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News: Externe Festplatte für den Kopf

Digitale Amnesie - Internet dient zunehmend als Gehirnprothese

Michael Nickles / 30 Antworten / Baumansicht Nickles
(Foto: Kaspersky)

Mehr als 83 Prozent der befragten Deutschen nutzen das Web als Gedächtnisstütze. Das haben sie im Rahmen einer Studie von Kaspersky Lab gebeichtet, die gemeinsam mit dem Institut "Opinion Matters" europaweit durchgezogen wurde.

Grundsätzliches Ergebnis: die permanente Präsenz des Internets dank Smartphone und Tablets beeinflusst unser kognitives Verhalten offenbar erheblich. Entsprechend betrachten viele das Internet als eine Art externe Speichererweiterung des eigenen Gedächtnisses.

Jeder zehnte Deutsche (10,1 Prozent) verlässt sich bereits gänzlich darauf, bestimmte Fakten jederzeit online nachschlagen zu können. Kaspersky hat das Problem der "Digitalen Amnesie" schon mal im Juli thematisiert. Da wurde in einer Studie festgestellt, dass nur 6 von 10 Deutschen die Telefonnummer ihres Partners auswendig kennen.

(Foto: Kaspersky)

Noch gibt es laut Studie eine Mehrheit an Europäern (57 Prozent, die zuerst den Kopf einschaltet und nicht den Rechner, wenn die Antwort auf eine Frage gesucht wird.

In Deutschland macht sich allerdings bereits jeder Vierte (28,4 Prozent) sofort online auf die Suche nach Antworten, noch bevor irgendeine andere Problemlösung ins Auge gefasst wird.

Jeder Vierte (23,3 Prozent) der in Deutschland befragten Nutzer lebt bereits nach dem Motto "Was im Internet steht, muss man sich nicht merken.". Insbesondere Menschen ab 45 Jahren verlassen sich zunehmend auf das Internet.

Dr. Kathryn Mills vom Institute of Cognitive Neuroscience am University College London (UCL):

"Es gibt Hinweise darauf, dass Menschen mit zunehmendem Alter Probleme haben, Fakten im Gedächtnis abzurufen, weil dort im Alter so viele Informationen abgespeichert sind, dass der Suchprozess einfach länger dauert. Theoretisch gesehen erleichtert die Auslagerung bestimmter Informationen auf digitale Speicher daher das Abrufen von Informationen aus dem Gedächtnis."

Bei der Studie wurde auch untersucht, welche Informationen wir uns heute überhaupt noch merken. Auch hier glauben fast zwei Drittel, dass ein Wandel stattfindet.

65 Prozent der deutschen Befragten meinen, dass man sich online recherchierbare Informationen nicht mehr zu merken braucht. Sie prägen sich stattdessen den Weg ein, wie sie an die gesuchten Fakten gelangen.

59,4 Prozent der Befragten in Deutschland gaben an, keine Zeit mehr für die Suche in Büchern und Bibliotheken zu haben. Sie finden die gewünschten Fakten schneller und einfacher im Internet.

Maria Wimber, Dozentin an der School of Psychology der University of Birmingham

"Oft wird behauptet, Informationen online zu recherchieren anstatt sie im Gedächtnis zu haben, mache unser Denken oberflächlicher. Studien haben gezeigt, dass das aktive Abrufen von Fakten aus dem Gedächtnis dort zu einer dauerhaften Verankerung führt. Werden dieselben Fakten dagegen immer wieder passiv im Internet gesucht, prägen wir sie uns nicht vergleichbar tief ein. Man kann also sagen, dass der Trend zur Suche im Internet nicht gerade förderlich für die Entwicklung unseres Langzeitgedächtnisses ist. Insofern werden Informationen von uns tatsächlich oberflächlicher und flüchtiger verarbeitet."

Vertiefende Links zur Studie und Verweise gibt es auf der Kaspersky Mitteilungsseite.

Michael Nickles meint:

Und? Ist das Internet nun Fluch oder Segen? War es früher besser? Die Telefonnummern meiner Partnerinnen hatte ich in der Prä-Smartphone-Zeit stets auswendig im Kopf und da sind sie sogar heute noch. Unter anderem deshalb, weil ich auch bei der Einführung "moderner Festnetztelefone" eigentlich nie deren "Adressbuch" genutzt habe.

Die Nummern wichtiger Freunde tippe ich heute noch manuell im Telefon ein. Die Rede ist allerdings von Festnetznummern. Bei den langen Handy-Nummern wurde das Auswendiglernen einfach zu lästig. Wichtige zentrale Handy-Nummern hab ich in meiner Armbanduhr gespeichert - falls das Smartphone unterwegs mal futsch geht. In eine Bücherei latschen um ein Thema zu recherchieren? Sorry - das ist wirklich von Gestern.

Und gerade bei aktuellen Themen oder Bereichen wie IT generell, hat Papier gegen digitale Information, also Internet, längst keine Chance mehr. Was viele aber vermutlich nicht schnallen ist etwas ganz einfaches. Und zwar die Tatsache, dass Informationen nur dann taugen, wenn die Quellen vertrauenswürdig sind.

Und wie beurteilt man die Qualität einer Information im Netz? Wie recherchiert man quer um sich ein eigenes Bild machen, sich versichern zu können? Wie erkennt man, ob eine veröffentlichte Meinung unbeeinflusst oder ganz einfach nur bezahlte versteckte Werbung ist? Der Deutschlehrer und der Mathematiklehrer in der Schule bringen das bestimmt nicht bei. Vielleicht der Religionslehrer?

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mawe2 Michael Nickles „Digitale Amnesie - Internet dient zunehmend als Gehirnprothese“
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Interessantes Thema.

Wir haben das Thema schon vor drei Jahren u.a. hier und hier heftigst diskutiert.

Damals war das im Zusammenhang mit den Veröffentlichungen von Manfred Spitzer ("Digitale Demenz") bzw. einer TV-Sendung von Harald Lesch.

Inzwischen sind wir drei Jahre weiter, die mobile Internet-Nutzung hat nun schon viel tiefere Spuren in der menschlichen Gesellschaft hinterlassen und die Auswirkungen sind für jeden noch deutlicher zu spüren.

Ich denke, dass auch die hier von Kaspersky dargestellten Zusammenhänge noch große Probleme für die Menschheit aufwerfen werden. Insbesondere in den Generationen, die schon vom Kindergartenalter an mit diesen Gehirnprothesen umgehen (müssen). Für die Entwicklung des Gehirns eines Kindes ist das auf alle Fälle "digitales Gift".

Was viele aber vermutlich nicht schnallen ist etwas ganz einfaches. Und zwar die Tatsache, dass Informationen nur dann taugen, wenn die Quellen vertrauenswürdig sind.

Das ist ein ganz entscheidender, weiterer Punkt.

Während im Web 1.0 durchaus auch schon viel informativer Müll gefunden werden konnte, ist die Menge dieses Mülls im Web 2.0 ("Social Networks") noch mal exponentiell gewachsen.

Man findet im Web zu jeder Frage alle möglichen Antworten. Welche davon richtig ist, wird immer schwerer zu beurteilen sein.

Und immer mehr kommt es auf das Wissen und die Fähigkeiten des Einzelnen an, diese Informationen einordnen und bewerten zu können. Aber genau das geht zunehmend verloren.

Als ich vor 20 Jahren anfing, das Internet zu nutzen, hatte ich die naive Vorstellung, dass die globale Verfügbarkeit beliebiger Informationen die Menschheit als Ganzes klüger machen wird.

Mittlerweile ist es für jeden sichtbar, dass es genau umgekehrt ist: Nie war es einfacher, große Teile der Bevölkerung mit geringstem Aufwand zu verblöden. Leider!

Gruß, mawe2

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Alekom mawe2 „Interessantes Thema. Wir haben das Thema schon vor drei Jahren ...“
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Böse Zungen behaupten, das die Verdummung der Menschheit mit der Erfindung des Buchdruckes begonnen hat. Verschlossen

Weil man ja Gesprochenes sich nicht mehr merken musste, da es ja wo geschrieben stand.

So die Argumentation einiger Wissensforscher.

Alles hat seinen Sinn, auch das scheinbar Sinnlose, denn es gibt nichts ohne Sinn.
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mawe2 Alekom „Böse Zungen behaupten, das die Verdummung der Menschheit mit der ...“
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Böse Zungen behaupten, das die Verdummung der Menschheit mit der Erfindung des Buchdruckes begonnen hat.
Weil man ja Gesprochenes sich nicht mehr merken musste, da es ja wo geschrieben stand.

Entscheidender ist doch die Frage, wie leicht oder schwer es ist, inhaltlichen Unfug zu verbreiten?

Zu Zeiten, wo man Bücher noch ganz klassisch über einen Verlag veröffentlicht hat, waren schon automatisch gewisse Grenzen gesetzt. Da konnte nicht einfach jeder seinen Mist verbreiten wie er wollte, weil es im Zweifel gar keinen Verlag gab, der den Mist veröffentlicht hätte. Es fand also zwangsläufig auch eine qualitative Auslese statt.

Zu Zeiten, wo man für die Veröffentlichung im Web (1.0) noch HTML-Kenntnisse usw. brauchte, war auch nicht jeder in der Lage, seinen Quatsch ins Web zu stellen. Zwar war es schon leichter als zu Gutenbergs Zeiten aber für viele immer noch eine unüberwindbare Hürde.

Jetzt, in Zeiten der Social Networks, kann quasi jeder seine selbst erfundenen "Wahrheiten" ohne jegliche Hürden und ohne jegliche Filterung ins Netz stellen und folglich wächst im Netz der Anteil an Informationsmüll schneller als der Anteil wertvoller Informationen. Und die Grenzen zwischen wertvollen und wertlosen Informationen werden immer mehr verwischt.

Wie soll dann jemand, der ein bestimmtes Thema recherchiert, noch erkennen, welche Informationen zutreffend sind und welche nicht, wenn ihm zum jeweiligen Thema das Grundwissen fehlt?

Dass die Erfindung des Buchdrucks insgesamt eher zur besseren Information der Menschheit geführt hat, darf nach über 500 Jahren als gesicherte Erkenntnis gelten.

Dass Social Networks eher problematisch sind, ist zumindest jetzt nach >10 Jahren deutlich festzustellen. Vielleicht "wächst" sich das noch aus, vielleicht reguliert sich das Web tatsächlich irgendwann selbst? Aus jetziger Sicht ist aber eher Pessimismus angebracht.

Gruß, mawe2

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Olaf19 mawe2 „Entscheidender ist doch die Frage, wie leicht oder schwer es ist, ...“
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Zu Zeiten, wo man Bücher noch ganz klassisch über einen Verlag veröffentlicht hat, waren schon automatisch gewisse Grenzen gesetzt. Da konnte nicht einfach jeder seinen Mist verbreiten wie er wollte, weil es im Zweifel gar keinen Verlag gab, der den Mist veröffentlicht hätte. Es fand also zwangsläufig auch eine qualitative Auslese statt.

Vorsicht, Vorsicht, Vorsicht... ein Verlag ist nicht "Gott". Stichwort Kopp-Verlag... Es gibt auch schlechte und tendenziös-verleumderische Bücher.

Ich finde Alekoms Buchdruck-Vergleich ganz treffend. Was sich zu Gutenbergs Zeiten wohl die Menschen die Mäuler zerrissen haben über die neuartige Gedächtnis-Prothese: man muss sich nichts mehr merken, man kann alles nachlesen, die Menschen werden dümmer.

Oder auch: die reine Unschuld der Jugend wird von nun an verdorben durch Schund- und Schmutzliteratur. Ähnliche Argumentationsmuster gab es auch gegen die Erfindung des Fernsehens, gegen Kinos und Videotheken, gegen das Medium des Films schlechthin.

Nicht nur Verlage sieben Inhalte nach irgendwie gearteten Qualitätskriterien, das tut auch die Netz-Community. Zu erkennen ist das daran, dass Suchmaschinen grundsätzlich die relevantesten Treffer nach oben sortieren. Und das richtet sich mitnichten immer nur nach kommerziellen Erwägungen, wie in fast denunziatorischer Manier immer wieder behauptet wird.

Wer in eine Suchmaschine seiner Wahl den Neckar eingibt, wird also gleich in den ersten Treffern auf der ersten Seite finden, dass der Fluss in Mannheim, Baden-Württemberg, in den Rhein fließt. Eine Website, die behauptet, der Neckar fließe bei Timbuktu auf der Insel Madagaskar in die Südsee, dürfte hingegen förmlich unauffindbar sein.

Oder aber es handelt sich um eine richtig gut gemachte Satire-Seite. Wenn natürlich der Humor- und Ironie-Detektor kaputt ist, hilft auch keine differenziert arbeitende Suchmaschine mehr.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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mawe2 Olaf19 „Vorsicht, Vorsicht, Vorsicht... ein Verlag ist nicht Gott . ...“
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Vorsicht, Vorsicht, Vorsicht... ein Verlag ist nicht "Gott". Stichwort Kopp-Verlag.

Das ist schon klar.

Es gibt auch schlechte und tendenziös-verleumderische Bücher.

Natürlich. Aber da schon die Produktion eines ganz normalen Buches relativ viel Geld verschlingt (oder früher verschlungen hat), wird wertloser Müll, den niemand lesen (resp. kaufen) will doch eher selten in Buchform veröffentlicht. Dass es auch Ausnahmen von der Regel gibt, ist auch klar.

Sinnfreie Postings in irgendwelchen Foren erstellt man jedenfalls zum Nulltarif und daher gibt es davon auch sehr viele.

Aber auch an sich sehr wertvolle Projekte wie z.B. Wikipedia können gelegentlich falsche Informationen verbreiten. Jemand, der Wikipedia an sich als verlässliche Quelle kennt, kann im Einzelfall damit trotzdem Schiffbruch erleiden.

Nicht nur Verlage sieben Inhalte nach irgendwie gearteten Qualitätskriterien, das tut auch die Netz-Community. Zu erkennen ist das daran, dass Suchmaschinen grundsätzlich die relevantesten Treffer nach oben sortieren.

Was für sich genommen auch wieder eine gefährliche Sache ist, weil wir damit Google quasi eine Blanko-Genehmigung erteilen, zu entscheiden, was für uns relevant ist und was nicht.

Wer in eine Suchmaschine seiner Wahl den Neckar eingibt

Ja, das Stichwort ist zu simpel, als dass man die Komplexität des Problems damit abbilden könnte.

Die Frage, ob ein bestimmtes Lebensmittel z.B. gesund oder ungesund ist, kann man mit den erwähnten Recherchetechniken jedenfalls nicht so einfach klären!

Gruß, mawe2

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Borlander mawe2 „Das ist schon klar. Natürlich. Aber da schon die Produktion ...“
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Aber auch an sich sehr wertvolle Projekte wie z.B. Wikipedia können gelegentlich falsche Informationen verbreiten. Jemand, der Wikipedia an sich als verlässliche Quelle kennt, kann im Einzelfall damit trotzdem Schiffbruch erleiden.

100%ige Sicherheit hast Du nie. Die mittlere Qualität von Wikipedia ist aber z.B. deutlich besser als die der klassischen gedruckten Lexika.

weil wir damit Google quasi eine Blanko-Genehmigung erteilen, zu entscheiden, was für uns relevant ist und was nicht.

Teil der Medien-Kompetenz sollte auch sein, dass man Google nicht als Maß für die Qualität der Inhalte heranzieht.

Die Frage, ob ein bestimmtes Lebensmittel z.B. gesund oder ungesund ist, kann man mit den erwähnten Recherchetechniken jedenfalls nicht so einfach klären!

Die frage kannst Du sowieso nicht binär beantworten und wirst im Zweifelsfall sogar Meta-Studien mit gegensätzlichen Aussagen finden.

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Olaf19 mawe2 „Das ist schon klar. Natürlich. Aber da schon die Produktion ...“
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Sinnfreie Postings in irgendwelchen Foren erstellt man jedenfalls zum Nulltarif und daher gibt es davon auch sehr viele.

Dann muss man die eben nicht lesen oder, wenn es ganz schlimm kommt, das ganze Forum meiden. Das entwertet aber nicht den Nutzen des Internets allgemein.

Aber auch an sich sehr wertvolle Projekte wie z.B. Wikipedia können gelegentlich falsche Informationen verbreiten. Jemand, der Wikipedia an sich als verlässliche Quelle kennt, kann im Einzelfall damit trotzdem Schiffbruch erleiden.

Dann erhält der Artikel einen entsprechenden Warnhinweis bzgl. Qualitätsmängeln o.ä. und wird auf der Diskussionsseite zwecks Verbesserung gelistet.

Was für sich genommen auch wieder eine gefährliche Sache ist, weil wir damit Google quasi eine Blanko-Genehmigung erteilen, zu entscheiden, was für uns relevant ist und was nicht.

Google steht eh schon in der Kritik, weil Suchergebnisse angeblich(!) durch Pushen von zahlungskräftigen Unternehmen verwässert werden. Noch mehr Qualitätsschwächen können die sich nicht leisten. Sonst wandern in Zukunft mehr und mehr User ab zu Swisscows oder DuckDuckGo.

Die Frage, ob ein bestimmtes Lebensmittel z.B. gesund oder ungesund ist, kann man mit den erwähnten Recherchetechniken jedenfalls nicht so einfach klären!

Stevia als Suchwort eingeben und sich durch die ersten paar Seiten der Treffer wühlen, sollte eigentlich weiterhelfen.

Alles eben Gesagte setzt freilich voraus, dass der Anwender über ein gesundes Maß an Urteilskraft und Allgemeinbildung verfügt. Das Internet kann uns nicht alles abnehmen.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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mawe2 Olaf19 „Dann muss man die eben nicht lesen oder, wenn es ganz schlimm ...“
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Alles eben Gesagte setzt freilich voraus, dass der Anwender über ein gesundes Maß an Urteilskraft und Allgemeinbildung verfügt.

Genau das meine ich doch auch.

Meine Argumente richten sich nur gegen die Behauptung, Schülern müsste heute (im Informationszeitalter) in der Schule kein Wissen mehr vermittelt werden sondern nur noch Recherchefähigkeiten.

Ohne Allgemeinwissen / Grundwissen in einem Fachgebiet nütz der ganze "Wissenspool Internet" gar nichts.

Gruß, mawe2

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Olaf19 mawe2 „Genau das meine ich doch auch. Meine Argumente richten sich nur ...“
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Ohne Allgemeinwissen / Grundwissen in einem Fachgebiet nütz der ganze "Wissenspool Internet" gar nichts.

Auf diesen Minimalkonsens können wir uns gern einigen.

Das finde ich, ehrlich gesagt, aber nicht sehr internet-spezifisch. Das gilt für alle Medien, auch die traditionellen – nichts geht über den eigenen Kopf des Anwenders.

Irre praktisch am Internet finde ich aber die unkomplizierte und kostengünstige Zugangsweise. Borlander hat das weiter unten sehr treffend beschrieben.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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VC1541 Michael Nickles „Digitale Amnesie - Internet dient zunehmend als Gehirnprothese“
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Was bei dieser Diskussion oft vergessen wird:

Es gibt gegenüber den 80er und 90er Jahren immer mehr Dinge, die man wissen soll.

Außerdem hat Wissen mit Intelligenz überhaupt nix zu tun.

Ich kann ganze Buchbestände auswendig lernen und trotzdem zu blöd sein, den Busfahrplan in einer anderen Stadt zu verstehen.

In meinem Bekanntenkreis gibt es jetzt schon die Kluft von intelligenten, die genau wissen, wie sie Wissen (im Internet) aneignen und bewerten; weniger intelligenten, die zwar im Internet recherchieren können aber das gesehe nicht bewerten können und ganz blöden, die ihr Wissen aus der Bücherei holen und wenn sie da nix finden, bleiben sie halt dumm.

Das Kernproblem sehe ich eher darin, dass unser Schulsystem zuviel Wissen vermittelt, jedoch nicht die Eigenintelligenz fördert. Es ist heute egal zu wissen, wo der Neckar entspringt. Wichtiger ist zu wissen, wie ich das mit den mir gegebenen Mitteln herausfinden kann!

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mawe2 VC1541 „Was bei dieser Diskussion oft vergessen wird: Es gibt gegenüber ...“
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Es ist heute egal zu wissen, wo der Neckar entspringt. Wichtiger ist zu wissen, wie ich das mit den mir gegebenen Mitteln herausfinden kann!

Wenn Du unter Nutzung aller gegebenen Mittel drei Ergebnisse bei Deiner Recherche bekommst:

a) der Neckar entspringt in Timbuktu
b) der Neckar entspringt in Chile
c) der Neckar entspringt in Baden-Württemberg

dann ist es wichtig, dass Du über ein gewisses Grundwissen verfügst.

Wenn Du z.B. weißt, dass der Neckar in Deutschland fließt und dass Baden-Württemberg eines der deutschen Bundesländer ist, kannst Du die anderen beiden Ergebnisse verwerfen.

Wenn Du z.B. Timbuktu und Chile sehr gut kennst, kannst Du diese Ergebnisse ebenfalls verwerfen und findest wiederum c) als Lösung.

Wenn Du aber nichts dergleichen weißt, weißt Du auch nach der Online-Recherche nicht, wo der Neckar entspringt.

Es gibt viele Leute, die irgendwelche Informationen aus dem Internet ungefiltert zur Kenntnis nehmen (und weitergeben!) und glauben, dass sie die Wahrheit gefunden haben. In Wirklichkeit verhindert ihre eigene Beschränktheit genau dieses Finden der Wahrheit.

Eigenes Wissen ist in Zeiten der Informationsgesellschaft wichtiger denn je!

Das Internet kann helfen, eigenes Wissen zu erwerben. Aber es nimmt dem Menschen nicht ab, sich wirklich Wissen aneignen zu wollen.

Gruß, mawe2

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VC1541 mawe2 „Wenn Du unter Nutzung aller gegebenen Mittel drei Ergebnisse bei ...“
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Wenn Du unter Nutzung aller gegebenen Mittel drei Ergebnisse bei Deiner Recherche bekommst: a) der Neckar entspringt in Timbuktu b) der Neckar entspringt in Chile c) der Neckar entspringt in Baden-Württemberg

Das stimmt. Wenn ich allerdings intelligent bin, besorge ich mir eine Deutschlandkarte und zwar am besten von einer deutschen Behördenseite (weil vertrauenswürdig) und gucke, ob letzteres zutrifft.

Natürlich braucht es ein gewisses Grundwissen. Hat es immer schon gebraucht. Es wird auch nie so sein, dass großen Teile der Bevölkerung dieses Grundwissen komplett fehlen wird (bei einer Minderheit ist dies leider doch schon so).

Ich behaupte jedoch, dass kein Mensch der westlichen Welt im 21. Jahrhundert nur mit auswendig gelerntem Wissen klarkommt. Es ist schlichtweg zuviel, was da von einem erwartet wird.

Es drängt sich auch oft der Eindruck auf, dass dumme Menschen "leichter" leben und sich weniger Gedanken machen. Das stimmt auch. Jedoch nur so lange, wie alles funktioniert. Kommt plötzlich eine Wendung im Leben, die eine Anpassung an neue Gegebenheiten mit neuem Wissen erfordert, scheitern diese Menschen kläglich.

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Borlander mawe2 „Wenn Du unter Nutzung aller gegebenen Mittel drei Ergebnisse bei ...“
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dann ist es wichtig, dass Du über ein gewisses Grundwissen verfügst.

Medienkompetenz als Fähigkeit hilft Dir an dieser Stelle viel weiter als vorher auswendig gelerntes Wissen.

Wenn Du aber nichts dergleichen weißt, weißt Du auch nach der Online-Recherche nicht, wo der Neckar entspringt.

Wenn man das nicht rausbekommt, dann fehlt es schlicht und einfach an der Fähigkeit zur Internet-Recherche.

Vorhandenes domänenspezifisches Grundwissen zur Fragestellung kann den Rechercheaufwand ggf. deutlich reduzieren, aber man kann auch ohne zum korrekten Ziel kommen.

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mawe2 Borlander „Medienkompetenz als Fähigkeit hilft Dir an dieser Stelle viel ...“
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Wenn man das nicht rausbekommt, dann fehlt es schlicht und einfach an der Fähigkeit zur Internet-Recherche.

Das Neckar-Beispiel ist sicher zu trivial, um den Sachverhalt wirklich zu illustrieren.

Es gibt aber genügend andere Themen, wo auch der fähigste Internet-Rechercheur vollkommen entgegengesetzte Informationen finden wird und die Einordnung dieser Informationen schwierig wird.

Am Ende ist es eine Zeitfrage: Wie lange kann ich mich mit der Fragestellung überhaupt beschäftigen, um gesicherte Informationen zu finden? Wen kann ich kontaktieren, der die nötige Sachkenntnis besitzt?

Sekundärwissen ist dazu jedenfalls unabdingbar. Und wenn das fehlt, kommt man am Ende zwar zu einem Ziel, man kann aber nicht beurteilen, ob das das richtige Ziel ist!

Gruß, mawe2

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Borlander mawe2 „Das Neckar-Beispiel ist sicher zu trivial, um den Sachverhalt ...“
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Es gibt aber genügend andere Themen, wo auch der fähigste Internet-Rechercheur vollkommen entgegengesetzte Informationen finden wird und die Einordnung dieser Informationen schwierig wird.

Das kann auch schlicht und einfach dem Offline-Zustand entsprechen.

Bei der Einordnung braucht es letztendlich die selben Fähigkeiten wie bei Offline-Medien. Nur, dass z.B. Primärquellen einfacher erreichbar sind.

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mawe2 Borlander „Das kann auch schlicht und einfach dem Offline-Zustand ...“
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Das kann auch schlicht und einfach dem Offline-Zustand entsprechen.

Selbstverständlich.

Aber sowohl bei Online- als auch bei Offline-Recherche kann man auf selbst angeeignetes Wissen nicht verzichten.

Mein Argument bezog sich nur auf die Behauptung, in Zeiten von Online-Medien brauchen die Schüler keine Fakten mehr lernen sondern nur noch Recherchtechniken.

Nur, dass z.B. Primärquellen einfacher erreichbar sind.

Natürlich ist das der unbestrittene Vorteil.

Gruß, mawe2

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Alekom VC1541 „Was bei dieser Diskussion oft vergessen wird: Es gibt gegenüber ...“
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Intelligenz, auch so ein Schlagwort! Was ist Intelligenz?

Es wird gerne der Vergleich hergenommen, der Buschmann in New York oder der Börsenmakler in der Wüste. Wer schlägt sich besser?

Beide sind in ihrem Spezialgebiet "intelligent".

Schon vor Jahrzehnten wurden Intelligenztests eher negativ betrachtet, aber noch immer wird um solche Tests ein Riesentrara gemacht.

Alles hat seinen Sinn, auch das scheinbar Sinnlose, denn es gibt nichts ohne Sinn.
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VC1541 Alekom „Intelligenz, auch so ein Schlagwort! Was ist Intelligenz? Es wird ...“
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Intelligenz ist ganz allgemein die Fähigkeit neue, unbekannte Probleme zu lösen.

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Xdata Alekom „Intelligenz, auch so ein Schlagwort! Was ist Intelligenz? Es wird ...“
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Recht gute Betrachtung.

Das Internet kann, vernünftig eingesetzt, dazu beitragen das Gehirn von
Wissensmüll zu befreien.

Wird es doch als intelligent betrachtet, wenn zB. in einem Straßenquiz,
der Befragte die Schemen der deutschen Landkarte zeichnen kann .. oder
umgekehrt aus einem Umriß, mit dem Finger möglichst genau einen Ort findet.

Damit würde ich mein Hirn, bis auf grundlegendes, nicht belasten.
Dafür gibt es einen Atlas.

Noch dümmer gilt wer nicht rechnen kann ..
.. die Dummen sind eher die, die das Rechnen mit Mathematik verwechseln!

Dabei gab es wohl hochrangige Mathematiker die nicht gut rechnen konnten.
John von Neuman und Carl Friedrich Gauß waren dagegen auch gute Rechner.

dennoch hat Gauß  es auf den Punkt gebracht:

"Der Mangel an mathematischer Bildung gibt sich durch nichts so auffallend zu erkennen, wie durch maßlose Schärfe im Zahlenrechnen.“

Ganz sicher nichts mit intelligenz zu tun haben die altväterlichen psychologischen Tests mit ähnlichen piesackenden Fragen a la Pisa-Studie die weder wissenschaftliche noch praxisbezogene Tiefe haben.

Mindestens extrem lebensfern sind, darauf ausgelegt möglichst  Fehler zu machen.
Konditioniert auf die Schwächen jedes Menschen.

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Olaf19 Alekom „Intelligenz, auch so ein Schlagwort! Was ist Intelligenz? Es wird ...“
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Intelligenz, auch so ein Schlagwort! Was ist Intelligenz?

Die Gesamtheit aller kognitiven Fähigkeiten des menschlichen Gehirns, vereinfacht gesagt: das Denk- und Abstraktionsvermögen.

Ein Intelligenz-Test, sofern er wissenschaftlich ausgearbeitet und anerkannt ist, bildet die vollständige Palette dieser Fähigkeiten ab. Das umfasst einen ausgewogenen Mix aus Anforderungen an Logik, Sprache, räumliches Vorstellungsvermögen, Gedächstnis, verschiedene mathematische Fähigkeiten und mehr.

Dass Intelligenz-Tests umstritten sind, kann man so pauschal nicht sagen. Natürlich sind sie nicht zu 100% perfekt, und manches hängt sicherlich auch an der Tagesform des Probanden. Damit man keine IQ-Punkte verschenkt, sollte man einen solchen Test möglichst ausgeruht absolvieren und nicht in einer von Stress und seelischen Belastungen geprägten Lebensphase. Ferner ist für manche Probanden ein Einzeltest beim Psychologen besser geeignet als ein Test in der Gruppe.

Es wird gerne der Vergleich hergenommen, der Buschmann in New York oder der Börsenmakler in der Wüste. Wer schlägt sich besser? Beide sind in ihrem Spezialgebiet "intelligent".

Nein. Körperliche Ertüchtigung, manuelles Geschick oder instinktgesteuertes Survival-Talent haben wenig bis gar nichts mit Intelligenz zu tun. Insofern greift dein Busch-Vergleich nicht.

Es gibt sogar Menschen, die allgemein mit ihrem Leben nicht zurecht kommen, obwohl oder gerade weil sie äußerst intelligent sind. Das ist bei Lichte besehen sogar logisch, schließlich ist die Welt in der wir leben, verständlicherweise nicht auf die Bedürfnisse von 2% Hoch- und Höchstbegabten hin optimiert.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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Alekom Olaf19 „Die Gesamtheit aller kognitiven Fähigkeiten des menschlichen ...“
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wie gesagt, sogar "Experten" finden die Intelligenztests ziemlich sinnbefreit.

Und "mein" Vergleich zwischen Buschmännern und Geschäftsleuten ist es nicht, denn dieser Vergleich kommt nämlich auch von "Experten" die mit Intelligenz und Lernen zu tun haben.

Alles hat seinen Sinn, auch das scheinbar Sinnlose, denn es gibt nichts ohne Sinn.
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Olaf19 Alekom „wie gesagt, sogar Experten finden die Intelligenztests ziemlich ...“
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wie gesagt, sogar "Experten" finden die Intelligenztests ziemlich sinnbefreit.

Schön, dass du selbst es bist, der den Begriff "Experten" gleich zweimal in Anführungszeichen setzt ;-)

Das einzig Sinnbefreite sind derart unqualifizierte Pauschalurteile über in Jahrzehnten wissenschaftliche ausgereifte und ausgefeilte Testverfahren.

Wahrscheinlich sind das Typen, die selber schlecht abgeschnitten haben... ich find 100m-Läufe auch ziemlich sinnbefreit. Warum? – klar, weil ich immer der Langsamste bin ;-)

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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gelöscht_323897 Olaf19 „Die Gesamtheit aller kognitiven Fähigkeiten des menschlichen ...“
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Konfuzius sagte einmal, das er ein Greul bekommen würde bei Menschen, die Öde, Einfallslos und vom Stupfsinn geplagt sind.

Zeit seines Lebens hat er sich dafür eingesetzt, das auch die Armen im großen China die Schule besuchen konnten und Klassenunterschiede, besonders bei der Bildung abgeschaft wurden. Er kam in einer seiner vielen Selbststudien bezüglich des Menschen, die großteils auf Beobachtung beruhten zu dem Ergebnis, das die Befähigung eines Menschen, sei es im geistigen oder praktischen Sinne, nichts mit seiner Abstammung, Herkunft oder sozialem Rang zu Tun hatte. Er kam zu dem Schluß, das hierfür Eigenschaften verantwortlich waren, welche von etwas wesentlich "Höherem" weitergegeben wurden und das diese Eigenschaften nicht jeder, automatisch mit in die Wiege gelegt bekam.

Diese "Eigenschaften" sind die eigentliche Grundlage für Intelligenz und je mehr Eigenschaften jemand besitzt, desto ausgeprägter wird sein Geist. Neben noch anderen waren für ihn die wichtigsten Vorraussetzungen "Kreativität und Phantasie". Aus ihnen gehen später die Befähigungen hervor wie, Feingefühl, Weitsicht, Großmut, Verstand, Intuition aber auch logisches und räumliches Denken um nur einige zu nennen...

Und JA, man muss es philosophisch betrachten, weil "einfach jeder Mensch anders" ist!

Er sagte aber auch, das unser bestreben dahin gehen muss, in allen unseren gegebenen Befähigungen stetig besser zu werden, (den Geist zu trainieren), und das, das Vorhandene kein Freibrief dafür ist, mit dem Wichtigsten, - "dem Lernen" aufzuhören... Was wir besitzen können wir auch wieder verlieren - und auch "verlernen" wenn Geist und Körper schwach werden... Nichts ist davon ausgenommen...

 - soviel zu dem Satz:

"Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr"

(auch Hänschen sollte aufpassen, auch wenn es schon weiss!)

Also Fit Halten :)

Konfuzius war der Ur- Begründer von unserem heutigen liberalen Schulsystem, wie wir es kennen. Ohne seine grundlegende Erkenntnisse vor rund 2400 Jahren hätten vielleicht viele von Uns nicht den Weg im Leben einschlagen können, der unseren Befähigungen gerecht geworden wäre...

Gruß, Ralf

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Olaf19 gelöscht_323897 „Konfuzius sagte einmal, das er ein Greul bekommen würde bei ...“
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Hallo Ralf,

Konfuzius als chinesischer Philosoph ist natürlich allgemein bekannt und gehört zu den meist zitierten Quellen für Lebensweisheit aller Art. Dass er vor bald zweieinhalb Jahrtausenden bereits ein Schulsystem geschaffen hat, das auch nach heutigen Maßstäben als modern gelten kann, hatte ich nicht gewusst. Schöner Beitrag von dir, vielen Dank!

Er kam in einer seiner vielen Selbststudien bezüglich des Menschen, die großteils auf Beobachtung beruhten zu dem Ergebnis, das die Befähigung eines Menschen, sei es im geistigen oder praktischen Sinne, nichts mit seiner Abstammung, Herkunft oder sozialem Rang zu Tun hatte.

Wohl aus derlei Erkenntnis heraus wurde eines Tages in Deutschland das Schulgeld abgeschafft – ein großer, guter Schritt in Richtung "mehr Bildung für alle". Inzwischen hat man Studiengebühren eingeführt, auf dass die reicheren Schichten an den Unis idealerweise unter sich bleiben können – ein kleiner, kläglicher Schritt, um die Schraube der Geschichte wieder ein Stück rückwärts zu drehen.

Wissenschaftliche Studien sagen inzwischen, dass es kaum ein Land auf der Welt gibt, in dem die soziale Herkunft eine so gewichtige Rolle für die späteren Lebenschancen eines Kindes spielt.

Und JA, man muss es philosophisch betrachten, weil "einfach jeder Mensch anders" ist!

Absolut. Das größte Paradoxon des menschlichen Daseins ist für mich, dass die Aussprüche: "Alle Menschen sind gleich", sowie: "Die Menschen sind alle verschieden" beide richtig sind, jeder jeweils auf seine Weise.

THX, Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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Borlander Olaf19 „Hallo Ralf, Konfuzius als chinesischer Philosoph ist natürlich ...“
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Inzwischen hat man Studiengebühren eingeführt

Und bereits wieder abgeschafft.

(Und ernstaft vom Studium abgehalten hatte die Einführung wohl auch nur wenige: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Indikatoren/LangeReihen/Bildung/lrbil01.html)

Wissenschaftliche Studien sagen inzwischen, dass es kaum ein Land auf der Welt gibt, in dem die soziale Herkunft eine so gewichtige Rolle für die späteren Lebenschancen eines Kindes spielt.

An Zugangsmöglichkeiten die das deutsche Bildungsystem bietet liegt das aber eher nicht nach meinem Gefühl…

Gruß
bor

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Olaf19 Borlander „Und bereits wieder abgeschafft. Und ernstaft vom Studium ...“
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Und bereits wieder abgeschafft.

Ist das nicht Ländersache? Wenn sie flächendeckend abgeschafft worden wären, um so besser.

Und ernstaft vom Studium abgehalten hatte die Einführung wohl auch nur wenige...

Zweierlei muss man hier auseinanderhalten: Mag sein, dass die Studentenzahlen ungefähr gleich geblieben sind – aber gilt das auch für die Bedingungen? Für sozial Schwächere heißt jede zusätzliche finanzielle Belastung, noch mehr jobben neben dem Studium. Wenn es dann überhaupt noch Jobs gibt, oder die Bezahlung dank eines Überangebots an Kandidaten nicht mehr stimmt.

CU, Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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Borlander Olaf19 „Ist das nicht Ländersache? Wenn sie flächendeckend abgeschafft ...“
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Ist das nicht Ländersache? Wenn sie flächendeckend abgeschafft worden wären, um so besser.

Ist Ländersache und die Studiengebühren wurden auch gar nicht in allen Bundesländern eingeführt.

AFAIR gab es in keinem Bundesland mehr als 500 EUR/Semester an Gebühren. Also rund 83EUR/Monat. In vielen anderen Ländern fallen die Gebühren eher 10 mal so hoch aus, bei einer tendenziell geringeren fachlichen Qualität des Studiums…

Gruß
bor

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Olaf19 Borlander „Ist Ländersache und die Studiengebühren wurden auch gar nicht ...“
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Okay, wenn man in anderen Ländern höhere Studiengebühren für ein qualitativ schlechteres Studium bezahlt, spricht das im internationalen Vergleich natürlich für Deutschland.

Möglich, dass die Gleichung soziale Stellung der Eltern = eigene soziale Stellung nichts mit unserem Bildungsssystem zu tun hat, oder wenigstens nichts mit dem Studium an Universitäten und Hochschulen. Nicht wenige Menschen bringen es ja zu etwas im Leben, ohne studiert zu haben, genau so wie es ewige Studenten oder philosophierende Taxifahrer gibt.

CU, Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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Olaf19 VC1541 „Was bei dieser Diskussion oft vergessen wird: Es gibt gegenüber ...“
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Das Kernproblem sehe ich eher darin, dass unser Schulsystem zuviel Wissen vermittelt, jedoch nicht die Eigenintelligenz fördert. Es ist heute egal zu wissen, wo der Neckar entspringt. Wichtiger ist zu wissen, wie ich das mit den mir gegebenen Mitteln herausfinden kann!

100% Zustimmung! Und nebenbei, die Überlegung, man muss nicht alles auswendig wissen, wichtig ist nur, dass man weiß, wo man es nachlesen kann, galt auch schon vor 30 Jahren, als ich selbst noch studiert habe und an Internet überhaupt nicht zu denken war.

Außerdem hat Wissen mit Intelligenz überhaupt nix zu tun.

Nicht ganz. Wer intelligent ist, wird auch das Bestreben haben, sich möglichst viel Wissen anzueignen, wird wissbegierig im ganzen Wortsinne sein. Man kann daher nicht sagen, dass da überhaupt kein Zusammenhang besteht. Und deswegen:

Ich kann ganze Buchbestände auswendig lernen und trotzdem zu blöd sein, den Busfahrplan in einer anderen Stadt zu verstehen.

Eher unwahrscheinlich ;-) Wer die im ersten Halbsatz beschriebene gigantische geistige Leistung vollbringt – Gedächtnis ist ein Teilbereich der Intelligenz – versteht definitiv auch jeden Busfahrplan.

Dass das Wissen immer mehr wird und es schon deswegen gar nicht möglich sein wird, dass ein Mensch allein alles weiß – Leibniz gilt als der letzte Universalgelehrte – halte ich wiederum für eine sehr betreffende Beobachtung. Das ist also schon sehr lange so, nur dass die Zeiträume, in denen sich die Masse der verfügbaren Information verdoppelt, immer kürzer werden. Siehe auch hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Informationsexplosion

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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Tower-willi Michael Nickles „Digitale Amnesie - Internet dient zunehmend als Gehirnprothese“
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Mir kam nach dem lesen Deines Artikels gerade ein Gedankenblitz !!!

Die Philosophi und die SF Autoren machen sich schon länger gedanken über die weiter entwicklung der Menschen zu Super Homo Sapiens. wenn man die Gedanken und Ideen die zu diesem Artikel und zu den Erwiederungen der Disjussionsteilnehmer auf sich wirken lässt, muß man doch zu dem Schlusskommen das die Trennung zwischen Mensch und Supermensch bereits voll im gange ist. Nur scheint mir das der Supermensch sich von seinem Vorgänger dadurch unterscheidet das er beide Möglichkeiten der Speicherung bereits gedachtem zu nutzen weiß. Der Austerbende Ast der Menschheit ist wohl der dem das nicht gelingt.

Tower-willi

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