Wenn eine neue DirectX-Version kommt, dann kämpfen AMD/ATI und Nvidia natürlich stets darum, der Erste zu sein, der passende Grafikkarten auf den Markt bringt. Diesmal hat es AMD geschafft. Ab sofort sind die ersten Grafikkarten der Modellreihe "Radeon 5800" im Handel, die DirectX 11 unterstützen.
AMD bietet verschiedene Modelle von Einsteigerklasse bis "Highend-Gamer" an. Die müssen für das Luxusmodell Radeon HD 5870 rund 350 Euro auf den Tisch legen. Wenn eine Portion weniger 3D-Leistung reicht, gibt es die Radeon HD 5850 für rund 250 Euro. Mit leistungsreduzierten HD 5800 Modellen für die typische "150 Euro"-Mittelklasse ist ab Oktober zu rechnen.
Natürlich hat AMD bei der neuen Radeon-Reihe die Leistung gegenüber den Vorgängermodellen wieder ordentlich raufgeschraubt. Eine besondere technische Neuerung ist diesmal die "Eyefinity"-Technologie. Damit kann eine Grafikkarte bis zu sechs Monitore ansteuern, werden vier Karten in einen Rechner gestopft, lassen sich bis zu 24 Displays ansteuern (siehe 24 Bildschirme an einem PC). Mit den ersten DirectX 11 kompatiblen Spielen ist gegen Jahresende zu rechnen.
Für Nvida stellt AMDs Vorsprung sicherlich eine Schlappe dar, die allerdings bereit vor einigen Tagen schöngeredet wurde. Da ließ Nvidia verlauten, dass DirectX 11 für die meisten Kunden sowieso noch nicht interessant ist. Wenig Tage zuvor verbreitete sich allerdings hartnäckig das Gerücht, dass Nvidia zwar bereits einen DirectX 11 Chip (GT300) fertig hat, der aber noch nicht so funzt wie er soll, beziehungsweise die Produktionsausbeute an funktionierenden Bausteinen zu gering ist.
Laut Bericht von SemiAccurate soll die Ausbeute beim GT300 bei der Testproduktion weniger als 2 Prozent betragen haben. Experten zu Folge, muss die Ausbeute mindestens 20 bis 50 Prozent betragen, damit sich die reguläre Produktion lohnt.
Inzwischen wurden diverse Tests zu den neuen Radeon-Modellen veröffentlicht. Demnach ist die Radeon HD 5870 aktuell wohl die schnellste 1-Prozessor-Grafikkarte. Die spannendste Frage dabei ist sicherlich, wie viel schnell das Luxusmodell für 350 Euro gegenüber der 250 Euro Variante ist.
So wie es aussieht, beträgt der Leistungsunterschied nur rund 10 Prozent - 350 Euro sollten also nur "Hardcore-Gamer" locker machen.