Um Live Search schmackhafter zu machen, hat Microsoft kürzlich neue Funktionen reingebastelt, um die Suche nach Videos zu optimieren. Wird über die Option "Video" gesucht, dann grast Live Search alle großen Videoportale ab und stellt die Fundergebnisse seitenweise in Miniatur-Videobild-Anschicht dar.
Bewegt man die Maus über so ein Videobild, dann wird es automatisch in der Miniaturansicht abgespielt. Gefunden werden selbsterklärend hauptsächlich erstmal fast ausnahmslos Clips von Microsoft Videoportal MSN Video. Man muss schon ein "paar" Seiten weiterblättern, bis auch was von Youtube kommt.
Das kann man Microsoft nicht krumm nehmen. Andersrum führt eine Videosuche auf Google auch nur in Ausnahmefällen zu MSN Video. Im Beispiel wurde nach dem Stichwort "sport" gesucht.
Wenn es um "schmutzige" Suchworte geht, dann sieht das alles ganz anders aus. Beim Stichwort "ficken" liefert Googles Videosuche rund 19.500 Treffer:
"ficken" bei Googles Videosuche: hier wird beispielsweise ein Fun-Videoclip namens "Kalkofes genialster Streich: Ficken macht doof" gefunden. Ein Teil der gefundenen Clips ist "Softcore"-Werbung für irgendwelche "Ruf mich an"-Seiten, pornographische Inhalte liefert die Google-Videosuche allerdings auch beim "schmutzigen Suchwort" nicht.
Im Fall von Microsofts Live Search führt der Suchbegriff "ficken" ins leere - egal ob man eine Komplettsuche oder nur eine Suche nach Videos durchführt. In diesem Fall spuckt die Suchmaschine nur diesen Satz aus: " Die Suche ficken kann jugendgefährdenden Inhalt zurückgeben. Ändern Sie Ihre Suchbegriffe, um Ergebnisse zu erhalten.".
Wo fangen schmutzige Worte eigentlich genau an? Der Verklemmtheitsgrad bei Live Search scheint enorm zu sein:
MSN Live Search: Bereits das Suchwort "busen" wird als jugendgefährdend eingestuft und daher ablehnt.
Besonders clever scheint Microsofts Jugendschutz-Mechanismus allerdings nicht zu sein:
Man muss einen als schmutzig eingestuften Suchbegriff nur durch etwas "Unschmutziges" ergänzen - also beispielsweise nach "fuck 1" statt nach "fuck" suchen - dann klappt es.
Seit einigen Tagen kursiert übrigens das Gerücht, dass Microsoft eventuell ein riskantes Manöver plant: die Umbenennung seiner Suchmaschine. Voraussichtlich soll das Ding künftig nicht mehr "live.com" sondern "kumo.com" heißen.
Ob das Microsoft endlich einen Aufwärtstrend bei den Suchmaschinen-Marktanteilen beschert und ob "kuno" weniger verklemmt sein wird als "live", steht in den Sternen.