- oder doch noch nicht? Lieber vorsichtig sein mit diesen Behauptungen...
Ich habe es nie aufgegeben, nach meiner Cyberformica zu suchen, die mich ab und an aufsucht. Die, die schon längere Zeit hier bei Nickles sind wissen, das ich seit Jahren einen anscheinend nie enden wollenden Kampf gegen diese Erscheinung führe. Für die anderen - hier:
Ameisenkönigin mit Laurineffekt
nachzulesen.
Nun glaube ich fast - ich habe es.
Zumindest kann ich eine Art Korrelation herstellen.
Etwas, was ich nie vermutet hätte - die Schreibtischlampe.
Ich kann es ehrlich nicht mehr genau sagen, wie ich darauf aufmerksam wurde - vielleicht, weil ich sowieso alles Technische in meiner Umgebung mit Mißtrauen betrachtete.
Da war irgend ein automatischer Switch im Hirn aktiv, der überall getriggert wurde, wenn auch nur ein entfernter Zusammenhang zu meiner Cyberformica hergestellt werden konnte - denn eine zielgerichtete Suche hatte ich schon lange aufgegeben.
Vielleicht war es ein winziges, bewußt nicht wahrnehmbares Flackern - ich weiß es nicht.
Auf jeden Fall untersuchte ich das Teil - es hat mir in den Jahren nie Kummer bereitet, also hab ich mich auch nicht um deren technische Einzelheiten gekümmert.
Nun stellte ich fest - die Halogenlampe war keine 230V- Lampe, wie vermutet - sondern eine für 12V.
Nanu? Wo ist der Trafo?
Unterm Tisch nachgeschaut - den Stecker hatte ich sicher das letzte Mal beim Vorrichten abgezogen.
Das da ein Netzteil - ja, ein Schaltnetzteil drinnen ist, habe ich nie vermutet:
http://www.juekirs.de/Dateien/osz-04.jpg
Auf jeden Fall oszillografierte ich mal die Spannung. Diese Hüllkurve kam zum Vorschein:
http://www.juekirs.de/Dateien/osz-01.jpg
50 Hz, 13Vss - ganz normal.
Aber diese Kurve war von einer wesentlich hochfrequenteren überlagert:
http://www.juekirs.de/Dateien/osz-02.jpg
- 12,5Mhz, Amplitude 13Vss
Irgendwie erwischte ich, nahm ich mal einen einen eigenartigen "Blitz" in dem Kurvenverlauf wahr - die Frequenz schien sich (geschätzt) zu verzehnfachen, die Amplitude stieg auf -wiederum geschätzt- 300Vss an.
Extrem kurz, ein Burst von vielleicht 2mS - ich konnte das nur etwas sichtbar (meßbar wäre beschönigt) machen, indem ich das Signal fremd triggerte, Helligkeit auf maximal.
Hab das lange, wochenlang nebenher laufen lassen. Der burst erschien mal einmal, mal 5 mal am Tage, dann wieder tagelang nichts - immer hatte ich das Oszibild im Augenwinkel, sah fast jedes Aufblitzen.
Hab bedauert, keinen Speicheroszi zu besitzen, habe mehrfach versucht, das zu fotografieren - ergebnislos..
Und manchmal - genauer, 4x in den Wochen, wo ich das beobachtete, trat der beschriebene Effekt zu genau der gleichen Zeit ein. Kursor rennt usw.
Was zum Teufel könnte die Ursache für diese "Bursts" sein?
Ich nahm nun die Kabelei und alles, was dazu gehört, genau unter die Lupe.
Wörtlich zu nehmen - mit einer Mikroskopkamera.
Und fand tatsächlich etwas!
Immer dann, wenn auf dem Oszi ein Burst erschien, war an der mit Pfeil markierten Stelle - dort, wo der Kontaktstift mir dem Flachdraht verbunden (verpresst, verschweißt) ist, konnte ich einen winzigen Funken erkennen:
http://www.juekirs.de/Dateien/osz-03.jpg
Und manchmal löste ein solcher Burst die so lange gesuchte Störung aus...
Nachdem ich mir eine kleine Vorrichtung zusammenbastelte, mit der ich die Lampe (die ja ziemlich heiß wird) fixieren konnte, konnte ich den saublöden Effekt erzeugen, indem ich gewaltsam an diesem Stift herumbog...
Ich glaube nun (wissen tu ich es natürlich noch immer nicht das ich die Ursache für dieses eigenartige Übel ermittelt habe.
Ich habe das aufgeschrieben, weil Ihr alle damals so regen Anteil an diesen meinen Problem genommen habt.
Zur Unterhaltung sozusagen und vielleicht auch als Ermunterung, niemals aufzugeben.
Jürgen
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Endlich mal was richrig Elektro -technisches :-)
Ein Funke als Sender, an einer Stelle wo man es nicht vermutet..
Habe seit einiger Zeit ein etwas Kleineres Problem.
An meinem festen Zweitrechner ist über die Soundkarte, ein NAD 3020i als Vollverstärker angeschlossen.
Funktioniert auch alles fast immer richtig gut.
Aber manchmal fängt der sich,
-- völlig unvermittelt ein Brummen ein!
Kurz aus und eingeschaltet ist es weg.
Von allein nach einer gewissen Zeit auch.
Es tritt aber nur an dem Rechner auf.
Der Verstärker ist also nicht schuld.
Da die Soundkarte ganz gut ist, und der Rechner auch immer bereit sein soll,
laß ich es erstmal so.
Eigenartig ist es schon, da es immer nur kurz auftritt, aber unregelmäßig und nicht so oft.
ps
so eine Trafolose Halogenlampe ist aber schon interessant,
da diese doch der normalen Glühlampe am nächsten kommt.
Und die bekommt man sicher Länger als die bald nicht mehr erhältlichen guten alten Glühlampen.
Bin jetzt schon oft wegen des dohligen Lichts der Sparlampem kritisiert worden. Aber lieber halte ich die jetzt aus und schone mein Glülampenlager:-) für die Zeit wo es keine mehr gibt.
Nein, in diesem falle nicht kausal der Funke - sondern das Fehlen der Last, also die durch den Funken manifestierte Unterbrechung, welches die Ausgangsspannung dieses sehr billigen Schaltnetzteilen für den Bruchteil einer Sekunde in die Höhe springen läßt.
Jürgen
Ah, danke für den Hinweis.
Man lernt nie aus.
Fehlersuche gehört ja mit zu den Kniffligsten, aber auch interessanten und lehrreichsten Herausforderungen.
Aus deinem Damaligen Thread, Du:
"Ich hab mit meinem eigens gekauften Oszi, wie ich eingangs schon sagte, alle Spannungen überprüft - und als Erstes sogar die Netzspannung."
Aber wie ich damals auch bemerkte: Irgentwann wird die Ameisenkönigin ihr
Geheimnis lüften.
Komisch ist Meinermeinung das der defekte Kontakt am Leuchtmittel solange
mitgemacht hat. Ein Funkenflug würde doch die unsaubere Verbindung immer
weiter zerstören. Hat er wohl auch, so das es am Ende zu sehen war. Machst
du bei deinem "Alten Thread" noch den blauen Haken? Gruß Andy
Ja, aber diese Bursts kann man nur erfassen, wenn man davon weiß. Hätte ich diesen "Blitz" auf dem Oszi- Schirm nicht zufällig gesehen oder nicht beachtet, dann hätte ich den nie erwischt...
Ein Funkenflug würde doch die unsaubere Verbindung immer weiter zerstören
Ein winziges Fünkchen, sicher ohne Sauerstoffanteil, komplett vom Glas umhüllt, hat sicher eine sehr viel längere Lebensdauer, als an der Luft. Und so winzig...
Machst du bei deinem "Alten Thread" noch den blauen Haken?
Eigentlich nicht, denn das war keine Frage, die beantwortet werden sollte - das war mehr eine Plauderei.
Nichtsdestotrotz hab ich es eben versucht - geht nicht mehr.
Jürgen
Bliebe noch die Frage auf welchen Weg diese Störung den Weg in die PCs findet. Über das Stromnetz? Mag ich nicht
glauben, zu gut abgesicher gegen sowas. die Frequenz schien sich (geschätzt) zu verzehnfachen, die Amplitude stieg auf -wiederum geschätzt- 300Vss an.Bei geschätzter verzehnfachung....Die Ausgangsfrequenz? Man könnte da
tatsächlich an eine Funkübertragung denken. Das war mein Gedanke damals schon, also voll rein ins Mauskabel. Oder
hast du eine andere Vermutung? Gruß Andy
Kaum. Das hat das eine zu niedrige Impedanz und der Burst ist zu energiearm.
Ich vermute ebenfalls eine drahtlose HF- "Induktion" in ein nicht korrekt abgeschirmtes Kabel - USB, PS/2.
Aber DAS werde ich wohl kaum mal irgendwann herauskriegen.
Es sei denn, nach einem halben oder einem ganzen Jahr meldet sich wieder solcherlei Besuch an. Mir sträubt sich beim bloßen Gedanken daran schon das Gefieder.
Jürgen
Hat was von der Tesla'schen kalbellosen Stromübertragung. Kann ich mir als Laie aber kaum vorstellen, dass die Leistung ausreicht um einen nennenswerten Strom zu induzieren. Wirkungsgrad unter einem Prozent, oder sowas. Wurde glaube ich mal bei einem Experiment ermittelt, wenn ich mich richtig erinnere.
Zwei Fragen die sich mir aufdrängen wären noch:
1. Was genau ist die Ursache der Funkenbildung?
2. Sinnegmäß schreibst du, dass kausal nicht der Funke für die "Störung" verantwortlich ist, sondern eine dadurch bedingte Lastunterbrechung, welche die Ausgangsspannung des Schlatnetzteils für einen Bruchteil der Sekunde in die Höhe schnallen lässt. Wenn es doch aber eine Lastunterbrechung ist - also ich stelle mir das wie ein Schalter in der Stellung "aus" vor - , wieso schnellt dann die Ausgangsspannung in die Höhe und nicht im Gegenteil nach unten?
Nach dieser Logik und nach meinem laienhaften Verständnis, müsste der Stromverbrauch deiner Lampe am höchsten sein, wenn sich überhaupt kein Birnchen in der Steckfassung befindet, bzw. halt eben generell im ausgeschalteten Zustand.
Für meinen laienhaften Einwand gibt es bestimmt eine logische technische Begründung, für deren verständliche Erklärung ich mich jetzt schon bei dir bedanke :)
EDIT:
Sofern der Funke in dem Birnchen tatsächlich Ursache der Störung ist (bzw. die dadurch bedingte Lastunterbrechung), sollte doch ein auswechseln Abhilfe schaffen, oder?
mfg :)
Vermutlich ein zu hoher Übergangswiderstand an der Preßstelle. Eigens für Dich mittels Mikroskop- Kamera ein Bild erstellt:
http://www.juekirs.de/Dateien/osz-06.jpg
Man kann die dunker verfärbte Stelle da einigermaßen erkennen.
Wenn es doch aber eine Lastunterbrechung ist - also ich stelle mir das wie ein Schalter in der Stellung "aus" vor - , wieso schnellt dann die Ausgangsspannung in die Höhe
Richtig, aber falsch.
"AUS" - da setzt man voraus, das da eine vollständige Trennung vom Stromnetz geschah. Was hier nicht der Fall ist - das Schaltnetzteil wird weiterhin mit Energie versorgt und arbeitet. Trennt man nun die Last (das Lämpchen) von seiner weiterhin arbeitenden Stromquelle, dem Schaltnetzteil, dann springt die Spannung in die Höhe - zumindest dann, wenn da keine schnell wirkende Rückwärtsregelung vorgesehen ist.
Hat was von der Tesla'schen kalbellosen Stromübertragung
Nein, eher mit der Hochfrequenztechnik, wie wir sie von Funk und Fernsehen gewöhnt sind.
Und da bedarf es keiner großen Leistung - ein Draht, ein Kabel wirkt als Antenne, nimmt diese Störstrahlung auf.
An einem beliebigen nichtlinearen Eingang (wie es die TriState- Eingänge im PC sind) wird diese HF demoduliert und erzeugt einen Puls. Und dieser löst dann eine vollkommen unkontrollierbare, kaum nachzuvollziehende Schalthandlung im PC aus.
So, wie Du das Knacken eines schlechten Schalters als Knackstörung im Lautsprecher oder Kopfhörer störend wahrnimmst.
Jürgen
Herzlichen Dank für die anschauliche Erklärung!
Sieht verdächtig nach einem Haarriss aus! ;)
http://img143.imageshack.us/img143/960/osz06.jpg
mfg :)
Richtig. Wenn man es weiß...
Aber ich habe die Gelegenheit genutzt - die Schreibtischlampe hat einen wunderbar langen und variierbaren "Hals".
Da habe ich mir aus Cu- kaschiertem halbzeug ein passendes Kästchen zusammengelötet, das innen mit Alufolie ausgelegt, außen, passend zu meiner Seele schwarz gespritzt - und die Halogenlampe durch eine 11W Energiesparlampe ersetzt.
Helligkeit und Lichtqualität reicht vollkommen aus.
Also gleich noch etwas gegen die Erderwärmung und für den Geldbeutel (bei der Stromabrechnung) getan.
Jürgen
Das ist doch mal ein cooler und lehrreicher Einsatz einer Energiesparlampe:-)
Dort, wo sie hinpassen - keine Frage. Damit hab ich u.a. die beiden 15W- Glühlampen ersetzt, die meine Regierung als TV- Hintergrundbeleuchtung verwendet - 3W brauchen die und erfüllen den gleichen Zweck.
Und meine umgebaute Schreibtischlampe ebenfalls...
Jürgen
Ah, ein Foto.
War - zugegeben, schon etwas neugierig wie die aussieht..
Mit meinen EU Wohnzimmer Sparlampen bin ich noch nicht ganz glücklich. Zuerst denkt man - nach ein paar Minuten, die sind ja ganz gut. Nach einer gwissen Zeit kommt einen das Licht dann doch wieder ganz eigenartig vor.
-- Jedesmal anders.
Bei den alten Glühlampen war das nie.
Hab mir sagen lassen,
die LED Wohnraumlampen sind noch nicht so weit.
Die unter 9W nahezu unbrauchbar.
Vollspektrum Leuchtstofflampen hab ich bisher nur im Versand gesehen, darauf lasse ich mich nicht ein.
Werde die aber testen sobald die im normalen Handel erhältlich sind.
Ganz interessant fand ich einen LampenTyp über den ich vorher noch nichts gehört hatte.
Eine Induktionslampe.
Soll eine nahezu extrem lange Lebensdauer haben
und gegen häufiges Schalten immun sein.
Gesehen hab ich so eine aber noch nie.
Für die Räume, in denen ich wohne, lehne ich diese Energiesparlampen ab. Und habe mir deshalb rechtzeitig einen sicher bis an mein biologisches Ende reichenden Vorrat an guten, alten 100- und 60W- "Heizkörpern" (mattiert) zugelegt.
Dort, wo diese ESL (Energiesparlampen) geeignet sind, gibt es nichts dagegen einzuwenden.
Aber in meinem Wohnbereich will ich mich behaglich fühlen und nicht sparen.
Punkt.
Induktionslampe? Höre ich zum ersten male - gleich mal nachgeschaut:
http://de.wikipedia.org/wiki/Induktionslampe
Jürgen
Im Notfall, wenn man keine Reserven besorgt hat, muß man sich eben einen HeatBall Besorgen.
Selbst im Sommer gibt es keine EU die da was zu verbieten hat, wenn man es heiß haben will:-), also noch etwa 0.1 Grad wärmer..mit dem Heatball...
Und das Schaltnetzteil ist scheinbar auch nicht mehr da, wo es wohl vorher mal war.. :))
mfg :)
Die Spannungsspitze könnte man auch so erklären:
Das Schaltnetzteil hat, unabhängig von seiner Schalungsart, funktionsbedingt eine Induktivität, die durch den Laststrom bedingt, ein Magnetfeld aufbaut.
Bricht der Stromfluss durch die Unterbrechung zusammen, dann folglich auch das Magnetfeld.
Es wird ein Hochspannungsimpuls induziert.
Diesen Effekt nutzt man bei der Hochspannungsgewinnung, zB. Zündanlagen, Röhrenfernsehern usw..
Selbst Gasentladungslampen wie Leuchtstoffröhren u.a. werden so gezündet.
War nur so meine Meinung von der Entstehung des Impulses.
Gruß weka
Auch das wäre eine logische Erklärung, stimmt.
Jürgen
Vergessen - Frohe Feiertage !!
Gruß Wolfram