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News: Bitterer Alltag

Cybermobbing schlimmer als Drogenmissbrauch meint Hälfte der Jugend

Michael Nickles / 2 Antworten / Baumansicht Nickles
Mobbing in öffentlicher Damentoilette in S-Bahn-Station Herrsching am Ammersee. (Foto: mn)

Durchaus erschreckend ist das Ergebnis einer internationalen Cybermobbing-Studie von Vodafone, bei der rund 5.000 Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren in 11 Ländern befragt wurden.

Bereits 20 Prozent der Befragten waren laut Studie bereits Opfer von Cybermobbing, 20 Prozent der Opfer haben Selbstmordgedanken, 16 Prozent davon ziehen sich aus der Online-Welt zurück.

Cybermobbing steht aktuell unter anderem für fiese Kommentare über Facebook, verletzende Selfies über Whatsapp oder herablassende Posts auf Twitter und ist für viele Jugendliche bitterer Alltag. Am meisten gemobbt wird in Neuseeland, am wenigsten in Spanien. Deutschland befindet sich laut dieser Studie im Mittelfeld. Eine Studie von Kaspersky im April 2015 ergab, dass etwa jeder sechste Schüler (17 Prozent) in Deutschland Cybermobbing erlitten hat.

Die weltweite Kampagne "#BeStrong Online" will Mobbing im Netz ein Zeichen setzen und fordert dazu auf, Jugendliche für den Umgang mit Online-Formaten stark zu machen. Selbstentwickelte Emojis, Infomaterial und Videos sollen Jugendliche, Eltern und Lehrer aufklären und im Kampf gegen Cybermobbing unterstützen.

Bei den in Deutschland befragten Jugendlichen ergab sich, dass fast jeder Fünfte bereits  Cybermobbing zumindest miterlebt hat. Jjeder Dritte hatte ein Opfer in seinem engen Freundes- und Familienkreis. Zusätzlich finden mehr als die Hälfte (51%) aller Jugendlichen Mobbing im Netz schlimmer als im realen Leben - und sogar schlimmer als den Konsum illegaler Drogen. Mobbing im Netz hat bei den Betroffen teils schwerwiegende Folgen: 49% der Betroffenen wussten nicht, was sie tun sollten, 43% zeigten sich depressiv, 18% hatten sogar Suizidgedanken.

Und es bleibt nicht nur bei negativen Gefühlen: Etwa ein Drittel der Gemobbten mied danach soziale Aktivitäten (31%) oder schwänzte die Schule (26%), 16% meldeten sich von sozialen Netzwerken ab. Ein Fünftel reagierte mit Selbstverletzung – ein bekanntes Muster bei Demütigung und Zurückweisung. Die Ergebnisse im internationalen Vergleich fallen ähnlich aus.

Ansätze für Hilfe in Form von Aufklärung und mit Verhaltensregeln gibt es diverse. Jugendliche Opfer oder Beobachter sind bei Mobbing oft sprachlos und wissen nicht, was sie tun sollen. Auf die Frage, ob Emojis den Jugendlichen helfen könnten, stimmte fast die Hälfte der Befragten zu: ihre Unterstützung gegenüber Freunden drücken sie am liebsten durch eine Kombination aus Symbol und Worten aus.

Deshalb hat Vodafone in Zusammenarbeit mit Experten eigene Emojis entwickelt, die Unterstützung und Mitgefühl vermitteln. Die unten stehenden Emojis wurden von den rund 5.000 befragten Teenagern als ihre Favoriten ausgewählt. Verfügbar sind diese zunächst auf allen Social Media Kanälen von Vodafone und im Vodafone Messaging Dienst Message+. Zusätzlich macht Vodafone sich für lokale NGOs stark, indem durch jeden Retweet der Emojis (siehe Anhang) 14 Cent an diese gespendet wird bis die Obergrenze von 140.000 Euro erreicht ist.

Infomaterial für Kinder und Lehrer stellt Vodafone auf seinen Websites zur Verfügung. Bis Februar 2016 sollen zehn verschiedene Lernmodule eingeführt werden, damit Jugendliche auf schwierige Situationen im Netz besser vorbereitet sind. Lerninhalte betreffen beispielsweise den richtigen Umgang mit persönlichen Informationen im Netz, mögliche Fallen beim Gaming, Risiken bei Selfies oder allgemeine Tipps für sicheres Surfen im Netz.

Weitere Tipps, Infos sowie Hilfsmittel für Eltern und Kinder zum Thema Mobbing im Netz gibt es hier:

http://www.vodafone.de/unternehmen/soziale-verantwortung/jugendschutz-und-datenschutz.html

http://www.schau-hin.info/extrathemen/cybermobbing.html

Michael Nickles meint:
(Foto: mn)

Wie ich dazu kam das Foto auf dem Damen-WC in der S-Bahn-Station zu machen? Ganz einfach: weil das Herren-WC wegen Vandalismus geschlossen war. Soviel um Missverständnisse zu vermeiden. :-)

Das Thema Cybermobbing ist eine widerliche Sache und ich kann Eltern und Lehrern nur ausdrücklich empfehlen es zu diskutieren. Mobbing gibt es gewiss schon immer, die gewisse "Anonymität" im Internet macht es Tätern aber durchaus einfach.

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Anonym60 Michael Nickles „Cybermobbing schlimmer als Drogenmissbrauch meint Hälfte der Jugend“
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Bin ich froh, dass es damals nicht diese Möglichkeiten gab jemanden über das Internet so zu mobben wie heute. Mir hat schon das Mobbing in der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb gereicht. In der Berufsschule haben die mich damit aufgezogen, dass ich in einem Gammelbetrieb meine Ausbildung absolvierte.

Sobald ich mich dem Betrieb näherte fingen die Bauchschmerzen an. Selbstmordgedanken hatte ich aber nie. Ich hatte für die nur Verachtung übrig. Die haben sich immer wieder untereinander gegenseitig bei der Geschäftsführung denunziert und das nur damit die einzeln besser da standen.

Im Betrieb habe ich es denen so heimgezahlt, dass ich gelegentlich so getan habe als könnte ich denen nicht helfen, wenn die Probleme hatten mit den Computern. Und die saßen da teilweise Stunden dran und kamen trotzdem nicht auf die Lösung. Einmal haben die immer wieder versucht eine odt. Datei (Open Office) mit Word zu öffnen. Erst nach einer halben Stunde kam einer auf die Idee mal zu googeln oder die wussten nicht das Windows für ältere Software einen Kompatibilitätsmodus hat.

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Olaf19 Michael Nickles „Cybermobbing schlimmer als Drogenmissbrauch meint Hälfte der Jugend“
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Mobbing gibt es gewiss schon immer, die gewisse "Anonymität" im Internet macht es Tätern aber durchaus einfach.

Der Begriff Mobbing kam in den frühen Neunzigern auf und avancierte schnell zu einem regelrechten Modewort. Damals hatte kaum jemand einen privaten Internetzugang.

Das Phänomen des gezielten Schikanierens einzelner durch eine größere Gruppe ist natürlich bedeutend älter – das gab es wohl schon immer.

Die neue Qualität des Cybermobbings besteht darin, dass es sich aus der Pseudo-Anonymität des Internetzugangs wesentlich komfortabler Leute fertigmachen lässt als je zuvor. Feigheit siegt.

Übrigens ist das kein reines Jugendphänomen, wenn man so sieht, was – zumindest im streng biologischen Sinne! – "erwachsene" Leute auf Twitter & Co. speziell beim Thema Flüchtlinge so alles von sich geben.

"Was wir schon immer mal sagen wollten und uns im realen Leben nie getraut hätten...". Widerlich.

CU
Olaf

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