Googles Kamera-Autos sind Datenschützern schon lange ein Dorn im Auge. Für den Google-Dienst "Streetview" wird einfach alles abgeknipst, was vor die Linse kommt. Zwar verspricht Google, Personen und Dinge wie Autokennzeichen unkenntlich zu machen, aber vielen schmeckt es nicht, dass die weltweit gesammelten "Rohdaten" auf Googles Servern landen.
Diskutiert wird auch bereits seit geraumer Zeit, ob Google Privatgrundstücke/Gebäude einfach ungefragt knipsen darf. Kürzlich kam raus, dass Googles Kamera-Karren nicht nur Fotos ballern, sondern auch heimlich WLANs erschnüffeln und ihren Ort speichern.
Der Hamburger Datenschutzbeauftragte forderte Google darauf hin auf, umfassend zu erklären, was die Kamera-Autos alles erfassen und Google teilte das am 27. April mit (siehe Data collected by Google cars).
Eingeräumt wurde, dass neben Fotos auch WLAN-Netzwerke erfasst und dabei deren Netzwerk-Name und ihre Mac-Adresse gespeichert werden. Jetzt hat Google im offiziellen Blog ein Update seines Berichts veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass bei "ungeschützten WLANs" weitaus mehr als "nur" Name und Adresse gespeichert wurden.
Auch der Datenverkehr in offenen Netzen wurde aufgezeichnet. Das soll aus Googles Sicht allerdings nicht "dramatisch" sein, weil sich die Kamera-Autos ja in Bewegung befinden würden und daher stets nur einen "kleinen Ausschnitt" des Datenverkehrs in einem Wifi-Netz aufzeichnen können.
Auch dafür, warum Datenverkehr aufgezeichnet wird, hat Google eine Erklärung: es soll nur ein "Versehen" sein. Angeblich hat ein Techniker 2006 am "Wifi-Projekt" rumgebastelt und dabei rutschten ein "paar Zeilen" Programm-Code rein, der auch Datenverkehr mitschneidet.
Michael Nickles meint: Zu bemerken ist, dass dieser "Google-Bock" nicht von anderen enthüllt wurde, sondern Google in selbst mitgeteilt hat. Die Angst war wohl zu groß, dass es jemand anderes rauskriegt und ein eskalierender Skandal droht.
Unbekannt ist natürlich, welche Netzwerk-Datenmassen gesammelt wurden und was jetzt damit passiert. Angeblich will Google das Erfassen von WLANs aufgrund des Vorfalls in seinen Karren jetzt gar komplett einstellen.
Egal was Google da jetzt verspricht - wer wird es glauben? Ich bin gespannt, was da noch alles rauskommt (wenn es zu spät ist). Es würde mich nicht wundern, wenn die Karren auch mit Richtmikrofonen ausgestattet sind um "Geräusche" in ihrer Umgebung aufzuzeichnen.
Die Zeit ist überreif, dem Wahnsinn ein sofortiges Ende zu bereiten und die Google-Karren hierzulande zu verbieten - und zwar ohne jede Diskussion.