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IP Adresse schützen?!

Paccy / 8 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo


Habe gestern bei t-online einen Artikel gelesen der beschreibt wie die amerikanische Plattenindustrie gegen Anbieter vom Songs bei Morpheus etc. vorgehen will. Darin stand auch, dass es Programme gibt die die IP-Adresse jedermans rausfinden können. Ist das eigentlich noch legal? Kann man sich dagegen schützen (die Vorstellung dass die Amis so vieles über mich wissen macht mir Angst) und wenn ja?


Vielen Dankl für eure Antworten!!!!

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Olaf19 Paccy „IP Adresse schützen?!“
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Hi Paccy!

Damit keine Missverständnisse aufkommen: Deine IP-Adresse kann jeder ohne großen technischen Aufwand herausfinden, auch Du selbst - siehe diesen Thread von vor zehn Tagen:

http://www.nickles.de/static_cache/537444220.html

Die IP-Adresse ist nötig, um Deinen Rechner im Netzwerk eindeutig zu identifizieren. Ohne IP würde kein einziges Datenpaket bei Dir ankommen. Vergleich: Wenn Du etwas im Versandhaus bestellst und aus Datenschutzgründen Deinen Absender verschweigst, kann die bestellte Ware auch nicht bei Dir ankommen.

Da Du bei jeder Anmeldung im Internet von Deinem Provider eine neue IP-Adresse zugeteilt bekommst - sofern Du keine Standleitung mit fester IP hast - ist die IP als solche nicht personen-bezogen.

Es ist aber möglich, anhand der IP den Provider zu ermitteln, der sie vergeben hat. Der wiederum kann anhand seiner Logindaten feststellen, welcher Kunde zu welchem Zeitpunkt welche IP gehabt hat.

Wenn also z.B. die Staatsanwaltschaft bei HanseNet anfragt, wer heute um 14:14 Uhr mit der IP-Adresse 213.39.195.213 unterwegs war, dann muss HanseNet darauf antworten: "Das war der Olaf19" :-o

Aus dem Hut kann ich Dir nicht sagen, wie lange die Provider verpflichtet sind, diese Kundenlogin-Daten aufzubewahren. Irgendwo war mal von 80(?) Tagen die Rede, kann sich aber auch inzwischen geändert haben.

Ich will hier wirklich nicht dem Überwachungsstaat das Wort reden -- halte es aber schon für sinnvoll und richtig, Kriminelle im Internet nicht mehr und nicht weniger dingfest zu machen als anderswo auch. Es darf nicht sein - und schadet dem Ruf des WWW - wenn z.B. Kinderporno-Hersteller und -Vertreiber ihr Unwesen treien dürften, ohne sich Sorgen wegen einer etwaigen Strafverfolgung machen zu müssen.

Deswegen ist gegen die oben geschilderte Praxis rein prinzipiell nichts einzuwenden. Ärgerlich wird es erst, wenn die Provider anfangen, Kundendaten auf Anfrage zu Werbezwecken zu verscherbeln. Es muss schon ein triftiger Grund für die Herausgabe der Daten vorliegen. Unterhalb der Ebene Staatsanwaltschaft hat da nichts zu laufen.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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