Tageszeitungen der Welt existenzbedroht? Leiden die auch unter den AdBlockern? Gibt es dort Paywalls?
Ich wüsste nicht, warum das ein rein deutsches Problem sein sollte. AdBlockPlus ist zwar ein kölsches Produkt, wird aber weltweit eingesetzt. Oder man nutzt andere Blocker, ich z.B. habe AdBlock "mit ohne" Plus.
Die BBC als öffentlich-rechtlicher Sender dürfte nicht auf Internet-Werbung angewiesen sein. The Guardian bittet freundlich darum, den Adblocker abzuschalten; hab ich gemacht und sieht trotzdem gut aus. Generell muss man sagen, dass es nicht die Mehrzahl der Websites ist, die mit aggresiver Werbung aufwartet. Aber doch schon einige...
Die Krönung waren dann bloß noch die DVDs, die sogar Malware (Root-Kits) auf den Rechnern der ehrlichen Käufer installiert haben, um dort abspielbar zu sein!
Merkwürdigerweise wurde das Thema Kopierschutz bei DVDs nicht halb so leidenschaftlich diskutiert wie bei Audio-CDs, obwohl Filme fast immer kopiergeschützt sind, und das auch schon immer.
Am Mac ist eine Art Root-Kit zwingend erforderlich, um Blu-Rays gucken zu können. Deswegen habe ich bis heute dankend darauf verzichtet...
CU, Olaf
Was hältst Du von dieser Variante?
Angeregt durch einen Thread von Sascha (Klick) bin ich zu folgendem Artikel gelangt: (Klick).
Dort wird das Browser-Add-On "AdNauseam" erwähnt, "das heimlich und im Hintergrund auf alle Werbebanner klickt, die sich beim Browsen auftun – wirklich auf alle" (Zitat: welt.de)
Wäre das nicht die "Lösung" des Problems: Man benutzt eine bestimmte WebSite mit allen nötigen Blockern, um sie vernünftig nutzen zu können, parallel dazu (z.B. in einer virtuellen Linux-Maschine) ruft man die Seite ohne Blocker aber mit aktiviertem "AdNauseam"-Add-On auf.
Ich sehe die Seiten so wie ich sie sehen will, der Anbieter bekommt (auf Kosten meines Traffics) die Einblendungen und vor allem die Klicks, die ihm den Fortbestand seines Angebots garantieren.
Das Ganze auf einem einzigen (Produktiv-/Haupt-) System laufen zu lassen, verbietet sich natürlich aus Sicherheitsgründen. Also muss eine virtuelle Maschine her, ggf. auch ein Browser in einer Sandbox o.ä.
Wäre das nicht ein denkbarer Kompromiss, der allen Bedürfnissen gerecht wird?
Umständlich zu handhaben wäre das allemal. Aber man müsste es mal ausprobieren, um sich eine Meinung bilden zu können.
Gruß, mawe2
Dort wird das Browser-Add-On "AdNauseam" erwähnt, "das heimlich und im Hintergrund auf alle Werbebanner klickt, die sich beim Browsen auftun – wirklich auf alle" (Zitat: welt.de)
Ja, habe ich vorhin gesehen. Gruselige Vorstellung... da werkelt was im Hintergrund und klickt auf alles, was nicht "bei drei auf den Bäumen ist". Wie du schon sagst, dann sollte man zum Surfen besser eine Sandbox nehmen.
Die Werbetreibenden sind natürlich auch nicht blöd und werden die Entwicklung beobachten. Da der Anteil der AdNauseam-User den Anteil der von realen Menschen zur Kenntnis genommenen Werbung reduziert, werden entsprechend auch die Preise für "angeklickte Werbung" nach unten gehen, d.h. die Blindgänger müssen irgendwie mit eingepreist werden.
Wozu das am Ende führen könnte, habe ich meiner Antwort auf De_prodigo_filio: http://www.nickles.de/thread_cache/539146685.html#_pc
Anders gesagt: für Klicks auf Werbebanner wird nur deswegen so viel Geld bezahlt, weil das die Bedeutung hat, dass die angezeigte Werbung einen Menschen neugierig gemacht hat. Wenn dieses Kalkül in Zukunft durch Bot-Klicks verwässert wird, geht ein Teil des Werbeeffekts verloren. Da der Werbetreibende wahrscheinlich nicht erfährt, welcher Teil das ist, bleibt nur noch, die Preise für Werbeklicks zu senken.
CU, Olaf
Da der Anteil der AdNauseam-User den Anteil der von realen Menschen zur Kenntnis genommenen Werbung reduziert
Die Frage ist aber, ob das messbar ist? Also ob es erkennbar ist, dass die Klicks nicht von Menschen sondern von Bots stammen?
(Ehrlich gesagt: Die Idee für so eine Software hatte ich schon vor ein paar Jahren, als bereits ähnliche Diskussionen pro/contra AdBlocker geführt wurden. Allein, mir fehlten die Ressourcen dafür. Aber es hat nicht lange gedauert und andere Leute haben das geschafft. Das ist das Schöne am Internet!)
Wenn dieses Kalkül in Zukunft durch Bot-Klicks verwässert wird, geht ein Teil des Werbeeffekts verloren.
Wobei das ja gar nicht das Hauptziel der Entwickler zu sein scheint. Primär geht es doch um die Datenüberflutung der Datensammler. Und dem Konzept kann ich nur zustimmen!
Aber es bleiben noch ein paar Fragen offen (nämlich die nach der Sicherheit), bevor man so ein Tool wirklich ernsthaft einsetzen oder anderen enpfehlen kann.
Da der Werbetreibende wahrscheinlich nicht erfährt, welcher Teil das ist, bleibt nur noch, die Preise für Werbeklicks zu senken.
Da sind wir dann wieder bei Ford. Denn nun wissen die Werbetreibenden wieder nicht, welche 50%...
Es ist aber auch wirklich schwierig, anderen seinen Willen aufzuzwingen. Da gibt es doch immer ein paar Querulanten, die das nicht wollen!
Die Werbebranche sollte zufrieden sein, dass es doch 80% Lemminge gibt, die sich bereitwillig die Klippe herunterstürzen. Dass sie die 20 fehlenden Prozent auch noch vereinnahmen wollen, ist ihrem grenzenlosen Größenwahnsinn geschuldet! :-)
Gruß, mawe2
Also ob es erkennbar ist, dass die Klicks nicht von Menschen sondern von Bots stammen?
Das wird man frühestens feststellen können, wenn die Software auf dem Markt ist. Also ab November :-D (...kleine Anspielung...)
Prinzipiell könnte ich mir das vorstellen. Eine Website erkennt ja auch, ob ich einen Werbeblocker nutze oder nicht. Bei Mausklicks auf URLs gibt es evtl. so eine Art "Referrer", der verrät, ob AdNausem im Spiel war oder eine menschengeführte Maus.
Wobei das ja gar nicht das Hauptziel der Entwickler zu sein scheint. Primär geht es doch um die Datenüberflutung der Datensammler. Und dem Konzept kann ich nur zustimmen!
Ist sicherlich keine schlechte Idee. Nur muss man dabei unterscheiden, was die Entwickler gewollt haben einerseits, und andererseits was sie erreichen. Dass Mausklicks auf Werbebanner an wirtschaftlichem Wert verlieren, wäre zumindest ein "Kollateralschaden".
Ja, es ist dann wieder wie bei Henry Ford. 50% der Mausklicks auf Werbebanner sind virtuell, ich weiß nur nicht welche... die Konsequenz kann dann nur heißen: bei 1000 Klicks zahlt der Werbetreibende nur noch für 500, denn er bekommt ja auch nur die Hälfte des Gegenwertes.
CU, Olaf
Bezeichnend für solche rigorosen Massnahmen dürften auch die Verluste im Papiergeschäft sein:
http://meedia.de/2015/10/20/ivw-blitz-analyse-auflagen-verluste-der-magazine-dramatischer-denn-je-nur-sieben-gewinner-in-der-top-50/
Und weiter geht's:
Weiter geht's: Die Bild ist rundum zufrieden mit sich und ihrem Experiment, Gruner + Jahr ist inzwischen nachgezogen:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/werbeblocker-springer-gegen-freibier-1.2722051
CU, Olaf
Bild ist rundum zufrieden mit sich und ihrem Experiment
...und begründet das mit wiederum erlogenen und erstunkenen "Fakten":
Affentheater.
Die können nicht mal ordentlich ihre eigenen Statistiken fehlerfrei fälschen!
Gruß, mawe2
Aus welchem Absatz entnimmst du jetzt, dass die Zahlen manipuliert oder gar erlogen sind?
CU, Olaf
Seit vielen Wochen wollte ich wieder mal die Bild Online lesen, nur...wirklich...mit Adblocker ist sie nicht mehr zu lesen, man solle ihn doch bitte entfernen, weil die Werbeeinnahmen nicht mehr so sprudeln und der Journalismus nicht mehr gegeben ist *sinngemäß*
Da frag ich mich aber dann schon bitte, wie es andere Zeitungen es schaffen, ihre Artikel online darzustellen. Diese jammern komischerweise nicht.
Aber da Bild eine sehr große Zeitung ist, schlägt die Gier proportional zu. Kann man noch mehr Geld rausreissen.
Was bei euch die Bild ist, ist bei uns die Krone. In einem anderen Artikel habe ich darüber gelästert, das manche Werbeeinschaltungen mein System in die Knie zwingt.
Gut dann lese ich die Bild halt nicht mehr, mich haben eh immer die riesigen Schlagzeilen gestört die einen beträchtlichen Teil des Monitors belegten.
Pflege ich halt mein Niveau!
Da frag ich mich aber dann schon bitte, wie es andere Zeitungen es schaffen, ihre Artikel online darzustellen. Diese jammern komischerweise nicht.
Springer jammert ja auch nicht – die handeln und ziehen ihre Konsequenzen. Du kannst Gift darauf nehmen, dass alle anderen Verlage die gleichen Probleme haben: die Auflagen haben sich über die Jahre halbiert, und im Internet werden die Werbeeinnahmen durch Werbeblocker geschmälert.
Ob die Aktion von Springer sich dauerhaft bewährt oder am Ende doch in die Hose geht, muss man abwarten.
Gut dann lese ich die Bild halt nicht mehr
Wozu auch? Im Netz sind bessere Informationsquellen nur zwei Mausklicks weiter.
Wenn du irgendwo in der Kneipe sitzt und da liegt nur eine Bild, Krone o.ä. rum, dann ist das eben so. Im Internet dagegen hat man wirklich immer die ganz freie Auswahl.
CU, Olaf
Zitat golem.de: "Bild.de erzielte im September 2015 rund 180 Millionen Visits. Bei einer angeblichen Adblocker-Quote von 23 Prozent müssten dem Verlag mehr als 40 Millionen vermarktbare Visits durch Adblocker verloren gegangen sein. Vor diesem Hintergrund erscheint die angegebene Zahl von drei Millionen zusätzlicher Visits nicht plausibel. Rechnerisch müsste die Zahl bei rund 27 Millionen Visits im Monat liegen."
Auch der Nachtrag klärt die Differenz nicht auf.
Gruß, mawe2
Hmmm, das kommt dabei raus, wenn man Artikel unterwegs im Bus auf dem Smartphone liest ;-) Im fraglichen Absatz hatte ich nur die 27 und die 40 Millionen gelesen und mir gedacht, dann kommt das ja hin mit den zwei Dritteln.
Die Frage ist nur, welche Zahl falsch ist. 23% mit Adblocker, das kommt mir sehr hoch vor. Damit die 27 Millionen stimmen, dürften es nur 5% sein, was wiederum sehr wenig ist.
Generell erscheint es mir aber als plausibel, dass jemand, der den Webauftritt einer Zeitung unbedingt sehen und lesen will, den Werbeblocker dafür ausschaltet. Ich z.B. habe es bei "The Guardian" und anderen auch gemacht, wenn auch keiner versucht hat, mich zu zwingen, so wie Springer es getan hat.
Immer vorausgesetzt natürlich, dass dieser Webauftritt keine aufdringliche Werbung bringt! Ansonsten müsste man eher darüber nachdenken, die Zeitung zu wechseln, was im Falle der Bild in jedem Fall eine gute Idee wäre...
CU, Olaf
Die Frage ist nur, welche Zahl falsch ist.
Genau das ist der Knackpunkt.
Das uns hier wahrscheinlich niemand (und schon gar nicht die BILD) die absolute Wahrheit zu diesen Details verrät, ist eigentlich auch klar.
das Jonglieren mit gefälschten Daten ist aber auch sehr gefährlich. Wenn man das nicht perfekt beherrscht, fliegt es ganz schnell auf. (Richtig rechnen können andere ganz bestimmt!)
Generell erscheint es mir aber als plausibel, dass jemand, der den Webauftritt einer Zeitung unbedingt sehen und lesen will, den Werbeblocker dafür ausschaltet.
Generell scheint es mir sehr unwahrscheinlich, dass jemand der sich bewusst für einen Werbeblocker entschieden hat, wegen so etwas fragwürdigem wie der BILD-WebSite den Werbeblocker deaktiviert!
Die Werbeblocker fallen ja nicht vom Himmel sondern setzen eine bewusste Entscheidung des Benutzers voraus. Und wer sich das einmal überlegt hat, kann eigentlich schon gar nicht mehr so stumpfsinnig sein, dass er zur BILD-Zielgruppe gehört! :-)
Gruß, mawe2
das Jonglieren mit gefälschten Daten ist aber auch sehr gefährlich. Wenn man das nicht perfekt beherrscht, fliegt es ganz schnell auf. (Richtig rechnen können andere ganz bestimmt!)
Für mich ist das Ganze weniger ein Zahlenspiel als vielmehr eine Frage von Plausibilitäten.
Wenn jemand unbedingt den Webauftritt der Bild-Zeitung lesen will – der optisch wie inhaltlich nicht niveauvoller daherkommt als die Print-Ausgabe – warum sollte er dann keine Ausnahme für den Werbeblocker definieren?
Anders gefragt, ist die Werbung auf bild.de wirklich so ausnehmen aggressiv und penetrant, dass es auf dieser Domain ganz besonders wichtig ist, sie wegzublocken?
Ich halte es für ohne weiteres denkbar, dass über die Hälfte der Besucher tatsächlich den Adblocker abschaltet. Sollte die Seite dann ungenießbar sein, kann man ihn ja immer noch wieder einschalten, oder besser: dann doch lieber andere Seiten anschauen.
CU, Olaf
mit gefälschten Daten
Das sind wohl keine gefälschten Daten.
Die Frage ist nur, welche Zahl falsch ist.
Die Frage bei Statistiken ist doch eher, welche Zahlen/Daten verwendet werden. Da liegt der Fehler.
Gerd Bosbach http://www.luegen-mit-zahlen.de
Gibt es auch als Buch. Aus der letzten Zeit kenne ich von Gerd Bosbach einen Artikel zu Arbeitslosenzahlen in der Südwest Presse . Nur mal zum Prinzip über Statistiken für die Beeinflussung von Meinungen in der Öffentlickeit.
Anne
Die Frage bei Statistiken ist doch eher, welche Zahlen/Daten verwendet werden. Da liegt der Fehler.
Danke Anne, genau das ist es. Du erklärst das viel besser als ich.
"Zwei Drittel aller Besucher schalten den Blocker aus" vs. "23% aller Besucher sind mit Blocker unterwegs" – da stellt sich die Frage, wer "alle Besucher" wirklich sind. Jedes mal die genannten 40 Mio., oder nicht doch eher unterschiedliche Basen?
Nicht, dass ich einen Betrug für ausgeschlossen halte, aber die Erfahrung zeigt doch, dass statistische Daten immer recht interpretationsbedürftig sind.
Siehe auch hier:
http://www2.hs-fulda.de/~grams/dnkfln.htm
http://www2.hs-fulda.de/~grams/dnkfln.htm#_Xenophobie
http://www2.hs-fulda.de/~grams/dnkfln.htm#_Das_Drei-T%FCren-Problem (auch "Ziegenproblem" genannt, bekannt aus "Der Preis ist heiß"!)
Greetz, Olaf
Das sind wohl keine gefälschten Daten.
Also dann soll das die einzige ungelogene Information von BILD sein???
Das Buch von Bosbach habe ich vor Jahren schon gelesen. Und genau weil ich weiß, wie sehr man mit Statistiken lügen kann, gehe ich nicht davon aus, dass die BILD-Zeitung ausgerechnet hier eine Ausnahme von ihrem Lügengeschäft macht!
Schlecht gelogen war es allemal...
Gruß, mawe2
Und noch ein kleiner Absacker zu diesem leidigen Thema:
https://zynaesthesie.wordpress.com/2015/11/05/wurstreste/
Hallo
Entschuldige, wenn ich so spät antworte, doch meine Maus hat den Geist aufgegeben, da meine Tränen in die Elektronik gelaufen sind. Natürlich sind wir Verbraucher schuldig, die Umsatzeinbußen kommen ja nicht von ungefähr, es wird Zeit das wir eine Unterstützungsabgabe für den Not leidenden Mittelstand, die Medien und andere Minderheiten, zahlen, schließlich soll in Deutschland keiner hungern ohne zu frieren.
Einen schönen Abend noch...
es wird Zeit das wir eine Unterstützungsabgabe für den Not leidenden Mittelstand, die Medien und andere Minderheiten, zahlen
Genau, da gibt es dann die WEZ=Werbungs-Einzugs-Zentrale, die eine Pauschale kassiert und dafür gibt es dann keine Werbung mehr;-)
Jetzt muss ich einen Radiergummi nehmen, sonst liest das einer, der es ernst nimmt und ich bin wieder schuld - schnüff...
WEZ=Werbungs-Einzugs-Zentrale
Wie wäre es mit einer UniversalSolidaritätszuschlag-Einzugszentrale? So ein variabler USZ als Kopfpauschale bei gleichzeitiger Abschaffung des Selbstbehaltes hätte den Vorteil, daß man auch Säuglinge, Geringverdiener sowie Kleinrentner als auch Aufstocker endlich mal lebenslang an den Arsch kriegt.
Eine derartige Innovation im Finanzwesen könnte den Anbietern minderwertiger/nutzloser/veralteter Produkte endlich ein angemessenes Einkommen garantieren, auch könnte jede unverschämte Forderung ohne großartigen Presserummel erfüllt werden.
So stelle ich mir moderne und gerechte Finanzpolitik vor!
und ich bin wieder schuld - schnüff...
Besser Du als ich.
da gibt es dann die WEZ=Werbungs-Einzugs-Zentrale, die eine Pauschale kassiert und dafür gibt es dann keine Werbung mehr;-)
ROFL!! Bei diesem Teilthread komme ich gerade aus dem Schenkelklopfen nicht mehr raus.
Haben das hier alle gesehen?? Unbedingt anschauen!!:
https://zynaesthesie.wordpress.com/2015/11/05/wurstreste/
„… nicht ihr Verschulden, dass ihr Produkt nicht mehr gebraucht würde und lediglich einen musealen Reiz besäßen. Die Postkutschenbauer hätten in einer Resolution festgehalten, dass ohne sie das deutsche Verkehrswesen rein inhaltlich betrachtet überhaupt nicht…“
...oder auch:
„… ein Gesetz fordere, dass deutsche Computer ab 2016 wieder mit einem 5¼″-Laufwerk…“
Einfach geil!
THX+Cheers, Olaf