Wie erwartet hat Microsoft anlässlich seiner Veranstaltung am 30. September in San Francisco Klartext zum Nachfolger von Windows 8 gesprochen.
Da Builds der Vorschau-Version bereits ins Netz gelangt sind, wurde mit keiner besonderen Überraschung gerechnet.
Die hat Microsoft aber hingekriegt: Windows "9", bislang als "Threshold" bezeichnet, wird "Windows 10" heißen, Microsoft überspringt die Versionsnummer "9" einfach.
Damit soll wohl klargestellt werden, dass sich mit dem neuen Windows wirklich was Neues tut, es keine erneute Nachbesserung des ungeliebten Vorgängers ist.
Bei der Präsentation wurde der Fokus ganz klar auf Desktop-Betrieb gerichtet, mit der gewohnten Maus-/Tastaturbedienung. Windows 10 hat wie erwartet wieder ein normales Startmenü und Microsoft spendiert den Desktop-Fans endlich auch die Möglichkeit virtueller Desktops, die Linux-Fans seit einer Ewigkeit kennen.
Die mit Windows 8 eingeführten Neuerungen wurden rüber auf den Desktop getrickst. Das neue Startmenü kann nicht nur klassisch betrieben werden, sondern auch Kacheln haben. Und die vom Desktop isolierten, nur unter Modern U laufenden Apps, wandern jetzt wie ganz normale klassische Anwendungen einfach in frei skalierbare und platzierbare Fenster auf den Desktop.
Erwartungsgemäß wird Windows 10 sämtliche anderen Windows-Ableger ablösen, das erste Windows für alle Geräte werden: Desktop PCs, Laptops, Tablets, Smartphones und sonstige Geräte. Wie Windows 10 auf Tablets und Smartphone aussehen wird und sich handhabt ist noch unbekannt - Microsoft hat erstmal nur den Desktop präsentiert. Wohl auch um Windows 7 Nutzern ein Signal zu setzen, dass ein Sprung zu Windows 10 kein Problem ist.
Wohl als falsch haben sich Spekulationen erwiesen, dass Windows 10 bereits im Frühjahr 2015 kommt. Anfang 2015 wird es wohl erste offizielle Vorschauversionen geben, mit dem Marktauftritt von Windows 10 ist dann gegen Ende 2015 zu rechnen.
Details zu Upgrade-Möglichkeiten und Preisen von Windows 10 hat Microsoft nicht genannt. Die Vermutung dass "Windows 10" nicht nur ein eigenes Komplettpaket sondern auch ein kostenloses fettes Update für Windows 8 wird, hat sich also nicht bestätigt - wurde allerdings auch nicht dementiert.
Michael Nickles meint:
Als ich das mit "Windows 10" erstmals hörte dachte ich, dass es eine Verarsche ist. Als ich dann kapierte, dass es ernstgemeint ist, habe ich drüber nachgedacht, ob es vielleicht nicht doch eine Verarsche ist.
Und ich meine: ja, es ist schon eine Verarsche. Die "10" suggeriert einen irren "Technologiesprung", etwas völlig Neues. Vermutlich experimentiert Microsoft jetzt eine Weile rum, ob die Windows 8.n Versuchskaninchen diese Kröte schlucken, bereit sind, erneut dafür zu zahlen. Oder ob das Gejammer nach einer kostenlosen Nachbesserung von Windows 8 zu laut wird.
Dass Windows 10 ein völlig neues Windows ist, eine neue Nummer verdient hat, glaube ich nicht. Es wird da höchstwahrscheinlich der (durchaus sehr gute) Windows 8 Motor unter der Haube stecken. Und das Zusammenführen der verschiedenen Windows-Ableger zu einem Windows, der Weg zu "Apps", die auf allen Geräten laufen, wurde bereits mit Windows 8.1 eingeleitet.
Ein Startmenü zurückzuprogrammieren und Apps in Fenstern lauffähig machen, bedeutet auch keine technische Meisterleistung - das sind Gimmicks. Die Versionsbezeichnung Windows 8.2 wäre korrekt gewesen, die Bezeichnung "Windows 9" noch akzeptabel. Aber "Windows 10"? Sorry!
Egal - abseits der idiotischen Nummerierung zählt natürlich was rauskommt. Ich bin mir recht sicher, dass Windows 10 sehr gut wird. Eleganter hätte ich aber die Lösung gefunden, es einfach nur noch Windows zu nennen.